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Testbericht

5. Mai 2010
Barcelona (Spanien), 5. Mai 2010 - Drei Ziffern machten Mazda in Deutschland bekannt: 626. Die Mittelklasse-Limousine gewann in den 1980er-Jahren als erster Japaner Vergleichstests und war in jener Zeit das meistverkaufte Importfahrzeug. Mehr als zwei Jahrzehnte später ist aus dem 626 der 6 geworden, von dem man je 12.000 Fahrzeuge hierzulande jährlich an den Mann oder die Frau bringen wil. Dabei helfen soll ein umfangreiches Facelift, welches wir unter die Lupe genommen haben. Ein neues Gesicht Der Begriff Lupe ist dabei durchaus passend, denn die optischen Änderungen fallen recht dezent aus. Neben den modifizierten Scheinwerfern und Rückleuchten erkennt man den gelifteten Mazda 6 vor allem am neu designten Mazda-Logo im Kühlergrill. Je nach Ausstattung ist der jetzt schwingenförmige Grill schwarz oder in Wagenfarbe lackiert. Zusätzlich wurde der Bereich rund um die Nebelscheinwerfer neu gestaltet. Laut Hersteller soll der 6 mit den Maßnahmen eine stärkere Familienzugehörigkeit zum Rest der Modellpalette aufweisen. Funktionales Cockpit Auch an der Armaturentafel wurden Änderungen vorgenommen, um den Qualitätseindruck zu steigern. So blicken Fahrer und Beifahrer nun auf Chrom- und Klavierlackapplikationen, hinzu kommen Chromverzierungen an den Schaltern. Eine Neuentwicklung ist das Dreispeichen-Multifunktionslenkrad. Es gefällt mit einfacher Bedienung, da jede Taste nur eine Funktion aufweist. Insgesamt können sowohl Materialauswahl und Verarbeitung des Cockpits überzeugen, einzig im Bereich um den Schalthebel findet sich unschönes Hartplastik. Nichts auszusetzen gibt es an der Funktionalität, zum Verständnis der einzelnen Knöpfe ist keine Bedienungsanleitung notwendig.

Einmal Karakuri, bitte! Für unseren Test haben wir den Kombi gewählt, der in Deutschland 70 Prozent der Mazda-6-Verkäufe ausmacht. Das Platzangebot liegt auf klassenüblichem Niveau, lediglich bei weit zurückgeschoben Vordersitzen wird der hintere Beinraum knapp. Zu bemängeln sind hingegen die zu kurzen Sitzflächen der vorderen Sessel. Beim Blick in den Kofferraum entdecken wir clevere Details: Die Laderaumabdeckung schwingt gemeinsam mit der Heckklappe nach oben, ein Netz verhindert das Eindringen von Luftströmen ins Passagierabteil. Genial ist das so genannte "Karakuri"-System: Durch Betätigung eines Hebels in der Seitenwand des Kofferraums klappt der entsprechende Teil der Rücksitzlehne um, es entsteht eine topfebene Fläche. Ins Gepäckabteil passen zwischen 519 und 1.751 Liter, die maximale Laderaumlänge beträgt 1,93 Meter. Damit schlägt der Mazda sogar den VW Passat Variant, dessen Maximalwert 1.731 Liter beträgt. Direkt eingespritzt Für unsere Testfahrt wählen wir den 2.0 MZR DISI. Der 155 PS starke Benziner mit Direkteinspritzung löst den bisherigen Zweiliter-Sauger mit 147 PS ab. Er ist motorenseitig die einzige komplette Neuentwicklung, die drei verfügbaren Dieselaggregate wurden im Zuge des Mazda-6-Facelift bezüglich des Verbrauchs optimiert. In den Direkteinspritzer setzen die Japaner große Hoffnungen, er soll mit 37 Prozent der meistverkaufte Antrieb werden. Hervorragend: Alle Mazda-6-Motoren weisen eine robuste Steuerkette statt eines anfälligen Zahnriemens auf. Wir wählen einen DISI-Testwagen mit Automatikgetriebe, denn der Zweiliter-Benziner ist als einziger Antrieb mit der Schalthilfe erhältlich. Auf unsere Nachfrage bezüglich eines Diesels plus Automatik äußern die japanischen Entwickler, dass momentan kein solches Getriebe bereit stehe, das es mit dem Drehmoment der Selbstzünder aufnehmen kann. Frühestens in zwei Jahren sei damit zu rechnen, so die Auskunft. Partner auf Kriegsfuß Nach dem Anlassen des Motors hören wir zunächst nichts, doch das ändert sich recht bald. Bereits bei geringem Druck auf das Gaspedal treibt die Fünfgang-Automatik die Nadel des Drehzahlmessers hoch, unter Volllast schießt sie deutlich über die 4.000er-Marke. Die Folge ist ein erhöhter Geräuschpegel, der Motor klingt gequält. Erst wenn wir den Fuß vom Gas nehmen, lässt sich der Automat zum Heraufschalten bewegen. Nach dem Wechsel auf ein Fahrzeug mit Sechsgang-Schaltgetriebe kann der Benziner seine Stärken zur Geltung bringen. Der Schaltknüppel gleitet Mazda-typisch auf kurzen Wegen knackig durch die Gassen, der Direkteinspritzer präsentiert sich über ein weites Drehzahlband laufruhig und elastisch. Das manuelle Getriebe ist eindeutig die bessere Wahl, wie auch der Blick in die technischen Daten zeigt. Statt automatischer 11,3 Sekunden von null auf 100 km/h stehen 10,4 Sekunden zu Buche, die Höchstgeschwindigkeit steigt von 202 auf 211 km/h.

