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Testbericht

automobil-magazin.de, 31. März 2014
Fast fünf Millionen Grand Cherokees rollten von 1992 bis heute von den Produktionsbändern. Das aktuelle Modell, die im Jahr 2010 auf den Markt gekommene vierte Generation, machte innerhalb der über zwanzigjährigen Historie des SUVs den größten Schritt in Richtung Überzeugungskraft.

Die augenscheinlichsten Erkennungszeichen des Grand Cherokee Facelifts sind die schmalen LED-Tagfahrleuchten. Der dadurch bulliger wirkende Grand erhielt neue Bi-Xenon-Scheinwerfer, rollt auf neuen Leichtmetallrädern und präsentiert sich mit einem in vielen Details aufgewerteten Innenraum. Die wichtigste Neuerung regiert jedoch unter dem Blech: die Achtstufen-Automatik, welche die von der Schaltstufenzahl antiquierte Fünfgang-Automatik ersetzt. Egal in welcher Version der gewichtige SUV bestellt wird – Varianten: Laredo, Limited, Overland, Summit oder SRT –, immer managt der Achtstufen-Gangjongleur die 2,4 Tonnen.

Gewicht kostet Treibstoff. Eine Tankklappenverriegelung macht bei einem 93,5-Liter-Tank und einer Tankrechnung von rund 150 Euro Sinn. Trotzdem geht der Verbrauch im Vergleich zum im Jahr 2012 getesteten Grand Cherokee 3.0 CRD, der sich alle 100 Kilometer 10,9 Liter Diesel einschüttete, angesichts von Gewicht und Größe in Ordnung.

Der überarbeitete Dieselmotor steht mit nun 570 Nm ab 2.000 U/min (+ 20 Nm) und 250 PS bei 4.000 U/min (+ 9 PS) gut im Futter. Aber im Handling bleibt der Grandy der schwere Junge von früher. Mit spürbarer Schwerfälligkeit in flotten Kurven, aber bekömmlich leichtgängiger Servolenkung und kommodem Fahrwerk. Das prädestiniert den Dicken für lange Touren, die mit Schnitten um 160 km/h bequem erfahren werden. Zum guten Reisewagen macht den Jeep auch der üppige Kofferraum von 782 Liter Volumen. Den Schalter der elektrischen Heckklappe sucht man an deren Unterseite trotzdem vergebens, da er sich – nicht normal – an der linken Kofferraumwand befindet. Wenn die Rückbank flach gelegt ist, ist der Grand Cherokee mit einem Kofferraumvolumen von 1554 Litern bereit für die großen Dinge des Lebens: ein Sofa, ein Schrank oder ein Schläfchen auf der jetzt rund 1,80 Meter langen Ladefläche. Der Mechanismus gefällt, weil sich die Kopfstützen ohne weiteres Zutun automatisch einklappen und die Rücksitzlehnen- Neigungsverstellung auf der Reise zur Bequemlichkeit beiträgt. Weniger überzeugen die Kopfstützen selbst: Für in zweiter Reihe mitreisende Erwachsene bauen sie zu tief, was verwundert, weil Jeeps Topmodell mit der neuen Kollisionswarnung inklusive Aufprallvermeidung und neuem adaptiven Tempomat bei der Fahrzeugsicherheit noch mal aufgesattelt hat.

Im Cockpit hat sich nicht nur einiges, sondern viel getan. Neue Farbkombinationen, optisch natürlicheres Leder und offenporiges Echtholz sorgen für einen edel-rustikalen Look. Neu ist auch das Dreispeichen-Lederlenkrad, das sprachgesteuerte Infotainment und der 21,3 Zentimeter in der Diagonale messende Touchscreen. Auf dem ebenso taufrischen TFT-Display direkt vor der Nase lässt sich das Tempo wahlweise mit klassischem Zeiger oder mit Digitalziffern einblenden. Der Bordcomputer informiert effektvoller über die Gelände-Einstellungen, den Reifendruck und den aktuellen Höhenstatus der Luftfederung. Dies klappt sehr gut, manchmal jedoch etwas umständlich: Wird die Route in der Navigation nachträglich auf Autobahnvermeidung umgestellt, geht das nur über ein gut verstecktes Untermenü. Zu viel nachdenken müssen Ungeübte auch auf der Suche nach der Monitorabschaltung. Über den Harman/Kardon-Sound darf man dagegen nur schwärmen. Die riesigen Lautsprechergitter in den Türverkleidungen machen genau die Hoffnung, die sich mit 19 Lautsprechern und 825 Watt Musikleistung beim Hören erfüllt. Leider bleibt das Ensemble den Versionen SRT und Summit vorbehalten.

Als Antrieb ist aktuell der 3,0 Liter-Diesel mit 250 PS erste Wahl. Der kostet mindestens 53.400 Euro oder in einer zweiten Variante mit 190 PS im Grand Cherokee Laredo 45.900 Euro. Die angebotenen Benzinmotoren 3.6 V6 (286 PS), 5.7 V8 (352 PS) und 6.4 V8 (468 PS) sollte man sich sparen, wenn ein Rest an ökologischem Gewissen im Fullsize SUV mitfahren soll. Im Gegensatz zu den unter wechselnden Lastzuständen schwer schluckenden Benzinern erscheint der 3.0 V6 MultiJet mit Werten von sechs Litern auf der kurzfristigen Verbrauchsanzeige beinahe wie eine gute Tat. 7,3 bis 7,9 Liter lassen sich bei braver Autobahnfahrt realisieren. Im Test sind es 9,6 Liter Diesel. Damit bewahrheitet sich in der Praxis, was Jeep in der Pressemappe schon schrieb: Ein Lob an die neue Achtgang-Automatik, die dem 3,0 Liter-Diesel darüber hinaus auch noch mehr Laufruhe anerzieht.

(Lothar Erfert)
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2014-03-31

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