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Testbericht

Sebastian Viehmann, 25. Januar 2012
Mit viel Chic und guter Ausstattung hat Citroën sein eigenes Premium-Segment namens DS aufgebaut. Der DS4 wird mit Turbo-Benziner zum schnellen Lifestyler. Doch er ist teuer. Im Fond wartet zudem wenig Platz – und ein echter Designschnitzer.

Feststehende Lenkradnaben und Zentraltacho mit digitalem Mäusekino – so sahen vor einigen Jahren noch Citroën-Cockpits aus. Mit den neuen Modellgenerationen ist Konventionalität eingezogen, aber nur bei der Anordnung: Die Instrumente befinden sich jetzt da, wo sie hingehören, nämlich hinter dem Lenkrad. Auch die meisten Bedienelemente bereiten Umsteigern von anderen Marken kein Kopfzerbrechen. Beim Design allerdings spielen die Franzosen innen wie außen weiterhin die avantgardistische Karte, besonders in der DS-Reihe.

Gegenüber dem größeren DS5 fällt der DS4 in Sachen Designideen und Qualitätsanmutung zwar etwas ab, bietet aber im Interieur immer noch ein gehobenes Niveau. Das trifft allerdings nur bedingt auf das Platzangebot zu, denn dort sieht es für die Fond-Passagiere etwas knapp aus. Man sitzt ähnlich wie im DS3 ziemlich eingebunkert zwischen den dicken C-Säulen. Die äußeren Türgriffe verbergen sich wie bei der Giulietta von Alfa Romeo in den Säulen, so dass der DS4 auf den ersten Blick wie ein Dreitürer erscheint. Eine gute Sicht nach draußen hat man wegen der kleinen Scheiben nicht, und die Franzosen haben dem Design sogar die Funktionalität geopfert: Die hinteren Seitenscheiben lassen sich nicht versenken – ein Schnitzer, der einem als Fond-Passagier echtes Unbehagen bereitet.

Deutlich angenehmer lebt es sich hinter dem Lenkrad, mit komfortabler Sitzposition und einem gut erreichbaren Schaltknüppel. Auf dem Volant sind nicht weniger als 14 Schalter und Regler verteilt, deren Bedienung etwas Eingewöhnungszeit erfordert. Dann aber muss man zum Einstellen von Radio, Bordcomputer oder Tempomat nie wieder die Hand vom Lenkrad nehmen. Eine reine Designspielerei sind die verschiedenen Farbtöne für die Instrumentenbeleuchtung, die man per Knopfdruck auswählt.

Das Edel-Ambiente seiner DS-Serie lässt sich Citroën fürstlich entlohnen. Der DS4 ist ab 20.950 Euro zu haben (Basisbenziner VTi 120 mit 120 PS), ein C4 mit dem gleichen Motor kostet nur 17.590 Euro. Dafür ist die Serienausstattung im DS4 umfangreicher, sie enthält neben Klimaanlage oder Tempomat auch noch Dinge wie Lederlenkrad, CD-Radio, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht und Panorama-Windschutzscheibe. Den 200 PS-Benziner gibt es nur in Verbindung mit der Top-Ausstattung SportChic für 28.650 Euro. An Bord sind dann unter anderem Zweizonen-Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, Einparkhilfe vorn und hinten, zweifarbige Lederausstattung, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Totwinkelassistent, 18-Zoll-Räder und USB-Anschluss. Außer einem Navigationssystem (ab 990 Euro) und Bi-Xenon-Scheinwerfern (990 Euro) muss man keine nennenswerten Extrakosten einkalkulieren.

Die Benzinmotoren der DS-Reihe entsprechen denen des C4, den 200 PS starken Turbomotor gibt es aber nur im DS-Modell. Das Aggregat holt seine Kraft aus 1,6 Litern Hubraum, schon ab 1700 Touren liegt das maximale Drehmoment von 275 Nm an. Dementsprechend munter ist der Franzose: Drehfreudig, stark im Anzug und jederzeit für ein gepflegtes Überholmanöver zu haben. Geschaltet wird mit sechs Gängen, die Schaltwege könnten gern etwas kürzer sein. Eine Automatik gibt es für diesen Motor nicht. Man vermisst sie aber auch nicht, denn die Automaten und automatisierten Schaltgetriebe von Citroën machen vor allem durch störende Zugkraftunterbrechungen auf sich aufmerksam.

Der DS4 THP 200 ist sportlich abgestimmt, die Servolenkung arbeitet drehzahlabhängig. Wer französischen Fahrkomfort sucht, ist mit dieser Motorisierung nicht optimal bedient – der Wagen ist manchmal fast zu straff. Unangenehm wird es bei kurzen Bodenwellen auf der Autobahn, hier gibt das Fahrwerk ein nervendes Stuckern an die Passagiere weiter. Bei Vollgas gibt es schnell Antriebseinflüsse an der Lenkung. Den Durchschnittsverbrauch des Wagens gibt Citroën mit 6,4 Litern pro 100 Kilometer an, das schaffte der Testwagen nicht ganz. Viel mehr als sieben Liter werden es bei normaler Fahrweise aber nicht. Bei flotter Gangart nähert sich der Durst acht Litern.

In ihrer Machart hat die DS-Linie keine direkten Konkurrenten, aber schicke Lifestyle-Flitzer für vier Personen und mit Turbo-Power gibt es natürlich reichlich. Da wäre zum Beispiel die Alfa Romeo Giulietta (mit 170 PS ab 24.200 Euro), der BMW Einser (mit 170 PS ab 26.750 Euro), der Volvo C30 (mit 230 PS ab 27.750 Euro) und mit leichten Abstrichen beim Raumangebot der Audi A1 Sportback (mit 185 PS ab 25.100 Euro). Platz für vier und ein ungewöhnliches Design hat auch der Hyundai Veloster im Angebot (mit 140 PS ab 21.600 Euro), dem mangelt es aber an einer sportlichen Turbo-Motorisierung.

Quelle: Autoplenum, 2012-01-25

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