Gezielt ums Eck Ob mit oder ohne Automatik, in Sachen Fahrdynamik setzt der überarbeitete Mazda 6 Maßstäbe in der Mittelklasse. Herausragend ist die modifizierte Lenkung, bei der unter anderem die elektrische Servounterstützung neu kalibriert wurde. So lässt sich der immerhin 4,78 Meter lange Kombi auf kurvigen Straßen präzise und sicher bewegen, durch die gute Rückmeldung fühlt sich der Fahrer stets als Herr über das Geschehen. Dazu trägt auch das ebenfalls neu abgestimmte Fahrwerk bei. Es gefällt mit sehr guter Straßenlage, allerdings reicht die straffe Federung Querrillen deutlich in den Innenraum weiter. Faires Angebot Seit jeher ist Mazda für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bekannt, auch der geliftete 6 macht da keine Ausnahme. Der Zweiliter-Benzindirekteinspritzer startet als Kombi in der Center-Line-Ausstattung bei 26.190 Euro. Serienmäßig sind hier bereits eine Klimaautomatik, ein Tempomat und ein Multifunktionslenkrad. Für 2.000 Euro mehr ist die Exclusive-Line erhältlich. Diese beinhaltet zusätzlich Dinge wie einen Berganfahrassistenten für die Schaltversion mit Sechsganggetriebe, eine Sitzheizung vorne, einen CD-Wechsler sowie Licht- und Regensensoren. Empfehlenswert ist das zum gleichen Preis von 28.190 Euro angebotene Sondermodell Active, bei dem zusätzlich noch ein Spurwechselassistent und ein Bose-Soundsystem an Bord sind. Die 1.510 Euro Aufpreis für das Automatikgetriebe kann man besser nutzen, um das "Business-Paket" für 1.830 Euro zu erwerben. Es enthält unter anderem Bi-Xenonlicht. Das DVD-Navi wird nur in der Topversion Sports-Line zum Aufpreis von 2.300 Euro angeboten. Im Vergleich zur deutschen Konkurrenz können Mazda-6-Käufer richtig viel Geld sparen: Ein VW Passat Variant 1.8 TSI in der Basisausführung Trendline steht mit 28.850 Euro in der Preisliste.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Benzindirekteinspritzer mit variabler Ventilsteuerung
Hubraum:1.999
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:114 kW (155 PS) bei UPM
Drehmoment:193 Nm bei 4.500 UPM
Preis
Neupreis: 28.190 € (Stand: Mai 2010)
Fazit
Mazda hat den 6 auf gelungene Art und Weise modifiziert. Die neue Optik verleiht dem Mittelklässler mehr Dynamik, ohne das bisherige Modell alt aussehen zu lassen. Sowohl die Lenkung als auch das Fahrwerk überzeugen auf ganzer Linie, gleiches gilt für den neuen Benzindirekteinspritzer. Keine rechte Freude bereitet hingegen die Fünfstufen-Automatik, die nur jenen Käufern zu empfehlen ist, welche eine Handschaltung ausdrücklich ablehnen. Alle anderen können sich die Mehrausgabe sparen und bekommen einen agilen und geräumigen Kombi zu einem attraktiven Preis.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-05-05

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