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Testbericht

Stefan Grundhoff, 14. Dezember 2011
Weltpremieren eines neuen Mercedes SL sind selten. Die neue Generation wird erstmals offiziell auf der Detroit Motorshow Mitte Januar zu bestaunen sein. Zwei Sitze, lange Haube und jede Menge Hightech – das ist der SL 2012.

Im Gegensatz zu normalen Fahrzeugen, die zumeist nach sechs bis sieben Jahren abgelöst werden, dauert es deutlich länger, ehe ein neuer SL das Licht der Automobilwelt erblickt. Die legendäre 107er-Generation schaffte sogar von 1971 bis 1989 aktuell zu bleiben und auch der Vorgänger der Baureihe R 230 hat fast zehn Jahre auf den Buckel. Obschon das Grundkonzept mit der lasziv langen Motorhaube, der weit nach hinten versetzten Fahrgastzelle und dem Klappdach übernommen wurde, ist der neue Luxusroadster von Mercedes kaum wiederzuerkennen. Der steil im Fahrtwind stehende Grill, die sehenswerten Bögen und Fugen gefallen ebenso wie das schlichte und deutlich flacher wirkende Heck. Allein bei den Leuchteinheiten haben die Stuttgarter aktuell kein glückliches Händchen. Die Frontscheinwerfer zeichnen die Kreationen von B-Klasse und CLS mit dem oben verlaufenden Lichterbogen weiter. Nicht erst beim zweiten Blick ist das neue Adlerauge des SL 2012 etwas zu viel des Guten, während es am Heck zumindest beim Tagdesign allzu dröge aussieht.

Doch das Gesamtkonzept gefällt. Die Linien des gewachsenen Zweisitzers sind weich und nicht zu sportlich. Schließlich hat der jeweils fünf Zentimeter länger und breiter gewordene SL nach Jahrzehnten des Alleinseins mittlerweile Konkurrenz im eigenen Haus. Mit Mercedes SLK und besonders dem nun auch als Roadster verfügbaren Supersportwagen SLS steht der Klassiker in der Mitte der offenen Zweisitzer. Er ist der eleganteste und sportlich zudem. Längst durchgesetzt hat sich beim Mercedes SL das vollautomatische Klappdach, das sich auch beim neuen Modell nur im Stand bedienen lässt. Wenig standesgemäß, aber Mercedes verweist zum wiederholten Male auf rechtliche Vorschriften. Im Innenraum ist der Unterschied zwischen altem und neuem SL ein Quantensprung. Die ausgelaufene Baureihe R 230 war beim Interieur zuletzt mächtig in die Jahre gekommen. Die beiden Modellpflegen huschten am Interieur nahezu spurlos vorbei. Der Nachfolger bietet beeindruckend verstellbare Sitze und ein aufgeräumtes Cockpit, das sich sehen und anfassen lassen kann. Lüftungsdüsen und Bedienelemente sind wahre Handschmeichler. Allein der Navigationsbildschirm hätte für ein Fahrzeug der Modellgeneration 2012 mit einer erwartet langen Produktionszeit durchaus etwas opulenter sein können.

Leichter und sportlicher ist der neue SL geworden ohne dabei die klassischen Tugenden eines Roadster-Cruisers außer Acht zu lassen. Die Karosserie besteht fast vollständig aus hochfestem Aluminium, sodass der Mercedes im Vergleich zum Vorgänger um bis zu 140 Kilogramm abgespeckt hat. "In der Praxis wirkt sich das so aus, als ob ein Beifahrer der Schwergewichtsklasse ausgestiegen wäre", sagt Dr. Thomas Rudlaff, verantwortlich für die Aluminium-Rohbaustruktur, "das Ergebnis ist spür- und messbar. Weniger Gewicht bedeutet mehr Dynamik und weniger Verbrauch."

Wie seine Vorgänger will auch die nächste SL-Generation technische Innovationen einführen. Zum ersten Mal ist ein Fahrzeug mit einem neuen Frontbass ausgestattet, das den Innenraum – offen wir geschlossen – zu einem Hörgenuss werden lässt. Pfiffig auch das neue Scheibenwischersystem, bei dem die Wischflüssigkeit über kleine Öffnungen im Wischblatt auf die Windschutzscheibe gedrückt wird. Zum Marktstart im kommenden Frühjahr wird der der Mercedes zunächst als SL 500 und als SL 350 zu bekommen sein. Während der mindestens 117.096 Euro teure SL 500 von einem 4,7 Liter großen Achtzylinder mit 320 KW / 435 PS und einem maximalen Drehmoment von 700 Nm befeuert wird, bleibt das Basismodell der 306 PS starke Sechszylinder des SL 350, der mindestens 93.534 Euro kostet. Der kleine Sechszylinder soll knapp sieben, der große Achtzylinder gerade neun Liter Kraftstoff verbrauchen. Eine Allradversion bleibt ebenso außen vor wie ein kleiner Vierzylinder; jedoch werden AMG-Versionen ebenso wie ein V12 und erstmals ein Diesel das Motorenprogramm komplettieren. Optional gibt es Extras wie ein elektrisches Windschott, zahlreiche Assistenzsysteme, eine Wankstabilisierung oder das mit dem SLK eingeführte verdunkelbare Glasdach Magic Sky Control.

Quelle: Autoplenum, 2011-12-14

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