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Testbericht

1. Dezember 2016
Sibenik (Kroatien), 1. Dezember 2016 - 6.890 Euro. Für einen Neuwagen? Ja, das geht tatsächlich. In Zeiten, in denen sich selbst der VW-Winzling up! schwer tut, unter der magischen Grenze von 10.000 Euro zu bleiben, haut Dacia einfach mal einen Mega-Preis für den runderneuerten Sandero raus. Wie sich das Ganze fährt und ob es einen Haken am Billigheimer aus Rumänien gibt, haben wir auf einer Testfahrt herausgefunden. Willkommen im 21. Jahrhundert Werfen wir erst einmal einen Blick auf das Facelift, das Dacia dem Sandero verpasst hat. Äußerlich tut sich einiges, besonders an der Front wurde umfassend modernisiert. So macht eine neue LED-Lichtsignatur im Tagfahrlicht schon von weitem klar: Hier kommt ein neuer Dacia. Außerdem gibt es eine neue Frontschürze, einen geänderten Kühlergrill, neue Chromdetails und überarbeitete Nebelscheinwerfer. Am Heck wurde ebenfalls eine neue Schürze installiert, LED-Rückleuchten im Vier-Quadrat-Design runden das Bild ab. Generell wirkt der Sandero durch die Neuerungen deutlich moderner und hochwertiger als bisher. In der Seitenlinie fallen die von nun an schwarze B-Säule und das neue Rad-Design auf, was ebenfalls zum frischeren Look beiträgt. Abschließend gibt es eine neu eingeführte Farbe. In "Nerzbraun" ist auch unser Testwagen lackiert, ein Blick in die Bildergalerie lohnt sich also. Ordentlicher Innenraum Im Innenraum versucht Dacia vom Image der Renault-Restwertbörse wegzukommen und hübscht den Sandero ordentlich auf. Der neue "Softtouch"-Lenkradbezug und die neuen Sitzpolster fühlen sich ordentlich an. Der Gedanke, in einem Auto zu sitzen, das weniger als 7.000 Euro kostet, kommt erst bei der ersten Berührung des Schaltknaufs auf, der extrem billig wirkt und außerdem nicht gut in der Hand liegt. Das reißen auch die satinierten Chromdetails am Ganghebel nicht raus. Neu im Sandero ist die Hupe, die nun statt im Blinkerhebel im Lenkrad untergebracht ist - es wurde auch Zeit. Das Navigationssystem, das man für den Schnäppchenpreis von lediglich 180 Euro auf jeden Fall dazukaufen sollte, leistet auch im kroatischen Hinterland gute Arbeit, ist jederzeit vernünftig ablesbar und enttäuscht weder mit einer fummeligen Bedienung noch mit einem nervenden Schneckentempo - da hatten wir Schlimmeres erwartet. Außerdem sind die gängigen Medien-Typen wie USB und Bluetooth unterstützt, dem Musikgenuss steht also nichts mehr im Wege. Punktabzug im Cockpit gibt es dafür allerdings bei der zu hohen Sitzposition, dem nicht in der Länge verstellbaren Lenkrad und der noch recht weit verbreiteten Plastikwüste.
Neuer Einstiegs-Motor Das Herzstück des überarbeiteten Sandero ist sein neuer Motor. Ein in Dacia-Eigenregie entwickelter Einliter-Dreizylinder, der an ein manuelles Fünfgang-Getriebe gekoppelt ist und so die Vorderachse antreibt. Der Saugmotor leistet 73 PS und stemmt 97 putzige Newtonmeter Drehmoment aus seinen Brennräumen. Das Downsizing-Aggregat ersetzt den 1,2-Liter-Vierzylinder und soll mit 5,2 Liter Benzin auf 100 Kilometer auskommen. Wie sich das kleine Triebwerk im Sandero schlägt? Eigentlich ganz ordentlich. Klar, aufgrund der Sauger-Charakteristik braucht die Maschine etwas Drehzahl, aber oberhalb von 3.000 Umdrehungen bewegt sich der Sandero dann so, wie man es von 75 PS erwartet. Gewöhnt man sich eine passende Schaltarbeit an und bewegt sich immer innerhalb des Leistungsbereiches, kann man auch mit dem Einstiegsmotor gut im Verkehr mitschwimmen - zumindest in der Stadt und auf der Landstraße. Bei Autobahnfahrten gehört der Dacia an das untere Ende der Nahrungskette und er tut sich recht schwer, die Werksangabe von 14,5 Sekunden auf Tempo 100 zu erreichen. Laut Datenblatt ist erst bei 162 km/h Schluss, das sollte zum unauffälligen Hinterherkommen auf der Autobahn durchaus reichen. Unter Volllast macht sich der Dreizylinder allerdings recht deutlich bemerkbar und kann auf längeren Etappen schon etwas nerven. Fahrwerk und Lenkung nur "okay" Ein Pluspunkt, den sich der Sandero definitiv verdient hat, geht auf das komfortable Fahrwerk zurück. Der Abrollkomfort ist recht hoch, unangenehme Schläge lässt die Aufhängung nicht bis in den Fahrgastraum durch. Auch die Seitenneigung hält sich in Grenzen. Nicht ganz so positiv kommt die Lenkung davon, die mit einem sehr undefinierbaren Widerstand und ohne ein echtes Gefühl zu vermitteln, nicht gerade dafür sorgt, dem Auto vom ersten Meter an voll zu vertrauen. Generell kann man allerdings sagen, dass sich der Sandero einfach wie ein ganz normales Auto fährt - nicht extrem schlecht aber auch nicht extrem gut. Die Zeiten, in denen ein so stark an der Schmerzgrenze kalkuliertes Fahrzeug eine Gefahr für den Straßenverkehr darstellt, sind definitiv vorbei. Ein Neuwagen bleibt ein Neuwagen Abschließend bleibt uns nur zu sagen, dass der Sandero mit seinem neuen Einstiegs-Motor wohl das ideale Auto für den Neuwagen-Einstieg ist. Klar, für das gleiche Geld gibt es auch höher angesehene Gebrauchte, aber ein Neuwagen ist einfach immer noch ein Neuwagen. Behalten Sie das für Ihre nächste KFZ-Suche ruhig mal im Hinterkopf.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Ottomotor
Hubraum:998
Anzahl Zylinder:3
Leistung:54 kW (73 PS) bei UPM
Drehmoment:97 Nm bei 3.500 UPM
Preis
Neupreis: 6.890 € (Stand: Dezember 2016)
Fazit
Grundsolide, handfest, ordentlich: So kann man den runderneuerten Dacia Sandero samt neuem Einstiegsmotor beschreiben. Er ist nicht richtig schlecht, aber auch nicht richtig gut. Ein normales Auto eben. Nur mit dem Vorteil eines unschlagbaren Preises. + unschlagbarer Preis, solide Technik, brauchbare Ausstattung, ordentliches Fahrgefühl - teils billige Materialien, zu hohe Sitzposition, lauter Dreizylinder, undefinierte Lenkung
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2016-12-01

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