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Testbericht

5. April 2006
Hamburg, 6. April 2006 – Als im Jahr 2003 der Opel Meriva auf den Markt kam, war er vor allem eines: praktisch. Denn der Minivan in der Corsa-Gruppe hat die magischen Fähigkeiten seines großen Bruders Zafira. Dank des ausgeklügelten FlexSpace-Systems ist der Fond des Wagens überaus flexibel. Jetzt hat der kleine Praktiker noch Sport-Gene gekriegt: OPC heißen die magischen Buchstaben, die für Opel Performance Center stehen und bereits als Zusatzbezeichnung ganz besonders starke und dynamische Zafira, Astra und Vectra kennzeichnen. Nun kommt der Mervia mit 180 PS beflügelt an den Start. Wir haben ihn getestet. Aerodynamikpaket macht die Optik scharf Der Meriva hat das typische OPC-Gesicht: In der markanten Frontschürze wird die Luft durch Wabengitter gesiebt, die zentrale Einströmöffnung ist größer als üblich. Breite Schweller weisen den Weg nach hinten. Auch das Hinterteil ist nicht gerade dezent: Unten gibt es als Abschluss einen Diffusor, oben grüßt ein kleiner Dachspoiler. Nicht fehlen darf ein trapezförmiges Auspuffrohr, welches ebenfalls ein OPC-Merkmal ist. Der Renn-Meriva liegt vorn zehn Millimeter und hinten 15 Millimeter tiefer als die Serienvariante. 17-Zöller füllen die Radhäuser gut aus. Straffe Sportsitze vorn Fahrer und Beifahrer werden von zupackenden Recaros mit straffer Seitenführung empfangen. Menschen ohne Model-Maße empfinden das stark ausgeformte Gestühl allerdings als recht eng. Die Hände umfassen das lederummantelte Lenkrad mit ungewöhnlich dickem Kranz. Wülste auf neun und drei Uhr ermöglichen beherztes Zufassen.

OPC-Schriftzüge und blau-weiße Uhren Die sonstige Gestaltung des Interieurs ist sachlich, aber gelungen. Das funktionale Cockpit wird durch OPC-Applikationen ergänzt. Die wichtigsten Werte werden an chromgefassten Uhren mit blau-weißen Skalen abgelesen. Dass man in einem OPC sitzt, kann man nicht vergessen: Schriftzüge in den Instrumenten, am Lenkrad und am Schalthebel verraten die Besonderheit dieses Meriva. Auch der Komfort kommt nicht zu kurz: Unser Testwagen verfügt über ein Navigationssystem mit großem Farbdisplay. FlexSpace für einen variablen Innenraum Trotz des Krafttrainings für die Maschine und den Sportdress kommt der vom Meriva gewohnte Nutzwert nicht zu kurz: FlexSpace-System heißt das Geheimnis des variablen Ladeabteils. Ohne die Sitze auszubauen, kann der Meriva für die unterschiedlichsten Transportzwecke genutzt werden. Kernstück ist die im Verhältnis 40:20:40 umlegbare Rückbank. Sekundenschnell wird aus dem Meriva ein bequemer Viersitzer: Der mittlere Sitz klappt nach einem kurzen Hebelzug zusammen. Die Sitzfläche senkt sich dabei nach unten und die Lehne liegt mit den Polstern der beiden Außenflächen auf gleicher Höhe. Bis zu 1.415 Liter Stauvolumen Anschließend lassen sich die zwei Außensitze um jeweils 7,5 Zentimeter nach innen rücken. Zudem ist es dann möglich, sie um bis zu sieben Zentimeter nach hinten zu schieben. So haben zwei Fond-Gäste viel Raum und vor allem Beinfreiheit. Wird mehr Platz für Gepäck benötigt, lassen sich die zwei Fondsitze um bis zu 13 Zentimeter nach vorne schieben und die Lehnen aufrichten. Dabei wächst der Kofferraum von 415 auf 570 Liter. Werden alle drei hinteren Sitze umgeklappt, entsteht eine geschlossene, nahezu ebene Fläche von 1,70 Metern Länge. Dachhoch passen nun 1.415 Liter in den Meriva.

