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Testbericht

31. Juli 2003
Ein Jaguar mit einem Diesel-Motor? Mortimer, Sie machen Scherze!“ „Oh nein, kein Scherz Mylady, den Jaguar gibt es jetzt mit einem Diesel“. Traditionen sind dazu da, um gebrochen zu werden. Zwei kleine Beispiele: Niemand hätte es vor ein paar Jahren für möglich gehalten, dass Porsche einmal einen Geländewagen baut oder dass ein Volkswagen außerhalb einer Inflation 100.000 Euro kosten kann. Und deshalb ist ein Selbstzünder in einer noblen Raubkatze gar nicht mal so ungewöhnlich, schließlich hat der Entwicklungsstand der einst stinkenden und lärmenden LKW-Antriebe längst einen gesellschaftsfähigen Grad erreicht. Wir sind den Jaguar X-Type mit dem neuen 130 PS starken Zweiliter-Diesel bereits gefahren. Einen ausführlichen Test vom Jaguar X-Type mit Benzinmotor lesen Sie hier.

Politur für die Optik
Nicht nur der Motor ist neu, auch die Optik des seit 2001 in Deutschland rollenden X-Type hat ein paar Polituren bekommen. Bei allen Modellen wurde dem Heck eine längere Zierleiste über dem Nummernschild verpasst, die das Hinterteil fürs Auge strecken und abflachen soll. Neu sind auch die weißen Streuscheiben für die Seitenblinker. Sport: Fensterrahmen in Schwarz gehalten Bei der Classic-Version sind die Stoßfängerzierleisten nun in Wagenfarbe lackiert, die Executive-Version lässt einen komplett verchromten Kühlergrill in der Sonne blitzen. Bei der Sport-Ausführung wurde am Chrom gespart: Hier ist nicht nur der Grill in Wagenfarbe gehalten, sondern auch die Fensterrahmen schwarz gestrichen.

Neue Zifferblätter
Im Interieur fallen vor allem die neu gezeichneten Instrumenten-Zifferblätter auf. In der Extra-Liste sind neue Farben und Materialien für den Innenraum, eine Dreifach-Memoryfunktion für den Fahrersitz, eine Einparkhilfe und ein überarbeitetes Sound-System mit CD-Player und sechs Lautsprechern zu finden.

Zweiliter-Diesel von Ford
Der Zweiliter-Diesel stammt von der Konzern-Mutter Ford und verrichtet dort im Mondeo seinen Dienst. Für den Jaguar wurde das Aggregat überarbeitet. Vor allem Geräusche und Vibrationen sollten bestmöglich gedämpft werden, um dem gediegenen Anspruch von Jaguar gerecht zu werden. Dies wurde von Erfolg gekrönt: Der Motor startet leise, ein typisches Dieseln ist innen nur zu hören, wenn man darauf lauscht. Auch beim Hochdrehen und in oberen Drehzahlen liefert das Aggregat einen dezenten Sound ab. 

Genug Zugkraft 
Weniger dezent ist die Zugkraft des kultivierten Zweiliters. Schon von unten heraus ist der 130 PS starke Motor kraftvoll und beschleunigt den X-Type mit Nachdruck. Laut Jaguar braucht der 2.0D 9,9 Sekunden auf 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h. Im mittleren Drehzahlbereich reagiert der Motor elastisch und willig auf Gaspedalbefehle. 

Overboost-Funktion 
Diese gute Leistungsentfaltung wird durch die variable Turbinengeometrie des Turboladers und eine so genannte Overboost-Funktion erreicht. Sie pusht das Drehmoment kurzzeitig auf 350 Newtonmeter (normal: 330 Nm) und stellt so mehr Kraft für Überholvorgänge bereit. 

5,6 Liter Verbrauch 
Im Durchschnittsverbrauch soll sich der Brite recht bescheiden zeigen. Nur 5,6 Liter sollen nach Herstellerangaben auf 100 Kilometer aus dem Tank verschwinden. 

DSC in Serie 
Der Dieselmotor ist beim X-Type mit einem knackigen und exakten Fünfgang-Schaltgetriebe kombiniert. Eine in diesem Segment durchaus gern georderte Automatik wird allerdings ebenso wenig angeboten wie das im Mondeo mit diesem Motor verbundene Sechsgang-Getriebe. Auch gibt es den X-Type 2.0D, wie seinen Zweiliter-Benziner-Bruder, ausschließlich als Fronttriebler, der Allrad bleibt den anderen Varianten vorbehalten. Serienmäßig ist die dynamische Stabilitätskontrolle DSC eingebaut. 

Ab 28.500 Euro
Die neue Kombination aus X-Type und Selbstzünder stellt zugleich den neuen Einstieg in die Raubtier-Manege dar. Ab 28.500 Euro kostet der kleinste Jaguar. Er kann ab sofort bestellt werden und wird ab September ausgeliefert.
 
Technische Daten
Motor Bauart:Reihen-Vierzylinder
Hubraum:1.998
Leistung:96 kW (130 PS) bei UPM
Drehmoment:330 Nm bei 1.800 UPM
Preis
Neupreis: 28.500 €
Fazit
Der Versuch, einen Jaguar mit einem Diesel zu kreuzen, ist gelungen. Der Zweiliter-Selbstzünder ist ein leises Aggregat, das nicht nur genügend Kraft für die Beschleunigung liefert, sondern auch Lust auf den kleinen Zwischenspurt hat. Zudem ist der kultivierte Motor sparsam im Verbrauch. Er passt zum kleinen Jaguar, der mit einer erweiterten Ausstattung und leichten optischen Modifikationen ins neue Modelljahr geht. Der X-Type 2.0D eignet sich vor allem für Leute, die einen eleganten und gediegenen Reisewagen suchen, aber nicht zu viel Geld für Motorleistung oder Sprit ausgeben wollen. Und trotzdem einen Wagen haben möchten, der bei Bedarf eine große Portion Spritzigkeit aufbieten kann.

Quelle: auto-news, 2003-07-31

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