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Testbericht

11. April 2005
Rottach-Egern, 11. April 2005 – Der Lancia Ypsilon gehört schon von seinem Äußeren her zu den nicht ganz gewöhnlichen Kleinwagen. Wer gutes Design schätzt, für den ist der noble Italiener ein markanter Punkt in der Landschaft. Zwei weitere Dinge an dem 3,78 Meter langen Lancia sind ungewöhnlich für einen Kleinwagen der Polo-Größe: Erstens ist das Auto nur ein Viersitzer, und zweitens ist es ausschließlich als Dreitürer verfügbar. Gegen 260 Euro Aufpreis kann man den Ypsilon allerdings zum Fünfsitzer machen. Angetrieben wird er wahlweise von einem der drei Benziner mit 60, 80 und 95 PS oder von einem 70-PS-Diesel. Wir haben das Auto mit letzterem getestet. Dolce far niente Der Motor holt 70 PS aus 1,3 Litern Hubraum. In unserem Testwagen war der Diesel mit dem automatisierten Schaltgetriebe DFN kombiniert. Dabei steht das Kürzel für Dolce far niente. Die sympathische Parole vom süßen Nichtstun passt, denn dieses Getriebe kann man fahren wie eine Automatik. Nur die etwas störenden Zugkraftunterbrechungen beim Gangwechsel fallen deutlicher als bei einer normalen Automatik aus. Wer will, kann dafür auch am Wahlhebel herauf- oder herunterschalten. Schaltwippen – wie etwa beim Citroën C3 Sensodrive – gibt es allerdings bei Lancia nicht.

Flotter als die Schaltversion Das süße Nichtstun macht das Auto flotter statt langsamer: Die DFN-Variante benötigt für den Tempo-100-Standardsprint 14,2 Sekunden, für die Schaltversion stehen 15,1 Sekunden im Datenblatt. Von Traumwerten bei der Beschleunigung sind beide Ypsilon-Versionen jedenfalls weit entfernt, und auch subjektiv wirkt der 1.3 Multijet 16V nicht gerade quirlig.

Euro-4-Diesel Den Kraftstoffverbrauch der DFN-Version gibt Lancia mit 4,5 Litern an – minimal weniger als die 4,6 Liter bei der Schaltversion. Das Gute an dem Diesel: Er erfüllt die Euro-4-Norm. Einen Partikelfilter gibt es jedoch nicht. Spritverbrauch und Schadstoffnorm liegen im Bereich des Üblichen, wie ein Vergleich mit dem Citroën C3 HDi 70 Sensodrive zeigt: Der verbraucht 4,3 Liter und hält ebenfalls die Euro-4-Norm ein. Dualdrive-Servolenkung An Fahrwerk und Lenkung gibt es wenig zu mäkeln. Das Fahrwerk ist eher komfortabel abgestimmt, ohne zu weich zu sein. Der Ypsilon besitzt die Servolenkung Dualdrive; dabei kann man per Knopfdruck eine spezielle Stadt-Einstellung der Lenkkraftunterstützung wählen – das erspart Kurbelei beim Wenden und Einparken. Schöner Innenraum Das Innere unseres Testwagens war mit leuchtend blauem Alcantaraleder ausgeschlagen. Die Instrumente sind beim Ypsilon in der Mitte auf dem Armaturenbrett angeordnet. Mit ihrer feinen Gestaltung erinnern die drei runden Skalen an meterorologische Instrumente. Die Rückbank lässt sich ab der Ausstattung Argento um zehn Zentimeter in Längsrichtung verschieben. Doch auch bei der hintersten Bankposition hat man im Fond nur wenig Raum für die Knie. Außerdem gibt es zu wenig Ablagen; Fächer in den Außenwänden fehlen völlig.

Kleiner Kofferraum Der Kofferraum fällt mit 215 bis 895 Litern sehr klein aus. Zum Vergleich: Der etwa gleich große Fiat Punto schluckt 264 bis 1.080 Liter. Zudem stört die mit 19 Zentimetern sehr hohe Ladeschwelle, über die Transportgut beim Ausladen gehoben werden muss. Die Auskleidung des Gepäckraums wirft Wellen, und nach dem Umlegen der Rückbank bleibt eine störende, etwa zehn Zentimeter hohe Schwelle. Ab 13.350 Euro Die Preise für den Ypsilon beginnen bei ziemlich üppigen 11.600 Euro; für den 1.3 Multijet 16V muss man mindestens 13.350 Euro ausgeben. Bei der Ausstattung fehlen einige Elemente, die sonst in dieser Klasse selbstverständlich sind. So gibt es serienmäßig gar keine Kopfstützen im Fond, und die Rückbank ist nur im Ganzen umlegbar. Mit DFN-Getriebe ist der Ypsilon erst ab der Version Argento erhältlich; diese Variante kostet bereits 15.150 Euro, wobei 800 Euro auf das Konto des Getriebes gehen. Punto und C3 deutlich günstiger Zum Preisvergleich reizt der gleich motorisierte Fiat Punto; ihn gibt es als Dreitürer bereits ab 12.650 Euro. Die Ausrüstung ist fast identisch, außer dass hier fünf Sitze Serie sind. Ausstattungsbereinigt ist der Lancia rund 1.000 Euro teurer. Deutlich günstiger als der Ypsilon ist auch der stets fünftürige Citroën C3 HDi 70. Er kostet bei etwas besserer Ausstattung mit dem bei Citroën üblichen Dauerrabatt nur 11.590 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Vorderradantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Turbodiesel, Common-Rail-Einspritzung, DOHC
Hubraum:1.248
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:51 kW (70 PS) bei UPM
Drehmoment:180 Nm bei 1.750 UPM
Preis
Neupreis: 11.600 € (Stand: April 2005)
Fazit
Der eher mittelmäßige Motor überzeugt zumindest in der Kombination mit DFN-Getriebe weniger. Zugute halten muss man ihm jedoch, dass er die Euro-4-Norm einhält. Sitzkomfort im Fond und Kofferraumvolumen gehören nicht zu den Stärken des Ypsilon. Auch die Serienausstattung ist nicht üppig. Dafür ist der Lancia innen wie außen liebevoll gestaltet. Das Design ist das Hauptargument für den Wagen – man muss es jedoch teuer erkaufen. (sl)

Quelle: auto-news, 2005-04-11

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