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Testbericht

Marcel Sommer, 5. November 2013
Škoda lässt sein erfolgreiches SUV-Modell Yeti ab Anfang Dezember in zwei Varianten auf die Straße. Viel mehr ist allerdings nicht verändert worden.

Seit 2009 wird der Yeti nicht nur von Bergsteigerlegende Reinhold Messner gesehen, sondern auch von allen anderen Menschen, die sich mit offenen Augen durch den Verkehrsdschungel schlagen. Insgesamt über 280.000 Yeti-Sichtungen, beziehungsweise Zulassungen, sind seitdem quer über den Globus verteilt gemeldet worden. Nach nun vier Jahren bekommt er ein leichtes Lifting verpasst und wird zugleich in zwei Varianten angeboten, der schlicht Yeti genannten Stadtvariante und der optisch robusteren Outdoor-Version. Letztere ist bereits auf den ersten Blick als solche zu entlarven. Der farblich klar hervorgehobene Unterfahrschutz ist weiter nach oben gezogen und der eigenständig gestaltete untere Kühllufteinlass trägt kräftige vertikale Lamellen. Beide Varianten sind ab dem 7. Dezember mit LED-Rückleuchten und Bi-Xenon-Frontscheinwerfern in einer generell limousinenhafter gestalteten Front erhältlich - so viel zum sichtbaren Facelift des ab 18.990 Euro teuren Yeti.

Im Innenraum fällt die Generalüberholung noch geringer aus: ein neues Dreispeichenlenkrad, eine Kofferraum-Wendematte sowie ein portabler Abfallbehälter für die Seitentüren und eine herausnehmbare LED-Taschenlampe, das war es. So ganz ohne technischen Höhepunkt wollten die Ingenieure aus dem Hause Škoda ihren Neuen dann aber doch nicht auf die Straße lassen und haben ihm als ersten Škoda überhaupt eine Rückfahrkamera spendiert. Sobald der Rückwärtsgang eingelegt wird, erscheint das Bild der im Heckklappengriff verbauten Minikamera auf dem 6,5 Zoll großen Touchscreen des Radio-Navigationssystems. Wurde auf der Aufpreisliste des 4,23 Meter langen, 1,79 Meter breiten und 1,69 Meter hohen Yeti das Kreuzchen für den Parklenkassistenten gesetzt, übernimmt der Wagen gleich den ganzen Einparkvorgang. Und das nicht nur bei Parkbuchten, sondern auch bei Parklücken.

Das Topmodell, der Škoda Yeti Outdoor 2.0 TDI mit 125 kW / 170 PS, kann allerdings noch viel mehr, als nur allein Einparken. Der ab 29.490 Euro teure Allradler ist eigentlich zu 99,9 Prozent seines täglichen Einsatzes unterfordert. Denn der im Vergleich zum Vorgänger um 60 Euro günstiger gewordene, gleichzeitig jedoch mit LED-Rückleuchten und dem Bolero Musik-System ausgestattete Fünfsitzer eignet sich ausgesprochen gut für einen gekonnten Ausritt ins Grüne. Danks seines Offroadassistenten in Kombination mit dem 350 Newtonmeter starken Drehmoment kraxelt der 1.565 Kilogramm schwere Tscheche bis zu 60 Prozent steile Steigungen hinauf. Und auch angsteinflößende Bergabfahrten lassen sich ohne Berührung des Gas- oder Bremspedals meistern. Die Elektronik übernimmt scheinbar alles. Nur lenken muss der Fahrer noch selbst.

Und genau da liegt eine seiner Schwächen versteckt. So schön das neue Dreispeichenlenkrad auch sein mag, die Lenkung an sich fühlt sich viel zu schwammig und damit auch unpräzise an. Dies gilt sowohl für langsame als auch für schnelle Fahrten. Zudem spiegeln sich die Luftauslässe auf dem Armaturenbrett stark in der Windschutzscheibe wider. Wer sich aus Angst vor einem Gleichgewichtsverlust an einem über der Tür befindlichen Haltegriff festhält, sollte diesen außerdem nicht zu ruckartig loslassen, sonst scheppert es. Das Simply-Clever-Team von Škoda hat hier offenbar ein wenig geschludert und die Dämpfer vergessen. Doch wo ein wenig Schatten ist, da ist natürlich auch Licht. Beim neuen Yeti scheint besonders das Fahrwerk hervor. Es ist für den urbanen Einsatz nicht zu straff und für den Ausritt ins Gelände nicht zu weich. Kurz: es ist gut. Wer seinen bis zu drei Fondpassagieren einen Gefallen bereiten möchte, der bestellt für 1.095 Euro das elektrische Panoramaschiebedach mit elektrischem Sonnenrollo. Davon haben der Fahrer des bis zu 201 Kilometer pro Stunde schnellen Yeti Outdoor und sein Beifahrer zwar nichts. Doch wird so die angenehm geräuschgedämmte Szenerie im Fünftürer nicht durch Sätze wie "Das ist mein Fenster! Du darfst hier nicht rausgucken!" gestört.

Der von einem 2,0 Liter großen Vierzylinder-Turbodieselmotor angetriebene Yeti Outdoor 2.0 TDI kann sowohl mit einem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe, als auch mit einem Doppelkupplungsgetriebe geordert werden. Der manuelle Schalter erreicht die Tempo 100-Grenze nach 8,4 Sekunden und verbraucht im Mittel 5,7 Liter Diesel auf 100 Kilometern. Besonders erfreulich ist für Gespannfahrer die um 100 Kilogramm auf 2,1 Tonnen gestiegene Anhängelast. Gleichzeitig ist die maximale Zuladung um 25 Kilogramm auf 645 Kilogramm angewachsen. Damit dieser Wert überhaupt erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit aus dem 405 Liter großen Kofferraum durch Umklappen der Rücksitze auf 1.580 Liter zu erweitern. Ganze 1.760 Liter stehen zur Verfügung, wenn die Rücksitze gleich ganz herausgenommen werden. Der neue Škoda Yeti erlaubt sich insgesamt nur wenig Schwächen und glänzt durch eine gute Übersicht und Großstadttauglichkeit. Wer auf einen Allradantrieb und eine unnötig hohe PS-Zahl verzichten kann, fährt mit dem Yeti nicht nur gut, sondern dann auch günstig.

Quelle: Autoplenum, 2013-11-05

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