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Testbericht

15. April 2011
Nizza (Frankreich), 15. April 2011 - Rund 251.000 VW Golf wurden im Jahr 2010 in Deutschland verkauft, in Frankreich wechselten etwa 254.000 Peugeot 308 den Eigentümer. So abgedroschen es also sein mag: Der 308 ist wirklich der Franzosen-Golf. Wir haben die jüngst facegeliftete Version getestet. Stärker gewordener Zweiliter-Diesel Der neue 308 hat andere Scheinwerfer, einen kleineren Grill und außer in der Basisversion LED-Tagfahrleuchten in auffälliger Bumerangform. Am Heck gibt es eine neue Chromleiste. Unter der Haube neu ist eine Version des Zweiliter-Diesels, die nun 150 statt 140 PS hat. Sie rückt jetzt dicht an den Top-Diesel mit 163 PS heran, den es aber nur in Kombination mit einer Automatik gibt. Mit 340 Newtonmeter bietet das neue 150-PS-Aggregat mehr als genug Schub. Das Geräuschniveau ist gut, der Selbstzünder niemals laut oder brummig. Gesunkener Verbrauch Das serienmäßige Sechsgang-Getriebe hat etwas lange Schaltwege, was aber nur bei sehr flüchtigem Schaltstil ein Problem ist. Wer nicht gern selber schaltet, kann den erwähnten 163-PS-Diesel mit Sechs-Stufen-Wandlerautomat wählen. Dabei steigen aber die Sprintzeit und der Verbrauch. Beim VW Golf ist optional ein DSG wählbar - ohne dass der Sprint länger dauert und mit geringerer Verschlechterung des Verbrauchs. Immerhin ist der Spritverbrauch des 308 HDi FAP 150 gegen­über dem schwächeren Vorgänger gesunken. Für die alte Version gab Peugeot 5,3 Liter je 100 Kilometer an, die neue braucht nach Herstellerangabe mit den bei der Version Active serienmäßigen Spritspar-Reifen nur 4,9 Liter. Zum Vergleich: Beim Golf 2.0 TDI mit 140 PS gibt VW 4,8 Liter an, die BlueMotion-Technology-Version spart nochmal einen halben Liter.

Start-Stopp mit Supercap Vom 308 gibt es keine Spritsparversion. Doch wird nun als zweite technische Neuheit die Start-Stopp-Automatik e-HDi eingeführt. Sie ist künftig Serie beim 112 PS starken 1,6-Liter-Diesel. Das System basiert auf einem Starter-Generator namens i-StARS vom Zulieferer Valeo und bietet als Besonderheit einen kleinen Supercap. Das ist ein Energiespeicher, der durch Bremsenergierückgewinnung aufgeladen wird, und der das Bordnetz beim Motorstart unterstützt. Letzterer dauert nur 400 Millisekunden. Damit ist das System besonders schnell. Problemloser Motor-Neustart Wir fuhren die Kombiversion 308 SW 1.6 HDi Stop&Start mit dem optionalen automatisierten Schaltgetriebe EGS6. Wenn man an der Ampel abbremst, schaltet sich der Motor bei 8 km/h ab - gefühlt ist das eigentlich schon Stillstand. Gibt man dann wieder Gas, springt der Diesel ohne Murren an. Die Start-Stopp-Automatik soll in den nächsten zwei Jahren bei allen Peugeot-Modellen Standard werden. Gut so, denn das abschaltbare System stört nicht und spart im Stadtverkehr laut Peugeot bis zu 15 Prozent Sprit. Der SW mit EGS6 und rollwiderstandsarmen Reifen braucht laut Hersteller 4,3 Liter je 100 Kilometer. Zum Vergleich: Ein VW Golf Variant 1.6 TDI mit 105 PS benötigt je nach Version 4,2 bis 4,5 Liter. Immer diese Zugkraftunterbrechungen ... Die 112 PS des kleinen Diesels und seine 270 Newtonmeter Drehmoment sind auch für den Kombi völlig ausreichend. Ein Problem zeigt sich allerdings beim automatisierten Schaltgetriebe. Das ist für unseren Geschmack zu träge, es schaltet zum Beispiel nicht schnell genug herunter, wenn die Straße plötzlich bergauf führt. Außerdem sind die Zugkraftunterbrechungen besonders für den Fahrer störend. Immerhin lassen sich die sechs Gänge außer bei der Grundausstattung auch über Schaltwippen am Lenkrad einlegen.

Schickeres Cockpit Von den Motorneuheiten abgesehen ist der 308 im Wesentlichen der Alte. Das Fahrwerk mit Verbundlenkerachse hinten - VW setzt auf die aufwendigere Mehrlenkerachse - bietet wie bisher schon vernünftigen Komfort. Der bekannte, schicke Innenraum ist etwas hochwertiger geworden. Um so stärker fällt auf, dass ein kleines Stück Mittelkonsole um die Handbremse herum noch mit Hartplastik verkleidet ist. Auch der Seitenhalt der Sitze lässt Wünsche offen. In puncto Kofferraum erreicht der 308 fast das Niveau des Golf: Bei fünfsitziger Konfiguration ist das Volumen beinahe identisch, der Maximalwert ist mit 1.201 Liter etwas geringer. Während beim Golf nur die Sitzlehnen umzulegen sind, muss bei Peugeot auch die Sitzbank in die Senkrechte gekippt werden. Ab 23.300 Euro Als Dreitürer ist die geliftete 308 Limousine mangels Nachfrage nicht mehr zu haben. Den Fünftürer gibt es mit dem 150-PS-Diesel ab 23.300 Euro. Dafür erhält man die Version Active. Peugeot-Kenner runzeln die Stirn: Wie denn, nicht mehr Filou, Tendance, Premium oder Platinum? Nein, die Ausstattungsnamen wurden geändert. Sie heißen nun Access, Active und Allure wie beim 508. Außerdem gibt es die neue Sportversion GTi - Vorbild VW lässt grüßen. Die Variante Active bietet bereits eine gute Ausrüstung. Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, Licht- und Scheibenwischerautomatik und Tempomat sind beim Konkurrenten Golf 2.0 TDi Comfortline aufpreispflichtig. Trotz besserer Ausstattung ist der Franzose deutlich günstiger. Gegenüber dem fünftürigen Golf für 25.740 Euro spart man beim 308 über 2.400 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Turbodiesel
Hubraum:1.997
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:110 kW (150 PS) bei UPM
Drehmoment:340 Nm bei 2.000 UPM
Preis
Neupreis: 23.300 € (Stand: April 2011)
Fazit
Der Franzosen-Golf macht vieles so gut wie der Rivale aus Wolfsburg. Der 150-PS-Diesel ist eine gute Wahl - auch im Vergleich mit dem 2.0 TDI von VW. Geräuschpegel und Vortrieb liegen auf gleichem Niveau, der Verbrauch ist nur minimal höher. Das Fahrwerk geht für gemütliche Fahrer in Ordnung. Ebenso schick wie im Golf ist das Cockpit, wünschenswert wären aber festere Sitze. Was das Äußere angeht, hat weiter der VW die Nase vorn. Die 308-Front hat gewonnen, aber das Heck ist weder bei Limousine noch beim SW schön. Dafür ist der Preis niedriger.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2011-04-15

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