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Testbericht

Susanne Kilimann, 11. Juli 2009
Dass Elektro-Autos keine müden Golfkarts sein müssen, hat bereits der Tesla Roadster unter Beweis gestellt. Jetzt legt eine britische Autoschmiede nach und präsentiert den Lightning GT – einen spritzigen Roadster.

Eine Prise Jaguar, ein Quäntchen Aston Martin – der Londoner Autobauer Lightning hat seinem jüngsten Spross ein rassiges Kleidchen geschneidert. Der Lightning GT zeigt sich unverkennbar britisch, in edlem Retro-Racer-Look. Die Basis für das fesche Auto stammt aus der englischen Sportmanufaktur Ronart. Den üblichen V8-Motor unter der langen Haube haben die Leute von der Lightning Car Company aber durch vier Radnabenmotoren ersetzt - und die Elektro-Aggregate treiben den britischen Sportler mit erstaunlicher Kraft an. Zusammen liefern sie etwa 700 PS und beschleunigen den 1350 Kilogramm leichten Zweisitzer in weniger als vier Sekunden von Null auf 100 km/h. Jeder Motor mobilisiert ein sattes Drehmoment von 750 Newtonmetern, das unabhängig von der Motordrehzahl durchweg zur Verfügung steht.

Das Spitzentempo von 210 km/h mag Sportwagenfreaks enttäuschen. Doch das, was auf dem Datenblatt geschrieben steht, überrascht dann auch die wohl positiv: Mit einer Akku-Ladung schafft der Elekrto-Flitzer 400 Kilometer. Ein raffiniertes System sorgt dafür, dass Energie nicht verschleudert wird. Die Motoren verwandeln Bremsenergie in Strom und füttern damit die Speicherzellen. Wenn der Saft zur Neige geht, müssen die Fahrer von "normalen" Elektro-Autos einen längeren Stopp einplanen, weil das Laden der Akkus ein paar Stunden in Anspruch nimmt. Beim Lightning GT ist diese Prozedur in nur zehn Minuten erledigt, versprechen die Londoner Tüfftler.

Der Batterie-Brite muss dafür lediglich an ein spezielles Dreiphasen-Ladegerät mit 480-Volt-Spannung angeschlossen werden. Die Hightech-Batterie wurde von der Firma Altaimano in Kalifornien mit Hilfe von Nano-Technologie entwickelt und soll äußerst langlebig sein. Mindestens zwölf Jahre lang soll sie durchhalten und noch nach der 15.000 Ladung über 85 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität verfügen. Für ein Autoleben ist das mehr als genug – denn rein rechnerisch könnte Lightning GT mit 15.000 Akku-Ladungen 600.000 Kilometer weit fahren.

Derzeit fahren die Briten noch Lightning-GT-Prototypen. 2008 aber soll der Elektro-Flitzer marktreif sein und in Kleinserie gefertigt werden. Preisangaben werden zwar noch nicht gemacht. Kaufinteressenten können sich aber schon mal darauf einstellen, dass der Wagen einiges mehr kosten wird als der 248 PS starke Elektro-Roadster von Tesla, der mit 60.000 Dollar fast schon ein Schnäppchen ist.

Steht der strombetriebene Sportwagen dann erst einmal in der Garage, profitiert sein Besitzer von extrem niedrigen Betriebskosten, rechnen die Lightning-Bauer vor: Bei den derzeitigen Strompreisen würden 100 elektrisch gefahrene Kilometer in Großbritannien umgerechnet gerade mal zwei Euro kosten. Fahrer eines vergleichbar spritzigen Audi RS4 müssen für ihr Tempo etwa zehn Mal soviel investieren. Bei 200.000 Kilometern liegt das Sparpotential damit bei rund 36.000 Euro. Würde der Strom fürs Auto durch Wasser-, Windkraft oder Sonnenenergie erzeugt, wären Elektro-Sportwagenfahrer sogar echte Klimaschutz-Avantgardisten - bei Tempo 200 auf der Autobahn.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2009-07-11

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