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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 4. Oktober 2012
Der Kia Sorento bekommt nach drei Jahren eine Modellpflege spendiert. Doch das Facelift entpuppt sich als grundlegende Überarbeitung.

Wenn Pressemappen bei Modellüberarbeitungen über hochkant positionierte Nebelschlussleuchten und "neu designte LED-Heckleuchten" philosophieren, ist es in der Regel mit den echten Änderungen nicht weit her. Doch bei Kia ist das diesmal anders. Die wahre Neuigkeit verbirgt sich unter der aufgefrischten Karosserie. Das koreanische SUV teilt sich jetzt die Plattform mit dem Hyundai Santa Fe.

So ein Umbau bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Der 4,69 Meter lange Sorento wiegt knapp 100 Kilogramm weniger und steht jetzt etwas schnittiger im Wind. Die Einstiegskante ist einen Zentimeter tiefer und in der zweiten Reihe stieg die Beinfreiheit um drei Zentimeter. Bei der optionalen dritten Reihe sind es allerdings nur kümmerliche neun Millimeter. Aber diese Plätze will man Erwachsenen nur auf Kurzstrecken zumuten. Hinter den Fahrersitzen geht es zwar kommoder zu, aber ab einer Größe von etwa 1,90 Meter kommt das Dach dem Kopf schon bedrohlich nahe. Dafür hat der Korea-SUV nichts von seinem Nutzwert eingebüßt: Die hinteren Sitze lassen sich umlegen, sodass eine ebene Ladefläche entsteht. So wächst beim Fünfsitzer das Kofferraum-Volumen von 660 auf vernünftige 1.675 Liter. Eltern freuen sich über die mechanische Kindersicherung und die weit aufschwingende Heckklappe, unter der auch größere Menschen aufrecht stehen können. Weniger angenehm ist dagegen die hohe Ladekante.

Ansonsten fühlt man sich im Sorento wohl. Nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch das Interieur wurde überarbeitet und ist nun nicht mehr ganz so trist. Ein bisschen Chrom an Lufteinlässen und einigen Schaltern sowie der LCD-Tacho fallen positiv auf. Auch die Materialien sind etwas hochwertiger und das Cockpit überschaubarer. Allerdings trüben die etwas lieblos entgrateten Fensterheber und die nicht immer einwandfreie Verarbeitung das Bild ein wenig. Immerhin gibt es jetzt einige Extras: Schon bei der Basisversion gibt es unter anderem eine Klimaanlage, eine Stereoanlage mit sechs Lautsprechern und beheizbare Aussenspiegel. Bei den Top-Modellen kommen Klimasitze, ein Parkassistent, der auf Wunsch das Einparken übernimmt und Xenon-Licht dazu. Wer etwas Geld in die Hand nimmt, freut sich über eine Gegenlenkunterstützung und einen Spurwechselassistent.

Da sind wir schon beim Thema: Solange es geradeaus geht, macht der Sorento richtig Laune. Der 2,2-Liter-Diesel zieht mit seinen 197 PS und dem Drehmoment von 436 Newtonmetern, das ab 1.800 U/min bereitsteht, kräftig genug an. Dass die Höchstgeschwindigkeit nur bei 190 Stundenkilometer liegt, lässt sich verschmerzen. Der Verbrauch ist mit 6,7 l/100 km auch in Ordnung. Das Fahrwerk ist komfortabel und reagiert nur bei gröberen Schwellen etwas hölzern, was auch an den schicken 19 Zöllern liegt. Doch sobald es um engere Kurven geht, hört der Spaß größtenteils auf. Schon bei etwa 50 km/h fangen die Vorderreifen zu jaulen an, das ganze Wolfsrudel neidisch werden. Garniert wird das Ganze von ungemütlichen Wankbewegungen und einer unmotiviert hin-und-her-schaltenden Sechsgang-Wandlerautomatik.

Immerhin bekommt man ab 29.990 Euro ein ordentlich ausgestattetes Auto mit einem neuerdings direkteinspritzenden 192-PS-Beziner.. Der gefahrene 2,2-Liter-Diesel ist ab 32.990 Euro zu haben. Allerdings sind die beiden Einstiegsmodelle nur Mimikry-Kraxler mit besserer Ausstattung und Frontantrieb. Wer einen artgerechten Allradler will, muss etwa 1.500 bis 2.000 Euro zusätzlich hinlegen und bekommt dann immerhin ein sperrbares Mitteldifferenzial.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2012-10-04

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