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Testbericht

11. August 2008
Haar, 11. August 2008 - Leistungspotente Kompakt-Kombis sind längst keine Seltenheit mehr. Fahrzeuge mit viel Platz im Kofferraum und jeder Menge PS befriedigen jene Kunden, die auch mit viel Gepäck flott unterwegs sein wollen. Der Peugeot 207 SW RC schlägt genau in diese Kerbe.

Motoren-Kooperation mit BMW Unter der Haube des geräumigen Franzosen arbeitet derselbe Motor, der auch in der Limousinen-Variante des Peugeot 207 RC und im Mini Cooper S seine Arbeit verrichtet. Das 1,6-Liter-Aggregat generiert eine Leistung von 175 PS und wuchtet 240 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle. Wird bei starker Beschleunigung per Overboost-Funktion der Ladedruck erhöht, liegt das Drehmoment kurzzeitig sogar bei 260 Newtonmeter. In 7,6 Sekunden steht die Tachonadel bei Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 220 km/h erreicht.

Durstig wie ein Großer Im alltäglichen Gebrauch reicht die Kraft des Vierzylinders vollkommen aus. Für einen Wagen seiner Klasse spurtet der Sportkombi beim Ampelstart frech nach vorn und kann auch größere Autos auf die Plätze verweisen. Erst bei höheren Geschwindigkeiten tut sich der Peugeot etwas schwer, noch mehr an Tempo zuzulegen. Den Verbrauch geben die Franzosen mit durchschnittlich 7,4 Liter auf 100 Kilometer an. Während unserer Testfahrten schafften wir es auch auf Autobahnetappen in Österreich - hier gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h - nicht, den Durst des 207 SW RC unter 8,6 Liter zu drücken.

Gemäßigte Sportvariante Von der 207-RC-Limousine übernimmt der Kombi die Räder und die Reifen in der Größe 205/45 R17, die Dämpferkennlinie und die Vorderachsgeometrie. Um der Karosseriestruktur und der vermeintlich höheren Hinterachslast Rechnung zu tragen, haben die Ingenieure dem Kombi einige Besonderheiten mit auf den Weg gegeben: So sind beispielsweise an der Vorderachse elastische Gelenke anstatt herkömmlicher Kugelgelenke verbaut und der Querträger an der Hinterachse wurde im Hinblick auf das Gewicht mit geringerer Steifigkeit ausgelegt. Außerdem wurden für den Kombi weichere Federn als bei der Limousine gewählt. Der Unterschied in der Fahrcharakteristik wird vor allem bei kurvigen Landstraßen deutlich. Hier ist der 207 SW RC weitaus weniger flink unterwegs als die dreitürige Limousine und auch an die Agilität seines kleinen Bruders kommt er bei Weitem nicht ran. Außerdem leidet durch das Kombi-Setup des Fahrwerks die Lenkpräzision. Keine Sorge, das Kurvenräubern bereitet immer noch jede Menge Freude, doch verglichen mit seinem kleinen Bruder ist das Sportler-Gen beim SW nicht so dominant ausgeprägt. Zudem nervt bei schlechter Straßenbeschaffenheit das Poltern an der Vorderachse und bei zunehmendem Kurventempo neigt sich der Kombi merklich zur Seite.

Heckscheibe lässt sich separat öffnen Der fachkundige Betrachter wird die RC-Variante des 207 SW am Kühlergrill mit Aluminium-Optik, den dunkel getönten Scheiben ab der B-Säule, den verchromten Auspuffendrohren und den matt verchromten Außenspiegeln erkennen können. Hinzu kommt ein Heckspoiler, der nicht unbedingt zur Verschönerung des Franzosen beiträgt, laut Peugeot aber den Abtrieb an der Hinterachse erhöht. Zugunsten eines schnittigeren Looks wurde außerdem auf die Dachreling verzichtet. Als besonders praktisch empfanden wir die separat zu öffnende Heckscheibe.

Viel Licht im Innenraum Das angenehme Innenraumambiente wird maßgeblich durch das 1,1 Quadratmeter große Panoramaglasdach geprägt, welches viel Licht in den Innenraum strömen lässt. Bei zu starker Sonneneinstrahlung kann elektrisch eine Abdeckung geschlossen werden. Wie man es von einem Kombi erwartet, schluckt der 207 SW RC einiges an Gepäck. Bis zu 1.258 Liter stehen bei einer maximalen Laderaumlänge von 1,70 Meter zur Verfügung. In der Minimalkonfiguration sind es immerhin noch 337 Liter, das genügt der dreiköpfigen Familie locker für das Wochenendgepäck. Der Platz ist für fünf Passagiere ausreichend, allerdings dürften die vorderen Sitze vor allem auf längeren Strecken etwas bequemer sein. Immer wieder ein Ärgernis bei Peugeot ist der metallene Schaltknauf. Besonders am Morgen und bei kühlen Temperaturen fasst sich der Gangwahlhebel unangenehm kalt an und führt in Verbindung mit der teigigen Schaltung zu einer gewissen Schaltfaulheit. Ebenfalls etwas unglücklich ist die Platzierung des Rückwärtsganges unterhalb des fünften Ganges in der Schaltkulisse. Soweit ist das noch kein sonderlich großes Problem, auch andere Hersteller wählen diese Anordnung. Fatal ist nur die Tatsache, dass ein versehentliches Einlegen des Rückwärtsganges auch bei voller Fahrt möglich ist. Lediglich ein Warnton versucht den Fahrer daran zu hindern, einen Getriebemord zu begehen, indem er den Fuß von der Kupplung nimmt.

Ab 22.000 Euro Peugeot verlangt für den 207 SW RC 22.000 Euro. Angesichts der üppigen Serienausstattung wie etwa dem Panoramaglasdach, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Nebelscheinwerfern, einer Klimaautomatik, Sportsitzen und Einparksensoren hinten ist der geräumige Franzose eine echte Offerte. Zum Vergleich: Der Mini Cooper S Clubman mit demselben Motor kostet in der Grundversion 23.900 Euro, muss aber beispielsweise mit nur 16 Zoll großen Felgen und ohne Klimaautomatik auskommen.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Benzinmotor
Hubraum:1.598
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:128 kW (175 PS) bei UPM
Drehmoment:240 Nm bei 1.600 UPM
Preis
Neupreis: 22.000 € (Stand: Mai 2008)
Fazit
Der Unterschied zwischen der 207-RC-Limousine und der Kombi-Version 207 SW RC ist eklatanter als erwartet. Trotz gleicher Motorisierung handelt es sich fahrcharakteristisch gesehen um zwei äußerst unterschiedliche Fahrzeuge. Durch das etwas weniger straffe Fahrwerk eignet sich der Sport-Kombi für die jung gebliebene Familie mit dem Hang zur flotten Fortbewegung. Kurven lassen sich mit dem 207 SW RC flott meistern, doch vermissen wir hier die Agilität und die Wankresistenz der Limousine. Alles in allem bekommt man für 22.000 Euro dennoch einen flotten Raum-Transporter mit üppiger Serienausstattung.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2008-08-11

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