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Testbericht

6. Mai 2011
Klettwitz, 5. Mai 2011 - Die drei Buchstaben OPC stehen für Opel Performance Center. Sie lassen die Herzen der Opel-Fans seit 1999 schneller schlagen: In dem Jahr kam der erste Astra OPC mit einem 160 PS starken Zweiliter-Sauger auf den Markt. Dem Kompaktwagen folgte bereits 2001 der Zafira OPC mit 200 PS. Das war damals der stärkste Van Europas. Die sportlichsten Ausführungen von Meriva, Vectra, und dessen Nachfahre Insignia ließen im Lauf der Jahre die OPC-Reihe länger werden. Corsa OPC seit 2007 2007 erschien mit dem Corsa OPC ein bissiges Renngerät. Der Kleinwagen, dem bis dato das harmlose Image als Fahranfänger-Liebling umwehte, wurde zum Muskelmann trainiert. 192 PS aus 1,6 Liter Hubraum, ein zackig geschnittenes Sportdress und ein tiefergelegtes Fahrwerk ließen und lassen den OPC-Corsa zum Kurvenräuber werden. Die Hinterherfahrenden schauen in ein dreieckiges Auspuffrohr in der Mitte. Es wird für den Betrachter schnell kleiner, wenn die Rennsemmel richtig abzischt: Nach 7,2 Sekunden wischt die Tachonadel über die 100er-Marke, am Ende sind 225 km/h drin. Auf 500 Autos limitiertes Sondermodell Jetzt legt Opel noch eine Schippe drauf und präsentiert die "Nürburgring-Edition" des Corsa OPC. Die erste Gelegenheit, den auf 500 Exemplare limitierten Sonder-Blitz zu testen, haben wir allerdings auf dem Eurospeedway Lausitz. Den haben die Rüsselsheimer aus "logistischen Gründen" für die Pressevorstellung gewählt. Für uns spielt das keine Rolle, wir sehen den Editions-Opel und wollen sofort damit auf die Piste, egal auf welche. Äußerlich unterscheidet sich der Ring-Corsa für den Kenner auf den ersten Blick aufs Hinterteil von der bekannten OPC-Ausführung: Je ein Endrohr rechts und links ersetzt das Abgas-Dreieck in der Mitte. Logos auf der B-Säule weisen den Extrem-Corsa ebenso aus wie eine Frontspoiler-Lippe.

Exklusive Außenfarben Exklusiv vorbehalten sind die Wagen die neuen Außenfarben "Henna" - ein rötlicher Kupferton - und ein Giftgrün namens "Grasshopper". Da sich über Geschmack bekanntlich nicht streiten lässt, überlassen wir die Entscheidung, ob diese Lackierungen gefallen oder nicht, jedem selbst. Das Grün passt insofern, da der Nürburgring bekanntlich auch "Grüne Hölle" genannt wird und das giftige Fahrverhalten des Editions-Opels durchaus etwas Teuflisches an sich hat. Gurt weit hinten Wir packen uns in die Recaros vorn, die beim limitierten Modell das Nürburgring-Logo in den integrierten Kopfstützen tragen. Die Sitze bedingen leider auch, dass wir beim Griff zum Gurt ziemlich weit nach hinten langen müssen. Das Gestühl ist jedoch bequemer als es aussieht und gibt uns ein sicheres Gefühl. Das griffige Sportlenkrad mit seinen dicken Wülsten auf den Drei- und Neu-Uhr-Positionen fest in der Hand, gieren wir nach dem Start. Um 4,5 Kilogramm abgespeckt Die Vorfreude wird vom Wissen um die technischen Neuerungen geschürt. Die Ring-Auflage hat im Vergleich zum normalen Corsa OPC etwa 4,5 Kilogramm abgespeckt. Das Minus auf der Waage stammt von den leichteren 18-Zoll-Schmiedefelgen und einer Brembo-Bremsanlage, deren Sättel 30 Prozent weniger wiegen. Das Vierkolben-System hat dafür aber zehn Prozent mehr Belag- und damit Bremsfläche. Der Bolide wurde zudem vorn nochmals um 20 und hinten um weitere 15 Millimeter tiefer gelegt. Zudem ist die Spur etwas breiter geworden. An der Vorderachse kümmert sich nun ein mechanisches Lamellen-Sperrdifferenzial um ein gutes Traktionsverhalten bei schnellen Richtungswechseln und um eine bessere Fahrstabilität.

