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Testbericht

10. September 2009
Balocco (Italien), 10. September 2009 - Nichts weniger als revolutionär soll die neue Ventilsteuerung aus dem Fiat-Konzern sein. MultiAir, so der Name für die Technik, soll den Verbrauch senken, für mehr Drehmoment sorgen, das Turboloch beseitigen, für sportlichen Sound sorgen und mehr. Ein hoher Anspruch also. Wir haben die MultiAir-Technik bereits getestet - im Alfa MiTo 1.4 TB 16V mit 135 PS, wo sie zuerst zum Einsatz kommt. Aggregate mit 135 und 170 PS Drei MultiAir-Motoren sind für den MiTo bestimmt, wobei allerdings in Deutschland nur zwei zum Einsatz kommen. Alle drei Aggregate haben einen Hubraum von 1,4 Liter. Die schwächste Version mit 105 PS ist ein Saugmotor und wird bei uns vorerst nicht eingeführt. Es folgt eine Variante mit 135 PS und Turboaufladung, die ab sofort den bisherigen 120-PS-Turbo ersetzt. Ab Dezember 2009 bestellbar ist eine 170-PS-Version, die dann die neue Topmotorisierung darstellt. Die 1,4-Liter-MultiAir-Motoren kommen ab Jahresende auch in den Fiat Punto Evo. Der angekündigte Zweizylinder-Benziner wird die neue Ventilsteuerung ebenfalls besitzen. Sogar V6-Motoren mit dieser Technik sowie MultiAir-Diesel kann man sich bei Fiat vorstellen. Pumpverluste eliminiert Die MultiAir-Technik ist eine elektrohydraulische Ventilsteuerung für die Einlassseite. Dabei ist nicht mehr ausschließlich die Nockenwelle für Ventilhub sowie Öffnungs- und Schließzeitpunkt zuständig. Bei geringerer Leistungsanforderung wird diese Steuerungsaufgabe stattdessen von einem elektrohydraulischen System übernommen. Dabei wird die Zylinderfüllung von den Einlassventilen bestimmt, nicht von der Drosselklappe. So werden die bei konventionellen Motoren durch die Drosselung bedingten Pumpverluste eliminiert, was den Motor effizienter macht. Das Ergebnis ist beim MiTo laut Datenblatt ein Verbrauch von 5,6 Liter auf 100 Kilometer - ein halber Liter weniger als der abgelöste 120-PS-Turbo brauchte. Beim Spritsparen hilft allerdings auch die Start-Stopp-Automatik, die in den neuen MultiAir-Modellen serienmäßig an Bord ist. Nicht bei den Normverbrauchsdaten, aber im Alltag senkt die Schaltpunktanzeige den Spritdurst. Sie ist bei den MultiAir-Modellen ebenfalls Standard.

