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Testbericht

19. Dezember 2010
Auch wenn er erst als Nummer drei der aktuellen Ibiza-Modellreihe geboren wurde, weiß sich der Spanier stolz zu präsentieren. Bekanntlich haben es zweckbestimmte Kombis ja unbedingt leicht, Emotionen zu wecken. Ein Ibiza ST ist sich offensichtlich seiner Vorzüge bewusst. Worauf darf er sich berufen? – Sein Design spricht an, das Auto kommt dynamisch flott daher, hat achtbaren praktischen Nutzwert und begnügt sich, ansprechende Leistung mit wenig Kraftstoff zu generieren. Sparsamkeit ist vor allem der Trumpf der Motorisierung mit einem zeitgemäßen Selbstzünder. Nehmen wir das Kapitel Wirtschaftlichkeit gleich vorweg: Der Testwagen, von einem 1,6-Vierzylinder-Common-Rail-Turbodiesel aus dem Konzernregal bewegt, der 77 kW/105 PS erarbeitet, erwies sich als löblicher Knauserer. Seat gibt als kombinierten Verbrauch (nach ECE) 4,2 Liter für 100 Kilometer an (CO2: 109 g/km). Geschmeichelt ist das nicht. Tatsächlich lässt sich mit erstaunlich wenig Kraftstoff auskommen, wenn nicht gefahren wird wie die Feuerwehr im Einsatz. Konkret: Im städtischen Verkehr und bei Fahrten über Land zwang vernünftige Fahrweise die Verbrauchsanzeige des Bordcomputers regelrecht in die Knie. Die digitale Anzeige bewegte sich eher in Richtung 4 als in Richtung 5. Da kann man nicht meckern. Der Treibsatz hat allerdings auch leichtes Spiel mit dem Gefährt. Mit seinen 105 PS geht es überraschend locker voran. Ein bisschen Aufklärung gibt da wohl auch das Leergewicht des ST: 1.150 Kilogramm! Höchstgeschwindigkeit: nahe 190 km/h. Sie ist eigentlich schneller erreicht, als anhand der ja nicht gerade üppigen Motorleistung zu vermuten wäre. Das Auto kann in 10,9 Sekunden auf Tempo 100 sein, sofern lediglich der Fahrer in ihm Platz genommen hat. Die maximal zulässige Zuladung von 515 Kilogramm lässt die Beschleunigung begreiflicherweise zäher ausfallen. 105 PS können keine Wunder vollbringen. Die Getriebeabstufung ist auf Sparsamkeit ausgelegt. Bei 1.000 Kurbelwellenumdrehungen (etwas mehr als die Leerlaufdrehzahl) erreicht der Ibiza ST im vierten Gang immerhin rund 40 km/h, im fünften Gang etwas mehr als 50 km/h. Auch so kommen Miniverbräuche zustande. Solcher Hintergrund soll den verdienten Anteil des Common-Rail-Turbodiesels keinesfalls schmälern. Dem Fahrwerk eines Ibiza ST merkt man an, dass das Auto auch mit Straßen und Wegen ländlicherer Kategorien gut fertig werden soll. Schließlich ist davon auszugehen, dass ein Seat zu jenen Autos gehört, die nicht vorwiegend lustvoll über tischebene Autobahnen getrieben werden. McPherson-Federbeine vorn und eine leichte, raumsparende Verbundlenkerachse mit integriertem Stabilisator hinten (Federn und Stoßdämpfer getrennt), erledigen ihre Aufgaben so, wie sich das für bewährte Standardkonstruktionen gehört. Ein Hilfsrahmen nimmt die Vorderachse auf und entkoppelt so die Karosserie von Vibrationen, die vom Motor ausgehen. Im Auto ist von der Arbeit des Motors wenig zu hören; bei höheren Geschwindigkeiten übernehmen die Windgeräusche das Kommando. Anteil an der Ruhe im Auto, die zur Fahrkultur gehört, haben die auffallend geringen Motordrehzahlen auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten und die hohe Steifigkeit der Karosserie. Da verwindet sich nichts. Die Federung wirkt straff, aber nicht etwa unkomfortabel, wenn sie mehr gefordert wird. Das Fahrwerk lässt zu, Kurven auch in beschleunigter Gangart zu nehmen. Die geschwindigkeitsabhängige Lenkung ist hilfreich. Sie arbeitet elektrohydraulisch. Von Anfang an lässt der Umgang mit einem Ibiza ST durch dessen unkompliziertes Handling Sympathien gewinnen. Die spürbare Agilität des Autos beruhe neben der breiten Spur auch auf der ausgewogenen Achslastverteilung, führt Seat ins Feld. Maßgeblich beteiligt am Fahrkomfort eines Autos sind die Sitze. Beim Ibiza ST ist das nicht anders. Form, Materialien und Polsterung „passen“. Verstellmöglichkeiten in der Höhe gibt es bei der Ausstattung „Style“ auch für den Beifahrerplatz. Beim Testwagen verwöhnten zudem Sitze, Lenkrad und Schaltknauf mit Lederbezug (1.130 Euro Aufpreis, einschließlich „Winterpaket“). Das Instrumentarium im Cockpit, schwarz-grau eingefasst, wird trotz seiner mittigen Anordnung in mehreren „Etagen“ als übersichtliche Einheit wahrgenommen. Natürlich kann eine Plastik-Landschaft nicht mit Bezügen aus edlem Leder und zierenden Steppnähten konkurrieren. Den fürs Interieur zuständigen Seat-Designern ist es mithilfe favorisierter Materialqualitäten aber durchaus gelungen, die mit Kunststofffolie kaschierten Flächen nicht „billig“ aussehen zu lassen. Das Display (Touchscreen) des im Testwagen installierten tomtom-Navis, hervorragend positioniert, gibt wunderbar klare Wegweisung in Bild und Sprache. Navigation funktioniert also auch preiswert. Drehzahlmesser und Tachometer liegen ebenfalls gut Blick. An diesigen Tagen lassen sich die weißen Ziffern auf dem dunkel gehaltenen Skalenhintergrund, über die rote Zeiger streichen, allerdings nur schlecht erkennen. Es empfiehlt sich das rechtzeitige Einschalten der Scheinwerfer, damit die Instrumentenbeleuchtung erwacht. Welches knappe Fazit darf man ziehen? – Er hat etwas Einladendes, der Kombi Ibiza ST. Auto Emoción compact! Irgendwie scheinen spanische Autos auch mit mediterranem Flair zu kokettieren. Schlechte Werbung ist das nicht. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel) Daten Seat Ibiza ST 1.6 TDI CR: Länge x Breite x Höhe (Meter): 4,22 x 1,69 x 1,44 Motor (Bauart, Hubraum): Vierzylinder-Common-Rail-Turbodiesel, 1.598 ccm Max. Leistung: 77 kW105 PS Max. Drehmoment: 250 Nm Kraftstoffverbrauch (nach NEFZ, kombiniert): 4,2 l/100 km CO2-Emission: 109 g/km Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h Beschleunigung null bis 100 km/h: 10,9 s Leergewicht/zul. Gesamtgewicht: 1.150 kg/1.665 kg Gepäckraumvolumen: 430 bis 1.164 Liter Basispreis „Style“ (Serienausstattung): 19.050 Euro) Preis Testfahrzeug (Sonderausstattung): 22.130 Euro                                              

Quelle: auto-reporter.net, 2010-12-19

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