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Testbericht

Stefan Grundhoff, 15. März 2012
In der Coupé-Mittelklasse hatte BMW lange keinen ernsthaften Konkurrenten. Doch dann kam der Audi A5 und schließlich holte sich auch die Mercedes C-Klasse einen sehenswerten Zweitürer ins Programm. Im Praxistest das Mercedes C 220 CDI Coupé. Geht es vernünftiger?

Coupés sind wieder auf dem Vormarsch. Nachdem sich im Laufe der Jahre viele Hersteller aus dem imageträchtigen, aber wenig volumenstarken Segment zurückgezogen hatten, wollen immer mehr Firmen ihre Kontur schärfen. Da macht Mercedes mit dem noch jungen Coupé der C-Klasse keine Ausnahme. Waren die Coupés einst zumeist leistungsstarke Topmodelle mit sechs oder gar acht Zylindern und Leistung satt, sind sie längst auch mit Volumentriebwerken zu bekommen, die sonst schnöde Limousinen und Kombis befeuern. Wie elegant und durchaus dynamisch ein Coupé mit einem Vierzylinder-Diesel zu bewegen ist, zeigt das Mercedes C 220 CDI Coupé eindrucksvoll. Die Selbstzünder-Allzweckwaffe des Commonrail-Diesels vom Typ OM 651 ist bei Daimler längst in allem zu bekommen, was Rang und Namen hat. S-Klasse, E-Klasse, ML und sogar der beliebte Sprinter – sowie die volumenstarke C-Klasse; auf Wunsch auch als 4,59 Meter lange Coupéversion.

Die Leistungsdaten des Basisdiesels C 220 CDI Coupé von 125 KW / 170 PS sind dabei auf den ersten Blick weniger beeindruckend als der Verbrauch von fünf Liter Diesel auf 100 Kilometer. Je nachdem, ob sich der Kunde für eine Handschaltung oder die stimmigere Siebengang-Automatik entscheidet, variiert der Normverbrauch des Selbstzünders zwischen 4,4 und 5,3 Litern. So oder so lässt sich der Hecktriebler, der seinem Piloten zwischen 1.400 und 2.800 U/min ein maximales Drehmoment von 400 Nm zur Verfügung stellt, untertourig und besonders souverän bewegen. Die Fahrleistungen sind mit dem 2,2 Liter großen Dieseltriebwerk nicht spektakulär, aber allemal ausreichend. 0 auf Tempo 100 schafft der genügsame Schwabe in 8,2 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 231 km/h. Da kommt kaum ein Wunsch nach dem größeren und immerhin 204 PS starken C 250 CDI auf.

In der Realität lässt sich das Mercedes C 220 CDI Coupé als Automatikversion mit 7,2 Litern Diesel bewegen. Wer sparsam unterwegs ist und seinen Gasfuß zügelt, kann mit dem 58 Liter großen Tank mehr als 900 Kilometer zurücklegen. Angesichts von Winterreifen und kalter Temperaturen ein standesgemäßer Wert. Seine Gene als Diesel kann der Zweitürer dabei jedoch nicht verhehlen. Der Motor läuft besonders im kalten Zustand präsent und deutlich vernehmbar. Wer mehr Laufruhe will, kommt um eine Sechszylinderversion als Selbstzünder nicht herum – doch die bleibt der größeren E-Klasse vorbehalten. Ein deutlich vernehmbares Nageln ist insbesondere von außen zu vernehmen. Im Innern fallen die Dieselgeräusche weniger auf; hörbar sind sie jedoch allemal.

Wer denkt, dass ein Coupé mit dem vergleichsweise kleinen Dieselmotor nicht überzeugen kann, irrt. Nicht nur, aber besonders auf längeren Strecken, spielt der Vierzylinder-Diesel seine Stärken in Verbindung mit der gut abgestimmten Getriebeautomatik eindrucksvoll aus. Egal, ob der Fahrer mit gemächlichem Autobahntempo von 130 km/h unterwegs ist oder längeren Strecken mit Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h zurücklegt, das Paket des C 220 CDI Coupé stimmt. Die 400 Nm Drehmoment liefern Tatendrang aus allen Lebenslagen und erst bei hohen Autobahntempi wird es spürbar dünner.

Dabei genießen besonders die Insassen vorn die bequemen Pilotensitze mit langer Oberschenkelauflage und angenehmer Seitenkontur. Lederlenkrad, Instrumente und Bedienelemente könnten gerne individueller gestylt sein, doch es fehlt an nichts und das solide Interieur sollte bei den zumeist älteren Coupé-Kunden exzellent ankommen. Das Platzangebot im Fond ist ausreichend – mehr nicht. Zumindest ist Mercedes so ehrlich und bietet das C-Klasse Coupé nur als Viersitzer an. Etwas ungelenk ragen die beiden Kopfstützentürme der hinteren Einzelsitze in den Innenraum. Der 450 Liter fassende Laderaum kann durch Umklappen der Rückenlehne im Verhältnis 40:60 nochmals vergrößert werden.

Wohl abgestimmt zeigt sich das ausgewogene Fahrwerk des über 1,6 Tonnen schweren Hecktrieblers. Die Lenkung ist angenehm präzise und abgesehen von starken Querfugen oder Kopfsteinpflaster lässt sich das kleinste Coupé der großen Mercedes-Familie durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Erst die höher motorisierten Sechszylinder haben serienmäßig elektronisch einstellbare Dämpfer und sinnvolle 17- oder 18-Zoll-Felgen. Die kleinen Vierzylinder müssen optisch wenig stimmig auf geradezu peinlichen 16-Zöllern rollen. Wer mehr will, muss draufzahlen. So hat beim Mercedes C-Klasse Coupé jede Kleinigkeit ihren Preis, denn die Serienausstattung ist für einen Basispreis von 37.812 Euro eine absolute Enttäuschung. Die sinnvolle Siebengang-Getriebeautomatik kostet knapp 2.500 Euro, beheizte Ledersitze schlagen mit mindestens 1.950 Euro zu Buche und Xenonlicht kostet ebenso 1.660 Euro Aufpreis wie das große Panorama-Schiebedach für 1.666 Euro. Das preiswerte Basisnavigationssystem kostet knapp 900 Euro. Überzeugen kann nur das große Bildschirmsystem, das erst bei 3.070 Euro startet. Darin noch nicht einmal enthalten: ein digitales Radio und die USB-Schnittstelle, die zusammen nochmals knapp 750 Euro kosten. Auch das erweiterte Sicherheitssystem mit Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Abstandstempomat, Spurhalte- / und Totwinkelassistent lässt sich Mercedes auch in der edlen Coupéliga mit insgesamt rund 5.000 Euro zusätzlich bezahlen.

Quelle: Autoplenum, 2012-03-15

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