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Testbericht

Stefan Grundhoff, 13. August 2012
Hyundai will dem VW Golf kurz vor seinem Marktstart weiteres Wasser abgraben. Die Kombiversion soll Familien und Flottenkunden gleichermaßen locken.

Wenn der Klassenprimus VW Golf irgendwo zu packen ist, dann bei der Kombivariante, die in Wolfsburg Variant heißt. Sie führt seit Jahren in der Golf-Palette ein Mauerblümchendasein und steht bei den Verkaufszahlen sogar schon einmal hinter den Konkurrenten Ford Focus Turnier oder Opel Astra Caravan zurück. Jetzt gibt es einen neuen, besonders gefährlichen Gegner. Denn der Hyundai i30 cw ist nicht nur praktisch und 19 Zentimeter länger als der Fünftürer, er sieht auch noch richtig gut aus. Der Basispreis von 17.290 Euro für das Basismodell Hyundai i30 cw 1.4 Classic dürfte ebenfalls für zahlreiche Interessenten sorgen. Der leistungsstärkere 135-PS-Benziner startet bei 20.810 Euro.

Eine ganze Zeit lang waren die Kombis an den Rand der Segmente gedrängt worden. Vans und besonders SUV gruben ihnen mehr und mehr das Wasser ab. Doch langsam scheint sich das familiäre Volumensegment der 80er und 90er Jahre wieder zu berappeln. So bringt auch Hyundai nicht einmal ein halbes Jahr nach der Einführung der fünftürigen Schrägheckversion ein größeres Schwestermodell vom i30. 19 Zentimeter länger als die Limousine bringt der Koreaner es so auf 4,49 Meter Gesamtlänge. Das Plus an Länge kommt den Passagieren im Fond und einem großen Laderaum zugute. Im Vergleich zum farblosen Vorgängermodell wuchs der Laderaum bei aufgestellter Rückbank von 415 auf 528 Liter. Ist die Rückbank dem Ladeboden gleich gemacht und umgelegt, sind es beim neuen i30 cw statt 1.395 nunmehr 1.642 Liter. Damit kratzt der Koreaner an das Tor zur Mittelklasse.

Das gilt auch für die zweite Reihe. Denn ausschließlich ein üppig dimensionierter Laderaum sorgt kaum für begeisterte Interessenten. Im i30-Fond können selbst zwei groß gewachsenen Personen bequem sitzen. Notfalls klappt das auch für drei Personen. Doch nicht vergessen: der Hyundai i30 cw ist ein Kompaktklassekombi und kein Raumwunder für Großfamilien. Doch für zwei Erwachsene mit zwei Kindern gibt es viel Platz, eine ordentliche Serienausstattung und einen fairen Basispreis. Das Fahrwerk ist so abgestimmt, wie man es von einem Familienkombi erwartet. Nicht zu hart und keinesfalls zu schwammig; so lässt man sich auch längere Touren ins Wochenende oder den Urlaub gefallen. Die in drei Härtegraden verstellbare Elektrolenkung ist zwar eine prima Idee. Sie ist jedoch in keinem der drei Fahrmodi wirklich stimmig und überzeugend. Die Rückmeldung sollte in jedem Fall besser sein.

Mehr gefallen können die gute Sitzposition, die gute Ablesbarkeit der Instrumente und die ordentliche Bedienung im Allgemeinen. Hier hat Hyundai in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Wenn nur nicht der Lichtschalter endlich seinen Weg an ein statisches Bedienmodul am Armaturenbrett finden würde. Am Blinkerhebel ist der Schalter unbeleuchtet und schlicht deplatziert.

Das Basistriebwerk des Hyundai i30 cw mit seinem 1.4 Liter großen Vierzylinder-Saugmotor kann nur die grundlegendsten Bedürfnisse an ein Fortkommen befriedigen. Er ist mit 17.290 Euro zwar fair gepreist, aber eine träger Geselle, der besonders bei nachdrücklichen Leistungsabfragen schneller als erwartet an seine Grenzen kommt. Daran ändert auch das leicht schaltbare Sechsgang-Getriebe nichts. Immerhin ist der Vierzylinder gut gedämmt und laufruhig. Doch wer öfter mit Gepäck oder Passagieren unterwegs ist, für den sind 73 kW / 99 PS und ein maximales Drehmoment von 137 Nm bei 4.200 U/min etwas zu wenig des Guten. Hier sollte es besser der 110 PS starke Commonrail-Diesel oder 135-PS-Benziner sein, die beide deutlich engagierter zur Sache gehen.

Wer im knapp 1,4 Tonnen schweren Kombi-Basismodell mit den 99 Pferden unterwegs ist, der muss sich mit schwer zu erreichenden 180 km/h Spitze und einem wenig beachtlichen Spurtpotenzial 0 auf 100 km/h in 13,5 Sekunden zufrieden geben. Hyundai gibt einen Normverbrauch von 6,5 Litern Super an. Der Wert ist ebenso mäßig wie der Durchzug und sogar der 135 PS starke Direkteinspritzer des Hyundai i30 1.6 GDI verbraucht mit 6,3 Litern weniger. So machen beim Hyundai i30 cw 1.4 Classic in erster Linie der Preis und das solide Gesamtpaket die Musik. Daran dürften auch Golf, Astra und Focus zu knabbern haben. Doch Start-Stopp-Automatik und ein paar Assistenzsysteme mehr dürfte es auch beim Hyundai i30cw sein.

Quelle: Autoplenum, 2012-08-13

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