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Testbericht

Joaquim Oliveira / Stefan Grundhoff, 1. März 2013
Mit Urgewalt trampelt das Schlachtschiff die mächtigen Dünen herauf; hinter sich eine gigantische Wolke aus Sand und Staub. Hinauf und wieder hinunter - immer wieder. Die spektakuläre Kreuzung aus Mercedes G-Klasse und Unimog kennt keine irdischen Grenzen.

Wenn autoverrückte Scheichs in den Arabischen Emiraten zum Spielen in die Wüste düsen, gibt es kein Halten mehr. Range Rover, Mercedes G-Klasse, Toyota Land Cruiser und Porsche Cayenne - oftmals getunt - donnern zur Wochenendkurzweil Dünenkämme herauf und wieder herunter. Leckere Snacks und kühle Erfrischungen werden derweil vom Gesinde in eilig aufgestellten Zeitlandschaften vorbereitet - Pausen müssen auch in der Wüste sein. Für alle diejenigen, die schon alles haben, gibt es bald einen Geländewagen, der abseits befestigter Pisten keine Wünsche offen lässt. Die martialische Kreuzung aus Mercedes G-Klasse und einem Unimog ist das perfekte Auto für den Einsatz in der Wüste. Für brachialen Klang und wilden Vortrieb sorgt ein V8-Kraftwerk aus dem Hause AMG. Drei Achsen, sechs angetriebene Räder und ein halben Meter Bodenfreiheit machen bei jeder Ausfahrt das unmögliche möglich. So wild der 6x6-G von außen erscheint, so edel geht es innen zu. Der Nobel-Pick-Up bietet vier Einzelsitze und allen nur erdenklichen Komfort.

Mercedes-Testfahrer Erwin Monisch kann so einfach nichts aus der Ruhe bringen. Mit zwei 6x6-Prototypen ist er auf Testtour rund um Dubai unterwegs. Das 6x6-Duett zaubert dem Österreicher mehr als ein schnödes Lächeln auf die Lippen als er durch die endlosen Sandhügel tanzt: \"Hier in der Golfregion gibt es viele betuchte Kunden, die ständig auf der Suche nach einem neuen Spielzeug sind. Dabei sind wir für sie einer der beliebtesten Spielzeughersteller.\"

Angefangen hatte alles vor ein paar Jahren. Die australische Armee suchte nach einem Nutzfahrzeug für den harten Einsatz in den Krisengebieten dieser Welt. Bei Mercedes wurde man fündig, denn die militärerprobten Schwaben witterten ein gutes Geschäft und boten an, eine dreiachsige Testversion der Mercedes G-Klasse aufzubauen. Die Aussie-Armee war von den Fähigkeiten der 6x6-G-Klasse schier begeistert und orderte - spartanisch ausgestattet und dünn motorisiert - mehr als 2.000 Fahrzeuge, die noch bis Ende 2015 in Graz vom Band laufen. Als sich auch Armeen in Europa für linksgelenkte G-Klasse mit Sechsrad-Antrieb interessierten, war der Schritt zu einem ebenso urwüchsigen wie luxuriösem Modell für autovernarrte Scheichs in den Emiraten nicht mehr weit.

Das Ergebnis für die geplante Kleinserie ist spektakulär, eindrucksvoll, einzigartig und fast schon beängstigend. Denn wenn der Mercedes G 63 AMG 6x6 Dünenkämme heraufpeitscht, stockt selbst ausgewiesenen Offroadfüchsen der Atem. Gigantische Portalachsen und 37 Zoll große Kletterreifen scheinen die Grenzen der Physik mit einem Donnerhall zu pulverisieren. Statt der normalen 21 Zentimeter Bodenfreiheit bietet die 6x6-Version hast einen halben Meter Luft zum Boden. Die Watttiefe ist mit einem Meter kaum weniger beeindruckend. Kein Wunder, dass Baureihenleiter Axel Harries den Über-G schlicht aus \"das ultimative Wüsten-Funcar\" bezeichnet. Bereits das Einsteigen ist alles andere als einfach. Die Trittbretter liegen in 70 Zentimetern Höhe. Steigeisen sind herzlich willkommen.

Auf Knopfdruck kann wie bei einem professionellen Dakar-Renner die Luft in den Reifen während der Fahrt ab- und wieder eingelassen werden. So haben die gigantischen Pneus die im Wüstenmekka unverzichtbare Aufstandsfläche. Nach den Sandkastenspielen der etwas anderen Art dauert es nicht einmal 20 Sekunden und die gigantischen Reifen des G 63 AMG 6x6 sind mit acht bar Luftdruck wieder praller denn je. Die nächste Vollgartour auf dem Asphalt kann beginnen. Wo Geld keine Rolle spielt, haben die Kunden keine Lust auf Kompromisse. Mehr als Tempo 160 ist aus Stabilitätsgründen trotzdem nicht drin. Wichtiger sind jedoch die insgesamt fünf Differentialsperren, die den rund vier Tonnen schweren Viel-Radler durch jedes Gelände wühlen. Den Rest erledigen der doppelt aufgeladene Achtzylinder mit 544 PS und 760 Nm maximalem Drehmoment. \"Mit dem 6x6 hier in Dubai durch die Dünen zu pflügen, gehört zu den Highlights meiner Karriere\", kommt Chefentwickler Monisch ins Schwärmen.

Noch steht nicht fest, wie teuer die Kleinserie des Mercedes G 63 AMG 6x6 sein wird. Doch Axel Harries räumt ein: \"Abgesehen vom über 400.000 Euro teuren SLS mit Elektroantrieb wird er der mit Abstand teuerste Mercedes im Modellprogramm.\" Wen stört dabei, dass es die Entwicklungsingenieure bisher noch nicht geschafft haben, einen Normverbrauch zu ermitteln. Und ein Ende der G-Klasse-Produktion ist nicht ersichtlich. Axel Harries: \"Wir produzieren die G-Klasse mit Open End.\" Dann dürfte eine Version mit Kettenantrieb wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Quelle: Autoplenum, 2013-03-01

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