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Testbericht

Peter Maahn/SP-X, 8. Januar 2017

„Der nächste Schritt beim Comeback von Volkswagen“, sagt Markenchef Herbert Diess und strahlt dabei eine bei VW-Führungskräften lange nicht gesehene Gelassenheit aus. Ausgerechnet im Herzen von Detroit, sozusagen in der Höhle der US- Löwen wie Ford oder General Motors. Das Auto, das Diess seinen Zuhörern fast schon euphorisch nahebringt, ist für europäische Augen ein guter Bekannter. Klar doch, hier steht der neue Tiguan, der daheim alle Verkaufsrekorde bricht. Da sich die Amerikaner bislang immer noch mit der ersten Generation des Kompakt-SUV begnügen müssen, wurde es auch Zeit für eine US-Premiere auf der Autoshow in eben jenem Detroit.

Dann doch noch der erhoffte Aha-Effekt, als der Tiguan seine Textilhüllen fallenlässt, seine Flanke zur Schau stellt und dabei auch die Dimensionen seines Hinterteils offenlegt. Wolfsburg hat angebaut und sein Erfolgsmodell in die Verlängerung geschickt. 21,5 Zentimeter Zuwachs bringen den Tiguan mit dem Zusatz „Allspace“ auf jetzt 4,70 Meter Länge. Für die vertraute Linienführung des Bestsellers bedeutet das eine sichtbare Veränderung, zumindest ab Höhe der hinteren Türgriffe. Das dritte Seitenfenster ist deutlich größer, endet mit einem kecken Knick nach oben. Der hintere Überhang (Abstand zwischen Hinterachse und Ende des Stoßfängers) wurde gestreckt und trägt damit optisch ebenfalls zum neuen Erscheinungsbild bei.

Der um elf Zentimeter angewachsene Radstand verhilft vor allem den Hinterbänklern zu einem neuen Tiguan-Gefühl. Deren Knie haben jetzt einen stoffschonenden Abstand von beruhigenden sechs Zentimetern zur Rückseite der Vordersitze. Und wer gerne jede Menge an Krimskrams transportiert, freut sich über einen um gleich 115 Liter größeren Gepäckraum (jetzt von 730 bis zu 1.770 Liter). Der durch die Streckung des Normal-Tiguans gewonnene Raum kann aber auch zur Aufrüstung des Sitzplatzangebots genutzt werden. Durch eine dritte Reihe wird der Neuling zum Kleinbus im SUV-Kleid. Mit dem Siebensitzer ins Gelände, das bieten in aller Regel nur die Dickschiffe aus den USA oder auch der sündhaft teure Mercedes GLS. Die Zusatzbestuhlung ist nicht serienmäßig, kostet also Aufpreis.

Die übliche Qual der Wahl bei den Motoren: Hier bietet das gut gefüllte VW-Regal mit Ausnahme des 1,5 Liter kleinen Einstiegsbenziners (110 kW/150 PS) die allseits bekannten 2-Liter-Triebwerke. In Summe stehen drei Benziner und drei Diesel zur Wahl, wobei es im Gegensatz zum Normal-Tiguan bei beiden Treibstoffsorten erst ab 110 kW/150 PS losgeht. An der Super-Zapfsäule bedienen sich weitere Versionen mit 132 kW/180 PS und 176 kW/220 PS. Treue Dieselfans finden neben dem Einstiegs-Allspace Kraftpakete mit 140 kW/190 PS bzw.176 kW/240 PS in der Preisliste. Der VW-typische Allradantrieb „4motion“ und die Doppelkupplungsautomatik DSG muss nur bei den beiden 150-PS-Tiguans extra bestellt und bezahlt werden, ansonsten sind die beiden beliebten Extras immer serienmäßig.

Durch die deutsche Brille betrachtet, ist der längste Tiguan aller Zeiten schlicht eine Erweiterung des Angebots. Damit schließt VW die Lücke zwischen dem „kurzen“ Tiguan und dem teuren Touareg. Schön, dass es den „Langen“ ab Sommer für mindestens 30.000 Euro geben wird, vielen deutschen Kunden aber werden die Maße des bekannten Modells völlig ausreichen. Das weiß auch VW-Chef Herbst Diess und betont deshalb am Vorabend der ersten Autoshow des noch jungen Jahres, wohin die Fahrt mit dem Neuling vor allem gehen soll: „Maßgeschneidert für Amerika“, sagt er. „Und die Kunden hier wollen nun mal vor allem Platz, Flexibilität und Komfort“. Das alles könne der neue Tiguan besser als die meisten seiner vergleichbaren Konkurrenten, die vor allem aus den USA und Asien kommen.

Mit dem langen Tiguan rundet VW zunächst sein Angebot in der nach wie vor stark gefragten SUV-Klasse ab. Neben dem bereits angebotenen Fünf-Meter-Riesen Atlas (Diess: „Gebaut in Amerika, gemacht für Amerika) sollen bis 2018 zwei weitere SUV im US-Markt debütieren. Hinzu kommen zwei neue Limousinen. Allen ist gemein, dass die Vernetzung mit der digitalen Außenwelt neue Höhen erklimmt. Wer ein Navigationsgerät bestellt, bekommt auch im langen Tiguan automatisch diverse Apps dazu. Das System versteht sich auch mit Smartphones aller Betriebssysteme.

In der Aufpreisliste locken die üblichen Assistenten, im Falle des Abstandsradars auch mit dem Stauhelfer, der dem vorausfahrenden Auto selbsttätig sogar um Kurven folgt. Premiere feiert im Allspace eine neue Generation von Infotainment. Das Gerät kommt ohne die normalen Tasten aus und wird über die Tablet-ähnliche Glasoberfläche bedient. Auch Head-Up-Display und das digitale Cockpit sind im Angebot. In Europa ist der in die Länge gezogene VW-Star im März auf dem Genfer Salon zu besichtigen.

Mit neuen Modellen befreit sich VW mehr und mehr aus den Untiefen des Diesel-Desasters. In Detroit feiert jetzt die verlängerte Version eines der ohnehin gefragtesten VW-Modelle ihre Premiere.

Fazit
Mit neuen Modellen befreit sich VW mehr und mehr aus den Untiefen des Diesel-Desasters. In Detroit feiert jetzt die verlängerte Version eines der ohnehin gefragtesten VW-Modelle ihre Premiere.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2017-01-08

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