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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 17. Februar 2016
Wenn es der Kuh zu gut geht, wagt sie sich auf das Eis, lautet ein altes Sprichwort. Wie schaut es eigentlich mit einem Smart Forfour als Schnee-Tänzer aus? Wir haben diese zwei Welten zusammengeführt.

Jedes Lebewesen hat seinen Lebensraum. Ein Fisch gehört in das Wasser, ein Vogel in die Luft und ein Mensch auf das Land. Bei Autos ist es ähnlich, da gibt es einige, die für die schnelle Hatz über die Landstraße geeignet sind, manche sind echte Rennstrecken-Athleten und wieder andere sind für das Kilometerfressen auf Autobahnen gemacht. Ein Smart Forfour fühlt sich in der Stadt wohl, kommt auch auf Autobahnen und Landstraßen gut klar, aber im Gebirge auf Schnee und Eis? Warum eigentlich nicht, schließlich sitzt der Motor auch bei der langen Variante hinten - um genau zu sein, unterhalb des Kofferraums.

Im österreichischen Kühtai, einem Ort, der 2.020 Meter hoch liegt, soll sich nun der Smart beweisen. Schnee ist genug vorhanden - dieser Tage eine Seltenheit - und die letzten Nächte sind knackig kalt. So dass ideale Bedingungen für diesen Schnee-Walzer der ganz besonderen Art herrschen. Das Test-Objekt, das außerhalb seiner gewohnten Umgebung zum Tanz gebeten wird, ist ein Smart Forfour mit 61 kW / 90 PS und einer Fünfgang-Handschaltung. Die tut dem Stadtfloh definitiv gut und macht deutlich mehr Spaß, als das unharmonisch Dynamik-raubende Sechsgang Doppelkupplungsgetriebe. Der Weg den Berg hinauf verläuft problemlos. Unterstützt durch manuelle Gangwechsel hängt der Dreizylinder-Turbo gut am Gas und bereitet mit seinem maximalen Drehmoment von 135 Newtonmetern in Kombination mit dem niedrigen Gewicht von knapp einer Tonne richtig Freude.

Doch der Berg ruft und damit die kalte Feuertaufe für den deutschen Kleinwagen mit den französischen Twingo-Genen. Auf dem Schnee fühlt sich der Hecktriebler richtig wohl, dabei hilft neben dem Gewicht des Motors auf der Hinterachse, der geringe Wendekreis von 8,65 Metern. Dass die Lenkung gefühllos agiert, stört bei dem glatten Untergrund wenig. Also weg von der Straße und vor die Ski-Hütte. Die kleine Steigung ist kein Problem, zunächst nicht. Skifahrer und Snowboarder umschwirren den roten Farbklecks, wie Bienen die Blumen. Poppig schaut er ja aus der Smart, mit seinem knuffigen Kindchen-Schema-Gesicht. Passt also zu den flippigen Klamotten der Schnee-Surfer.

Doch jetzt geht es auf kupierte kaum geräumte Bergstraßen, da ist schon ein feinfühliger Umgang mit Gaspedal und Kupplung nötig, um den Grip nicht zu verlieren. Hat man den Kniff raus, wird es auch hier spaßig. Ideale Bedingungen für den wilden Drift-Rock-'n'-Roll. Ran an die Kurve, die Schrittfolge auf dem glatten Parkett ist einstudiert: scharf einlenken und rauf aufs Gas. Das Heck nimmt die Einladung an, schwenkt aus und dann passiert … nichts. Das verräterische gelbe Flackern im Rundinstrument entlarvt den Übeltäter: Das ESP fängt das wackelnde Hinterteil zuverlässig und souverän wieder ein. Was im Normal-Verkehr gut und wichtig ist, bremst hier den Spaß gewaltig ein.

Doch der Smart hat mit der guten alten Handbremse noch ein Querdynamik As im Ärmel, das die Diktatur der Sensorik und Software überlistet. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Da erscheint schon die nächste Kehre, gefühlvoll beschleunigen, warten, warten, scharf einlenken und kurz danach den Hebel ziehen. Juchhe, da kommt er doch der Popo. Das allgegenwärtige und nicht deaktivierbare ESP schaut dem ungezügelten Treiben ein ganze Weile wohlgesonnen zu, ehe es den Rettungsanker wirft und die Motorleistung herunterregelt, um Traktion zu finden. Das zieht der elektronische Schutzengel notfalls bis zum Stillstand der Maschine durch. Da hilft nur schnelles Kupplung-Treten und gefühlvolles Gasgeben, um den Drift-Super-Gau zu vermeiden. Aber auch das klappt und so werden der Smart, das ESP und der Schnee doch noch Freunde.

Quelle: Autoplenum, 2016-02-17

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