Veränderter Turbolader Hinter seinem Blitz am Kühler powert beim rasenden Rüsselsheimer ein 1,6-Liter-Turbomotor. Hier haben die Techniker mit einer Kraftkur angesetzt und die Maschine über die magische 200-PS-Grenze gebracht. Ein neu abgestimmter Turbolader, eine Auspuffanlage mit reduziertem Staudruck und ein neu abgestimmtes Motormanagement lassen 210 starke Pferde aus dem Stall - vorausgesetzt allerdings, sie werden mit 100-Oktan-Super getränkt. Das maximale Drehmoment prasselt mit 250 Newtonmeter auf die Kurbelwelle, mit Overboostfunktion bei Vollgas gar kurzzeitig mit 280 Newtonmeter. Beim Hütchen-Spielen rasant ums Eck Wir wecken die Rappen, lassen mit einem Gasstoß das Grummeln aus Richtung Auspuff zu einem Fauchen werden, legen den Gang ein und preschen los. Die Vorderräder radieren nur kurz über den Asphalt, bevor sie greifen. Der brachiale Vortrieb lässt uns vergessen, dass der Basis-Corsa ein Kleinwagen ist. Wir nehmen die Kurven der Strecke, wie sie kommen und loten die weit gesteckten Grenzen der OPC-Technik aus. Mit hohem Speed zirkeln wir den Viermeter-Boliden agil und leichtfüßig durch einen Hütchen-Parcour, die direkte Lenkung erhöht dabei den Spaßfaktor gewaltig. Dank der neuen Differenzialsperre können wir Wechsel-Schikanen rasend schnell, ohne Traktionsverluste und ohne Antriebseinflüsse in der Lenkung meistern. Auch beim Herausbeschleunigen aus Kurven zeigt sich die Abstimmung souverän und traktionsstark. Der Nürburg-OPC lässt sich beinahe wie ein Go-Kart händeln, ist aber nicht so knochenhart abgestimmt.

"Da kannscht voll aufs Gas gehen" Was der Sonder-Wagen in der Hand eines Rennprofis kann, zeigt uns Altmeister Joachim Winkelhock bei einer schnellen Runde. Der DTM- und Le-Mans-Sieger ist heute Opel-Markenbotschafter und hat an der Abstimmung des Unterbaus auf dem Nürburgring mitgewirkt. "Hier kannscht voll aufs Gas gehen", sagt er und tut es. Wir werden in den Sitz gepresst und spannen die Muskeln an. "Da muscht voll bremsen und dann kommscht da gut rum", erklärt er, während der Wagen mit uns die 90-Grad-Kurve in einem perfekten Winkel nimmt. Wir sind froh, dass der kleine Renner Haltegriffe hat, und hätten nicht gedacht, dass man mit einem Straßenauto so rasant unterwegs sein kann. Da aber nicht viele wie Profi Winkelhock auf einer abgesperrten Rennstrecke unterwegs sind, ist es beruhigend zu wissen, dass der Grenzbereich so weit gesteckt ist. Ab 27.650 Euro Das Sondermodell kostet 27.650 Euro und ist damit 4.000 Euro teuer als der etwas schwächere OPC. Für einen Corsa klingt das nach viel Geld, für einen 200-PS-Kleinwagen ist es nicht mal der Spitzenplatz. Ein Citroën DS3 Racing kostet 29.990 Euro, ein Mini Cooper John Cooper Works mit 211 PS ist ab 28.900 Euro zu haben, der 201 PS leistende Renault Clio RS Cup steht allerdings mit 19.900 Euro in der Liste. Bestellbar ist der Opel ab sofort, ab Mitte August 2011 wird er produziert.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor
Hubraum:1.598
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:154 kW (210 PS) bei UPM
Drehmoment:250 (Overboost 280) Nm bei 2.250-5.850 UPM
Preis
Neupreis: 27.650 € (Stand: Mai 2011)
Fazit
Über Sinn und Zweck eines 210 PS starken Kleinwagens ließe sich sicherlich vortrefflich streiten. Im Beispiel des Opel Corsa OPC Nürburgring Edition ist für uns zumindest die Sinnfrage geklärt: Er macht mächtig viel Spaß. Die wesentlichen Veränderungen zum normalen Corsa OPC lassen den Vier-Meter-Beißer noch rasanter und griffiger um die Kurven bringen als das schwächere Pendant. Wer jung ist und das Geld hat, kann sich mit der Sonderauflage durchaus den Wunsch eines Kleinboliden mit Seltenheitsfaktor erfüllen. Anders ausgedrückt: "Der passcht", wie die Schwaben vom Schlage eine Joachim Winkelhock sagen würden.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2011-05-06

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