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Testbericht

Michael Gebhardt/SP-X, 2. Juli 2017

Alljährlich lädt der südenglische Landlord Earl March zum Stelldichein automobiler Klassiker und Ikonen ein, die auf dem automobilen Catwalk vor seinem herrschaftlichen Anwesen beweisen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Zum diesjährigen Festival of Speed hat Porsche allerdings nicht nur Helden aus der Geschichte mitgebracht, sondern nutzt das Sommerfest des Geldadels gleichzeitig für die Weltpremiere eines Supersportlers, der heißer ist als das Frittenfett, in dem die Briten ihre Fish and Chips brutzeln! Sage und Schreibe 515 kW/700 PS schlummern unter der mit einem silberfarbenen Streifen verzierten Karbon-Haube des von Porsche-Chef Blume und Markenbotschafter Mark Webber präsentierten 911 GT2 RS. Das sind nicht nur 80 PS mehr als sein Vorgänger zu bieten hatte, sondern auch genug, um ihn zum bislang stärksten und schnellsten Straßen-Elfer schlechthin zu machen. Das Publikum in der Grafschaft Chichester gehört eindeutig zur auserkorenen Kundschaft für den 285.220 Euro teuren Porsche – das sind übrigens knapp 50.000 Euro mehr, als für das 2010er-Modell. 
 
Für den Gegenwert einer hübschen Immobilie bekommt man einen Elfer, der schneller auf Tempo 100 beschleunigt, als dass man Festival of Speed aussprechen kann. Nach nur kurzweiligen 2,8 Sekunden ist der GT2 RS auf Landstraßengeschwindigkeit und Schluss ist nicht ehe die Tachonadel 340 km/h anzeigt. Damit übertrifft er seinen Vorgänger um ganze sieben Zehntel beim Sprint und packt nochmal zehn Kilometer pro Stunde mehr drauf.  Als Kraftquelle dient ihm dabei ein alter Bekannter: der 3,8-Liter-Sechszylinder, der im Turbo S für 427 kW/580 PS gut ist – dort gibt er seine Kraft allerdings an alle vier Räder ab, im GT2 geht die Leistung ausschließlich an die Hinterachse. Den Leistungsaufschlag besorgen vornehmlich größere Turbolader, die deutlich mehr Sauerstoff in die Brennkammern schaufeln, den sie durch überdimensionierte Luftöffnungen in der Front einatmen. Dass die Kühlung an die extreme Power angepasst werden musste, versteht sich von selbst, dass Porsche sein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe für den GT2 adaptiert hat, ist dagegen eine Überraschung. Bislang gab es die Sportikone nur mit Handschaltung. Ebenfalls an Bord: Eine eigens entwickelte Titan-Abgasanlage. Sie stellt nicht nur den einzigartigen Klang sicher, sondern wiegt auch gut sieben Kilogramm weniger als das Standardmodell.
 
Wer meint, das Gewicht noch weiter runterschrauben zu müssen, kann das nach dem Porsche-Entwicklungsstandort benannte Weissach-Paket dazu bestellen, das weitere 30 Kilogramm aus dem Fahrzeug verbannt: Zusätzlich zu den vorderen Kotflügeln, diversen Heckteilen und der Motorhaube werden dann auch noch die Stabis, Koppelstangen und das Dach dann aus Karbon gefertigt. Dazu kommen Räder aus Magnesium, die gleichzeitig auch noch die ungefederte Masse reduzieren und sich damit positiv auf die Handlingeigenschaften auswirken. Die sollten allerdings auch ohne dieses Goodie auf Spitzenniveau sein, schließlich montiert Porsche ein „lupenreines Rennsportfahrwerk“ mit Hinterachslenkung. Damit die Hinterräder die Kraft bestmöglich auf die Straße bringen, setzt der Autobauer auf 21-Zöller mit 325er-Ultra-High-Performance-Reifen; vorne sind 265er-Gummis auf 20-Zoll-Rädern montiert. Dahinter verbergen sich fest zu packende Keramik-Stopper.
 
Damit Fahrer und Beifahrer bei Vollgas-Eskapaden und Kurvenräubereien fest im Sattel bleiben, werden sie im GT2 RS von Vollschalensitzen aus Karbon festgehalten. Neben dem Leichtbau-Kunststoff dominieren rotes Alcantara und schwarzes Leder das Cockpit. Wer allerdings meint, für mehr als eine Viertel Million Euro bekäme man ein vollausgestattetes Auto, der irrt: Das Chronopaket mit Performance-Anzeige, Laptrigger und der Stoppuhr auf dem Armaturenbrett muss auch hier noch extra bezahlt werden. Außerdem bietet der Autobauer exklusiv allen GT2-RS-Kunden noch einen eigens angefertigten Chronographen an, dessen Ziffernblatt an den Drehzahlmesser und der Aufzugsrotor aus Wolfram an die Felge des Über-Elfers erinnert. Kostenpunkt: 9.450 Euro.

Heiß, heißer GT2: Auf dem Festival of Speed präsentierte Porsche die bislang stärkste Ausbaustufe des 911. Satte 700 PS machen das RS-Modell zum schnellsten Straßen-Elfer!

Fazit
Heiß, heißer GT2: Auf dem Festival of Speed präsentierte Porsche die bislang stärkste Ausbaustufe des 911. Satte 700 PS machen das RS-Modell zum schnellsten Straßen-Elfer!
Testwertung
5.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2017-07-02

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