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Testbericht

Jürgen Wolff, 24. Januar 2008
Für Mitsubishi ist der Outlander eine Erfolgsgeschichte. »Weltweit 113.000 verkaufte Stück pro Jahr waren geplant«, sagt Daniel Nacass von Mitsubishi Europa: »180.000 sind es geworden.« Jetzt gibt es ihn mit zwei neuen Motoren.

Der Outlander hat sich als Räuber entpuppt: Die sogenannte Eroberungsrate liegt bei 80 Prozent. Das heißt, das vier von fünf Outlanderkäufern zuvor mit einer anderen Marke unterwegs waren. In Europa sind statt der ursprünglich geplanten 24.000 verkauften Fahrzeuge in diesem Jahr nun 37.000 die Zielvorgabe. Und das in einem Segment, das ohnehin explodiert - 35 Prozent Wachstum sagen die Auguren dem Markt für SUV bis 2009 voraus. Für die gehobeneren Ausstattungsversionen des Outlander gibt es mittlerweile schon Lieferfristen.

Das soll bald anders werden: Demnächst werden die Outlander für Europa auch in Europa montiert. Zeit also für Zuwachs. Im Oktober kommt ein neuer Diesel und einen Monat später ein zusätzlicher Benziner für den Crossover, der immer mehr zum Offroad tauglichen SUV mutiert und mittlerweile ohne Probleme und mit Differenzialsperre auch durch etwas schwereres Gelände kommt. Der Diesel, vom Peugeot- und Citroen-Mutterkonzern PSA geliefert und dort unter anderem im neuen Citroen-SUV C-Crosser und im Peugeot 4007 zu finden, soll die starke Nachfrage nach Selbstzünder-Motoren beim Outlander besser befriedigen: 80% der in Europa verkauften Outlander, so die Prognose, werden vor sich hin nageln.

Auch der aktuell angebotene 2.0-Liter-Diesel ist kein Eigenprodukt sondern wird von VW geliefert. Entsprechend unterschiedlich fällt die Charakteristik der Diesel aus. Der kleine Nagler arbeitet als Pumpe-Düse-Diesel und läuft lauter und rauer als der neue 2.2-Liter Common-Rail der Franzosen. Im Innenraum ist denn auch von diesem Diesel so gut wie nichts zu vernehmen: Bis ins hohe Tempo schnurrt er vor sich hin wie sonst nur ein Benziner. Erst wenn man aussteigt, ist ein leises Nageln zu vernehmen.

Der serienmäßig mit einem neuen Partikelfilter ausgerüstete 2.2-Diesel passt mit seinen 115 kW/156 PS (16 PS mehr als der "kleine" Diesel) bestens zum Outlander, der trotz Alu-Dach nicht gerade ein Leichtgewicht ist. Mit 7,3 Litern Diesel auf 100 km liegt der Verbrauch für ein solches Fahrzeug dennoch im Rahmen. Schon aus den unteren Drehzahlen heraus beschleunigt der Diesel den 2,4-Tonner dank seines Drehmomentes von 380 Nm mit deutlichem Nachdruck. 250 Nm Drehmoment stehen bereits 250 Nm zur Verfügung - damit lässt er sich der Outlander sehr schaltfaul fahren. Auch der Sprint von 0 auf 100 in 9,9 Sekunden zeigt, wie energisch der neue Motor ran geht. Schluss ist erst bei 200 km/h. Entsprechend wenig Probleme macht der Diesel denn auch beim Überholen oder am Berg.

Was man vom ebenfalls neuen 2.4-Liter-Benziner nicht sagen kann. Der ist eine gemeinsame Entwicklung von Mitsubishi, Chrysler und Hyundai und zeigt sich vor allem beim Aufstieg deutlich unwilliger. Ohne Zurückschalten geht nichts. Und auch vor dem Überholen muss man in der Regel erst einmal durchladen, bevor man Gas gibt. Als Verbrauch gibt Mitsubishi für den 2.4-Benziner einen Durchschnitt von 9,2 Litern auf 100 Kilometern an - auch das ein ganz ordentlicher Wert. Der 2.4-Liter-Outlander muss serienmäßig mit einer 5-Gang-Handschaltung auskommen. Als Option gibt es für den Benziner auch ein gründlich überarbeitetes und selbstlernendes stufenloses Automatik-Getriebe. Das allerdings nimmt ihm trotz "Sport"-Taste noch mehr von der Leistung und würde an sich besser zum Diesel passen. Das Mitsubishi den Nagler dennoch vorerst nur ohne Automatik-Option anbietet, dürfte wohl vor allem an dem für dieses Getriebe zu knackigen Drehmoment liegen. Erst Mitte 2008 soll es ihn auch mit einem von PSA entwickelten Sechsgang-Automaten geben.

Neben neuen Motoren hat Mitsubishi noch ein paar leichte Retuschen in das Modelljahr 2008 einfließen lassen. So sind neue 18-Zoll-Leichtmetallräder im Angebot, Regen- und Einparksensoren sowie eine in das neue Kommunikationssystem integrierte Rückfahrkamera weitere Optionen. Und auch das Armaturenbrett hat eine neue, gefälligere und hochwertiger wirkende Oberfläche bekommen.

Nach wie vor lässt sich der Outlander fast wie eine Limousine fahren. Das leichte Aluminium-Dach trägt mit zum niedrigen Schwerpunkt bei. Das elektronisch unter anderem über eine mit dem Hinterachsdifferenzial kombinierte Lamellenkupplung geregelte Allradsystem lässt sich per Schalter auf einen von drei Fahrmodi einstellen: reiner Frontantrieb, variable Verteilung der Antriebskräfte zwischen den Achsen oder Erhöhung des Drehmomentanteils für die Hinterachse um das 1,5-fache.

Ein paar Minuspunkte sind auch nach der Modellpflege unübersehbar. Trotz des sehr üppigen Platzangebotes im Outlander: Der sportliche Abschwung des Daches sorgt in der ohnehin schon gegenüber den Vordersitzen erhöht montierten zweiten Reihe für wenig Kopffreiheit, sobald man über 1,80 Meter groß ist. Das Fahrwerk ist für einen SUV dieser Größe sehr straff abgestimmt. Und die Hinterachse poltert auf rauer Fahrbahn mitunter ganz schön wüst und gibt ihren Unwillen deutlich vor allem an die Heckpassagiere weiter. Der neue Diesel soll zu einem Basispreis von 34.990 Euro ab Oktober, der Benziner für mindestens 26.990 Euro ab November zu haben sein.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-24

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