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Testbericht

Stefan Zaumseil, 1. Februar 2008
Mit der zweiten Generation des Mazda2 hat sich der japanische Hersteller vom Konzept eines Microvans abgewandt und einen klassischen Kleinwagen entwickelt. Der neue ist kleiner, leichter, sparsamer und - billiger.

Der Mazda2 der zweiten Generation glänzt nicht nur durch 5 Sterne und 34 Punkte beim Euro-NCAP-Crashtest, sondern auch durch eine gute Basisausstattung und einen konkurrenzfähigen Preis. Dabei wirkt der quirlige Fronttriebler um Welten lebendiger als sein kastenförmiger Vorgänger. Mit der nach hinten ansteigenden Schulterlinie und den kurzen Überhängen vorn ist den japanischen Designern eine typische Kleinwagenansicht mit sportlicher Keilform gelungen. Stoßfänger bis zur Hüftlinie, zierliche Scheinwerfer und der Seitenlinie folgende Fenster: Der Neue wirkt wie aus einem Guss - nicht zuletzt auch dank der serienmäßigen 16-Zoll-Räder bei der Ausstattungslinie "Impression".

Im Innenraum setzt sich das gefällige Design fort: Armaturenbrett, Cockpit und Mittelkonsole sind klar gegliedert und ohne überflüssige Spielerei. Mazda-Designer Ikuo Maeda nennt die Konzentration aufs Wesentliche in seiner Sprache "gyo shuku". Armaturenbrett und Türverkleidung sind allerdings in etwas lieblosem Kunststoffgrau gehalten. Immerhin haben die Einfassungen der seitlichen Lufteinlassdüsen sowie die Armlehnen in den Türen eine Aluminium-Optik erhalten. Der Schalthebel sitzt griffgünstig auf der Mittelkonsole. Auch sonst sind alle Regler, Schalter und Anzeigen dort, wo man sie vermutet - ganz besonders der Schalter für die Warnblinkanlage ist sofort erkennbar.

Die Übersichtlichkeit nach außen - und speziell nach hinten - hat durch die dynamisch nach oben gezogene Mittellinie gelitten, obwohl die C-Säule nicht besonders breit ist. Gleichfalls "suboptimal" ist die hohe Ladekante des Kofferraumes - immerhin 72 Zentimeter. Das ist nicht Rücken schonend. Der Kofferraum selbst ist zwar 17 Liter kleiner als beim Vorgänger, mit 250 Litern jedoch immer noch klassentypisch dimensioniert. Mit umgelegten Rücksitzen und bis zu Dachkante beladen bietet der kleinste Mazda 787 Liter Kofferraumvolumen – der Klassenprimus VW Polo schluckt immerhin bis zu 1.080 Liter. Für einen Kleinwagen bietet der Mazda eine ordentliche Anzahl an Ablagen: In den Türen und in der Mittelkonsole ist Platz für Taschenbücher, Eiskratzer, Süßigkeiten - und im Armaturenbrett gibt es sogar kleine Ablagen für Nippes oder Handys. Pfiffig ist das zweigeteilte Handschuhfach: Der vordere Teil dient als Einschub für Straßenkarten oder Zeitschriften und ist auch bei geschlossenem Handschuhfach erreichbar.

Insgesamt wirkt das Interieur aufgeräumt, gut verarbeitet und alles andere als langweilig. Das Platzangebot ist auf allen Sitzen gut, auch auf der Rückbank wird es für zwei Erwachsene nicht zu eng. Das Lenkrad lässt sich nur in der Höhe verstellen, etwas größere Erwachsene müssen dadurch Kniekontakt mit der Verkleidung des Schalthebels in Kauf nehmen. Die Sitze vorn wie hinten sind zu weich und bieten wenig Seitenhalt - das stört vor allem auf langen Stecken oder bei flotter Kurvenfahrt. Und flott durch die Kurve kann man mit dem Mazda2 durchaus zirkeln. Insgesamt merkt man der "Version zwei" die geringere Höhe, die höhere Karosseriesteifigkeit und das um 100 Kilogramm geringere Gewicht (955 Kilogramm) deutlich an. Mit der neu entwickelten Bodengruppe - die auch im nächsten Ford Fiesta Einzug hält - wird der kleine Bruder von Mazda3 und Mazda6 dem Ruf Mazdas als Hersteller sportlicher Autos gerecht. Wendig, agil und im Grenzbereich vorhersehbar untersteuernd lässt sich der der 3,89 Meter kurze Wagen mit der leichtgängigen, präzise arbeitenden elektrischen Servolenkung durch die Landschaft bewegen. Das serienmäßige ESP verhindert kleinere Rutschpartien auf nassen Straßen.

Trotz straffer Fahrwerksabstimmung fährt sich der kleine Japaner nicht unkomfortabel. Lediglich grobe Querfugen werden laut und spürbar an die Insassen weiter gegeben. Die sportliche Note hat allerdings auch Nachteile: Wellige Pisten lassen den Mazda2 - je nach Geschwindigkeit - auf und ab hüpfen. Das nervt auf längeren Passagen. Für ein gewisses Maß an Agilität verlangt es auch den 1.3 MZR-Motor nach hohen Drehzahlen - erst bei 6.000 Touren erreicht der kleine Vierzylinder seine Leistung von 86 PS. Das langt für maximal 172 Kilometer pro Stunde. Der Sprint auf Tempo 100 ist in 13,2 Sekunden absolviert. Das recht geringe Drehmoment von 122 Nm bei 3.500 U/min zwingt zum häufigen Schalten, was mit der knackigen Fünfgangschaltung aber nicht weiter schwer fällt - ein sechster Gang wird zumindest akustisch nicht vermisst.

Das normale Einsatzgebiet eines Kleinwagens ist wohl der Alltag eines Großstadt-Singles - entsprechend gefahren verbraucht er durchschnittlich 8,1 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer. Das ist nicht wenig für die gebotene Fahrleistung und liegt deutlich über der Herstellerangabe von 5,9 Litern. Beschauliche Landstraßenausflüge und Autobahnreisen mit 130 km/h drücken den Durst jedoch in Richtung Sechs-Liter-Marke. Der Mazda2 1.3 MZR mit 86 PS ist als "Impression" für 15.100 Euro zu haben und lässt sich dann - bis auf eine Metallic-Lackierung - kaum noch aufrüsten: ABS und ESP, Airbags rundherum, ISOFIX, Nebelscheinwerfer, Licht-/Regensensor, Zentralverriegelung, Klimaautomatik, elektrische Außenspiegel, Bordcomputer und Lenkradbedienung sind Serie. Lediglich Xenon-Scheinwerfer und Lederausstattung sind auch zum Aufpreis nicht zu bekommen.

Quelle: Autoplenum, 2008-02-01

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