Einer der sparsamsten Kleinwagen über 120 PS Vergleichen wir den Verbrauch mit der Konkurrenz. Das sparsamste Auto mit reinem Ottoantrieb - Hybridfahrzeuge also ausgeschlossen - ist der Kleinstwagen Toyota iQ 1.0 mit 4,3 Liter auf 100 Kilometer. Bei den Kleinwagen steht der 75 PS starke Mitsubishi Colt 1.1 ClearTec mit 4,9 Liter an der Spitze. Sieht man sich dieselbe Klasse an, betrachtet aber nur Motoren ab 120 PS, so liegt der Mini Cooper mit 120 Pferdestärken und einem Verbrauch von 5,4 Liter am besten. Danach kommt aber schon unser MultiAir-MiTo mit seinen 5,6 Liter Verbrauch und 15 PS mehr. So gehört der MiTo zu den sparsamsten Kleinwagen seiner Leistungsklasse. Bessere Fahrleistungen als beim Cooper Bei den Fahrleistungen liegt der MiTo vor dem Cooper: Er beschleunigt in 8,4 Sekunden auf 100, während der Mini 9,1 Sekunden braucht. Beide Autos werden über 200 km/h schnell, wobei der Alfa ein paar km/h mehr vorweisen kann. Für die Praxis relevanter ist das Drehmoment. Es beträgt bei der neuen MiTo-Version maximal 180 Newtonmeter und steht dank Turboaufladung schon ab 1.750 Touren zur Verfügung. Der Saugmotor des Mini produziert nur 160 Newtonmeter, die auch erst bei 4.000 U/min parat sind. Der Abstand wird noch größer, wenn man beim MiTo über den DNA-Schalter in der Mittelkonsole den Sportmodus aktiviert. Dann stehen 206 Newtonmeter zu Gebote. Fünf Gänge Beim Fahren - wir bewegten das Auto auf einem abgesperrten, rennstreckenartigen Testgelände - macht der MiTo durchaus Spaß. Doch von der Durchzugskraft des Aggregats waren wir nicht ganz überzeugt. So fällt es schwer, das noch dahinrollende Auto im zweiten Gang wieder auf Touren zu bringen. Der Klang des Motors ist zwar deutlich vernehmbar. Das Aggregat dröhnt jedoch, statt kernig-rau zu klingen. Auch sollte eine Automarke, die gern ihre Sportlichkeit betont, auf Sitze mit Seitenhalt achten -auf der sportlich angegangenen, kurvenreichen Teststrecke hielten wir uns als Beifahrer nur mit Mühe auf dem Gestühl. Das serienmäßige Fünfgang-Getriebe - der Mini Cooper hat eine Stufe mehr - lässt sich ohne Probleme schalten.

Ab 17.300 Euro Der MiTo 1.4 TB 16V MultiAir mit 135 PS kostet in der namenlosen Basisausstattung 17.300 Euro. Damit ist er 700 Euro teurer als die alte 120-PS-Version. Dafür erhält man 15 PS mehr, das Start-Stopp-System sowie die Schaltpunktanzeige. Der Basispreis der 135-PS-Variante liegt höher als bei vergleichbar motorisierten Kleinwagen wie etwa dem Ford Fiesta 1.6 Ti-VCT Sport, der nur 16.500 Euro kostet. Andererseits ist der MultiAir-MiTo deutlich günstiger als beim Mini Cooper, der mit 19.200 Euro bezahlt werden will. Selbst in der hochwertigeren Turismo-Version für 18.800 Euro ist der Alfa noch etwas preiswerter als der Cooper. 1.500 Euro Aufpreis für Turismo-Version Wie der Mini ist auch der MiTo ausschließlich als Dreitürer zu haben. Zur Ausstattung des Basis-Alfa gehören sieben Airbags sowie ESP. Dazu kommen noch ein CD-Radio, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Ebenfalls stets an Bord sind der DNA-Schalter, das Start-Stopp-System und die Schaltpunktanzeige. Die fehlende Klimaanlage kann man für 850 Euro dazubestellen. Oder man wählt für 1.500 Euro Aufpreis die Turismo-Ausstattung und bekommt dann neben der Klimaanlage noch 16-Zoll-Aluräder.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor, Turbolader mit Ladeluftkühler, MultiAir-Ventilsteuerung, OHV, Multipoint-Einspritzung
Hubraum:1.368
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:99 kW (135 PS) bei UPM
Drehmoment:206 Nm bei 1.750 UPM
Preis
Neupreis: 17.300 € (Stand: September 2009)
Fazit
Die neue MiTo-Version gehört zu den sparsamsten Kleinwagen der Leistungsklasse über 120 PS. Den noch etwas verbrauchsgünstigeren Mini stellt der Alfa beim Drehmoment und den Fahrleistungen in den Schatten. Auch der Preis ist bei den Italienern niedriger. Wer Geld sparen will oder muss, bekommt aber auch günstigere Stadtflitzer mit ähnlicher Leistung. Meist ist dann auch der Platz im Fond üppiger und der Kofferraum größer. Und wer das beste Fahrwerk in dieser Klasse haben möchte, kommt um den teuren Mini nicht herum. Insgesamt ist die neue MiTo-Version weniger ein extrem sportlicher Flitzer als ein Spritsparer - aber das ist ja auch etwas.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2009-09-10

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