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Testbericht

Sebastian Viehmann, 14. Juli 2010
Kias Design trifft den Geschmack der Europäer: Seit 2002 haben die Koreaner ihren Marktanteil von 0,5 auf fast zwei Prozent gesteigert. Jetzt soll der neue Sportage VW Tiguan und Nissan Qashqai Käufer abspenstig machen.

Wenn Benny Oeyen an den ersten Kia Sportage von 1996 denkt, hat er eine deutliche Meinung: „Das war ein ziemlich mittelmäßiges Auto“, sagt Kias Produktplaner. Nun rollt die dritte Generation des kompakten SUV an, und die Zeiten, in der Kia nur die Billig-Alternative zu japanischen Autos war, sind längst vorbei. In Sachen Optik und Qualität haben sich die Koreaner weit nach oben gearbeitet. Kias Siebenjahresgarantie ist der Ausdruck dieses Selbstbewusstseins. Wer einen neuen Sportage kauft, hat bis zu 150.000 Kilometern Laufleistung noch ein Jahr Garantie auf das Fahrzeug übrig, wenn 2016 schon die vierte Sportage-Generation in den Startlöchern steht.

Gebaut wird das Schwestermodell des Hyundai ix35 in der Slowakei, in China und in Korea. Die Entwicklung aber fand in Europa statt, und auch das Design zielt ganz auf den europäischen Geschmack. Geht es nach den Koreanern, wird der 4,4 Meter lange Kia Sportage ein ähnlicher Verkaufsschlager wie der Qashqai für Nissan. Der Japaner ist so erfolgreich, dass bereits eine verlängerte Version (Qashqai +2) nachgeschoben wurde.

Wie schon der neue Kia Sorento hat der Sportage eine gefällige, sportlich angehauchte Optik. Dazu kommt LED-Tagfahrlicht. Mit den extrabreiten Nebelleuchten und der üppigen Chromspange am Grill hat die Designabteilung ziemlich dick aufgetragen, doch der Kia will eben nicht die graue Maus im SUV-Dschungel sein. Das Cockpit ist klar gegliedert, wirkt solide verarbeitet und verfügt über viele Ablagen inklusive großer Flaschenhalter in den Türen. Im Fond sitzt man bequem mit viel Knie- und akzeptabler Kopffreiheit, der Kofferraum schluckt 564 Liter Gepäck (Nissan Qashqai: 410 Liter; VW Tiguan: 505 Liter; Ford Kuga: 410 Liter; Mitsubishi ASX: 416 Liter).

Die Basisausstattung des Sportage (LX) enthält unter anderem ESP, Klimaanlage, elektrische Fensterheber sowie CD-Radio mit USB- und iPod-Anschluss. Im Sportage EX wird die Ausstattung um Elemente wie Nebelscheinwerfer, Keyless Entry (schlüsselloser Zugang) und Gepäcknetz ergänzt. Zur optionalen Ausstattung zählen Bi-Xenon-Scheinwerfer, Navigationssystem, Rückfahrkamera, ein zweiteiliges Panorama-Schiebedach und Lederpolsterung.

Zum Marktstart im August hat man die Auswahl zwischen dem Zweiliter-Benziner mit 163 kW / 120 PS und dem 136 PS / 100 kW starken Diesel 2.0 CRDi. Erst gegen Ende des Jahres folgen zwei kleinere Motorisierungen (1.6 GDI und 1.7 CRDi) mit optionaler Start-Stopp-Automatik, aber ohne Allradantrieb. Kia geht davon aus, dass sich die meisten Kunden für den 2.0 CRDi mit Allrad entscheiden werden. Der 136 PS-Motor erweist sich als flotter Reisebegleiter – wenn er mit dem passenden Getriebe kombiniert wird. Mit der Sechsgang-Handschaltung können sich die 320 Newtonmeter Drehmoment optimal entfalten, der 1,6 Tonnen schwere Sportage sprintet flink vom Startblock weg und ist schön elastisch beim Überholen. Der optionale Allradantrieb hat ein schnelles Reaktionsvermögen. Zum Offroader taugt der Sportage aber kaum, schon allein wegen der nur leicht erhöhten Bodenfreiheit in Verbindung mit dem langen Radstand.

Komfortabel, aber nicht so agil ist man mit Sechsstufen-Automatik unterwegs (ca. 1500 Euro Aufpreis). Der Automat macht den Sportage träge, die Schaltübergänge sind zwar weich, aber nicht gerade schnell. Beim Spurt von 0 auf 100 Km/h benötigt der Automatik-Sportage eine halbe Sekunde länger, beim Verbrauch hat er ebenfalls das Nachsehen und genehmigt sich mit 5,7 Litern pro 100 Kilometer 1,2 Liter mehr als die handgeschaltete Variante.

Das Fahrwerk ist straff abgestimmt. Der neue Sportage ist zudem niedriger als der Vorgänger, so dass sich der Schwerpunkt etwas nach unten verschiebt. Das Ergebnis ist eine knackige Kurvenlage, der Koreaner wankt nicht und schaukelt sich auch nicht auf. Weniger überzeugend ist die Federung bei kurzen Bodenwellen, hier fällt das Auto durch deutliches Stuckern auf. Auch die Dosierung der Lenkkraftunterstützung kann nicht ganz überzeugen. Bei höherem Tempo ab 80 Km/h hat man manchmal das Gefühl, gegen einen leichten Widerstand anzulenken.

Die Preise des Sportage stehen noch nicht fest. Das Basismodell mit 1,6-Liter Motor und Frontantrieb wird knapp 20.000 Euro kosten. Allradantrieb für die größeren Motoren muss mit 1100 Euro extra bezahlt werden. Konkurrenz für den Sportage ist reichlich vorhanden: Jedes zehnte in Europa zugelassene Auto ist ein SUV, davon tummeln sich fast 50 Prozent im Kompaktsegment. Der Mitsubishi ASX zum Beispiel ist ab 17.990 Euro zu haben (117 PS). Den Nissan Qashqai gibt es ab 19.490 Euro (114 PS). Der VW Tiguan ist mit 122 PS ab 24.175 Euro erhältlich. Der Ford Kuga startet bei 27.000 Euro (140 PS-Diesel), der Skoda Yeti bei 17.990 Euro (105 PS) und der Toyota RAV4 bei 23.800 Euro (158 PS).

Quelle: Autoplenum, 2010-07-14

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