Druckvoller Start Kommen wir zu den OPC-Qualitäten des Minivans: Unter der kurzen Haube powert ein zwangsbeatmeter 1,6-Liter-Ecotec-Motor. Die 180-PS-Maschine erwacht mit einem recht kernigen Sound, der in höheren Bereichen satter, aber nicht aggressiv wird. Forsch setzt sich der Sport-Meriva bereits vom Start weg in Bewegung. Der Sprint auf Tempo 100 dauert nur 8,2 Sekunden. Dank Overboost auf 266 Newtonmeter Der Motor hängt bei jeder Drehzahl gierig und ohne Turboloch am Gas. Klar: Das maximale Drehmoment von 230 Newtonmetern liegt zwischen 2.200 und 5.500 Touren an. Im Notfall gibt’s sogar noch was obendrauf: Wer für einen Überholvorgang das Gas voll durchtritt, bekommt dank Overboost-Funktion des Turboladers für fünf Sekunden eine Maximal-Kraft von 266 Newtonmetern. ESP sportlich abgestimmt Über Kurvenstrecken lässt sich der OPC agil bewegen. Die direkte Lenkung und das straffe Sportfahrwerk erlauben hohe Kurvengeschwindigkeiten. Die Sechsgang-Schaltung ermöglicht schnelle und exakte Gangwechsel. Ambitionierte Fahrer werden zu schätzen wissen, dass das ESP später eingreift als bei den anderen Meriva-Versionen. Allerdings ist der Unterbau für den Alltagsbetrieb ein wenig zu unkomfortabel ausgelegt – hier siegt der Sportsgeist über den Komfortgedanken.

Bei Seitenwind empfindlich Auf der Autobahn schafft man es dafür, für verblüffte Gesichter bei anderen Verkehrsteilnehmern zu sorgen: Immerhin wird der Kleinwagen-Van bis zu 222 km/h schnell. Die Seitenwindempfindlichkeit und die unruhige Straßenlage bei hohem Speed verleiden allerdings längere Vollgas-Etappen. Kurven- und Abbiegelicht als Option Man muss den heißen Meriva übrigens nicht zwangläufig in der typischen OPC-Farbe Ardenblau kaufen, es gibt ihn auch in Saphirschwarz, Starsilber, und Magmarot. Der Einstiegspreis beträgt 23.000 Euro. Dafür gibt es neben dem OPC-Paket mit Recaro-Sitzen, dem Sportfahrwerk und den Aerodynamikteilen außerdem unter anderem vier Airbags, das ESP, eine Klimaanlage und das Sechsgang-Schaltgetriebe. Zum Vergleich: Der Einstiegspreis für den Mervia 1.4 beträgt 14.520 Euro. Eine Neuheit findet sich in der Optionenliste: Für den Meriva wird ab dem Modelljahr 2006 ein Abbiege- und Kurvenlicht mit Halogenscheinwerfern angeboten.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor
Hubraum:1.598
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:132 kW (180 PS) bei UPM
Drehmoment:230 Nm bei 2.200 - 5.500 UPM
Preis
Neupreis: 23.000 € (Stand: Februar 2006)
Fazit
Kleine Vans müssen nicht langweilig sein, das zeigt der Meriva OPC. Schon die heiße OPC-Optik macht Lust auf mehr. Dass das clevere Innenraum-Konzept keine Einbußen hinnehmen musste, ist erfreulich. Der über das ganze Drehzahlband ausdauernd starke Motor passt zum Sportdress und das dynamische Fahrverhalten begeistert ambitionierte Fahrer. Dass der Komfort des Unterbaus ein wenig leidet, ist in diesem Zusammenhang zu verschmerzen, schließlich ist der Meriva OPC dennoch voll alltagstauglich. Nur der hohe Preis wird jüngere Kunden ein wenig ausbremsen. Das ist aber nicht schlimm: Auf den Meriva OPC zu sparen, macht Vorfreude auf einen heißen Opel. (hd)

Quelle: auto-news, 2006-04-05

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