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Testbericht

Sebastian Viehmann, 8. Mai 2008
Kaum jemand baut so alltagstaugliche Autos wie die Franzosen. Peugeot schickt auf Basis des neuen Partner den Tepee an den Start. Die sparsame Familienpackung glänzt durch ein hübsches Gesicht und innere Werte.

Wenn Autobauer ihre Nutzfahrzeugpalette erneuern, ist das meist auch der Startschuss für frische Hochdach-Familienkombis. Der neue Peugeot Partner ist als Kastenwagen zu haben – mit zwei Radständen und bis zu 4,1 Kubikmetern Laderaum. Am 17. Mai kommt nun die "zivile" Version Tepee auf den Markt und soll Kangoo, Caddy oder Combo das Leben schwer machen.

Das Highlight des Hochdachkombis ist die Passagierkabine. Auf allen Plätzen gibt es reichlich Knie- und Kopffreiheit, die Sitze sind bequem. Eine ausgeklügelte Cockpit-Architektur mit mehrfarbigen Kunststoffen vertreibt das Nutzfahrzeug-Ambiente. Im Fond gibt es große Ausstellfenster. Das optionale "Zénith"-Glasdach besteht aus vier separaten Fensterelementen. Die bieten zwar nicht den Panoramablick eines Citroën C4 Picasso oder Renault Espace, sorgen aber immerhin doch für eine heimeligere Atmosphäre als in so manchem Van mit Vollverglasung, in dem man sich irgendwie beobachtet fühlt.

Wer auf der Reise viel Krimskrams verstauen muss, hat mit dem Tepee das große Los gezogen. Für die Fond-Passagiere stehen Klapptischchen parat. Zwischen den Vordersitzen wartet ein riesiges Staufach, das auch vor Zweiliter-Flaschen nicht kapitulieren muss. Zum großen Handschuhfach gesellen sich zahlreiche Ablagen sowie ein Klappfach über dem Armaturenträger, in das sogar ein kleiner Laptop passt. Dazu kommen Ablagefächer im Fußraum, im Dach und eine Box mit kleinen Schiebtüren, die unter dem Wagenhimmel im Laderaum montiert und von zwei Seiten zugänglich ist. Der Kofferraum bleibt damit fürs sperrige Reisegepäck reserviert und bietet 505 Liter Platz. Wenn man die Rücksitze ausbaut, stehen bis unters Dach 3000 Liter zur Verfügung – da muss selbst der Dacia Logan Kombi passen. Und der Rücken freut sich über die niedrige Ladekante. Freilich gibt es das volle Tepee-Programm nicht schon im Basismodell. Die drei herausnehmbaren Einzelsitze im Fond gibt es ab Escapade-Ausstattung oder für 180 Euro Aufpreis. Serienmäßig ist eine im Verhältnis 60:40 teilbare Rückbank an Bord. Die zweite Schiebetür (links) gibt es ab Tendance-Ausstattung. Die vielen Ablagemöglichkeiten und Sonderfunktionen im Innenraum variieren ebenfalls je nach Ausstattung oder sind in verschiedenen Paketen bestellbar.

Das ungewöhnliche Glasdach gibt es für 750 Euro, die aber gut investiert sind – enthalten sind im Zénith-Paket auch die längs eingebaute Dachablage mit Lüftungsdüsen und Duftspender, die Dachbox hinter den Rücksitzen und eine Dachreling. Deren Alu-Träger lassen sich sowohl längs als auch quer zur Fahrtrichtung anbringen.

Die Motorenpalette besteht gänzlich aus 1,6-Liter Vierzylinder-Motoren, darunter zwei Benziner (90 oder 109 PS) und drei Diesel (75, 90 oder 109 PS). Eine Erdgas-Version wie beim Vorgänger gibt es zurzeit nicht. Mit dem 90 PS-Diesel ist der Tepee ordentlich motorisiert und lässt sich schaltfaul fahren – solange es nicht ans Überholen geht. Für den Landstraßen-Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h und auf der Autobahn zeigt sich das Aggregat etwas mager auf der Brust. Wer mit Kind, Kegel, Sack und Pack in den Urlaub fährt, sollte eher den stärkeren Diesel mit 109 PS ins Auge fassen. Motor- und Windgeräusche bleiben bei Peugeots Familienkutsche stets annehmbar niedrig. Geschaltet wird bei allen Versionen mit einem Fünfganggetriebe. Für die Zukunft stellen die Franzosen noch ein automatisiertes Schaltgetriebe in Aussicht. Auch eine Start-Stopp-Automatik ist in der Pipeline.

Etwas enttäuschend ist das Tepee-Fahrwerk, das sehr weich abgestimmt ist. Bei schnellen Lastwechselreaktionen geht der Peugeot stark in die Knie, die Lenkung ist etwas schwammig übersetzt. Dafür ist der Federungskomfort auf Bodenwellen sehr gut. Zur Sicherheitsausstattung des Tepee gehören Front- und Seitenairbags. ESP und Vorhangairbags sind ab Tendance-Ausstattung serienmäßig an Bord und im Basismodell gegen Aufpreis zu haben.

Die Preise des Tepee starten bei 15.500 Euro für den recht mager ausgestatteten Esplanade mit 90 PS-Benziner. Der Escapade mit 90 PS-Diesel ist ab 20.950 Euro zu haben. Das teuerste Modell ist der Premium mit 109 PS-Diesel für 22.000 Euro. Peugeot will den Start des neuen Autos mit Einführungspreisen ankurbeln. Bis zum 30. September gibt es alle Modelle 1000 Euro billiger (gilt für private Kundenbestellungen). Zum Vergleich: Ein VW Caddy Life ist ab 16.380 Euro zu haben, ist aber karg ausgestattet und bietet nicht so viele Innenraum-Ideen wie der Peugeot. Der bekommt übrigens wie schon beim Vorgänger ein Schwestermodell – den Citroën Berlingo. Der alte Peugeot Partner wird als "Origin" noch weitergebaut und ist für 14.000 Euro zu haben.

Quelle: Autoplenum, 2008-05-08

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