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Testbericht

29. November 2012
Trémery (Frankreich), 30. November 2012
Drei Zylinder liegen im Trend. Auch früher gab es Kleinwagen mit ungerader Zylinderzahl, doch nie waren die Aggregate mit dem kleinen Hubraum so in wie heute. Der Grund liegt in den EU-Zielen für die CO2-Reduktion: Im Jahr 2015 dürfen es im Durchschnitt noch 130 Gramm pro Kilometer sein, 2020 sind nur noch 95 Gramm erlaubt. Mit Hybrid- und Elektrofahrzeugen allein ist das kaum zu schaffen. Also sind kleine, sparsame Motoren nötig, Aggregate wie die neuen Dreizylinder von PSA Peugeot Citroën. Die Dreitopf-Benziner mit dem internen Kürzel EB sind seit April 2012 im Peugeot 208 zu haben. Unter dem Namen Puretech bekommt sie nun auch der C3 von Partnermarke Citroën. Wir haben den rundlichen Kleinwagen als VTi 82 gefahren.

Stärker und sparsamer
Im C3 gibt es den Dreizylinder in zwei Versionen: als 68 PS starken 1,0-Liter-Motor und als 82 PS starkes 1,2-Liter-Aggregat. Letzteres verfügt über eine Ausgleichswelle, der kleinere Motor dagegen nicht. Beide Antriebe besitzen eine kontinuierliche Nockenwellenverstellung auf Ein- und Auslassseite (VVT) und sie besitzen eine Mehrpunkteinspritzung ins Saugrohr, keine Direkteinspritzung. Die Aggregate ersetzen alte 1,1- und 1,4-Liter-Vierzylinder, mit denen der C3 ein Viertel mehr verbraucht hat. In absoluten Zahlen: Der alte C3 1.4 mit 73 PS verbrauchte noch 6,1 Liter Sprit je 100 Kilometer. Beim neuen Motor, der neun PS stärker ist, stehen nur 4,5 Liter im Datenblatt - eine gewaltige Verbesserung um 1,6 Liter. Beim Spritsparen hilft außerdem eine Gangwechselempfehlung, aber kein Start-Stopp-System.

Spritzig nur bei niedrigem Tempo
Beim Vortrieb zeigt das Auto zunächst das typische Verhalten von Kleinwagen mit kleinen Motoren: Der C3 VTi 82 wirkt geradezu spritzig, beim Losfahren muss ich fast aufpassen, dass mir mein Temperament nicht durchgeht. Bei höherem Tempo lässt der Vorwärtsdrang meines Testvehikels jedoch spürbar nach, und auf der Autobahn oder bergauf ist es wahrlich keine Freude, den C3 zu fahren. Außerdem erinnert mich der Klang des Dreizylinders an das Abhören einer Schallplatte mit abgenutzter oder gar abgebrochener Nadel: Während viele Dreizylinder rau, aber auch eine Spur sportlich klingen, kracht es bei dem PSA-Motor fast.

Der gute Wille ist erkennbar

Die serienmäßige Fünfgang-Schaltung geht in Ordnung, einen Lustgewinn beschert die Bedienung nicht. Die Gestaltung des Hebels ist seit vielen Jahren die gleiche. Auch einige Hartplastikteile im Interieur erinnern noch an frühere Zeiten. Wie darübergeklebt wirkt der modische Schick im Stil der DS-Modelle: Die Mittelkonsole ist mit glänzendem schwarzem Klavierlack verkleidet, und das Armaturenbrett hat oben eine gummierte und weiter unten eine schicke glänzendgraue Plastikabdeckung. Außerdem ist das Lenkrad nach neuester Mode unten abgeflacht. Die Instrumente sind beim Generationswechsel im Jahr 2009 schöner geworden: Statt des alten Designs im Stil von Plastik-Küchenwaagen gibt es jetzt ansehnliche Anzeigen. Nette und bei der Konkurrenz kaum zu findende Extras sind die bis über die Köpfe der Frontpassagiere reichende Zenith-Windschutzscheibe sowie der Parfumspender. Ganz aus einem Guss ist der Innenraum nicht, aber der gute Wille zum Fortschritt ist erkennbar.

Noch immer eher weich
Parallel zur Einführung der neuen Motoren wurde laut Citroën das Fahrwerk des C3 neu abgestimmt und die Wankstabilität verbessert. Doch noch immer legt sich der stattliche 1,52 Meter hohe C3 in Kurven zur Seite. An der Hinterachse hat die gefahrene Motorversion Trommelbremsen, die beim getesteten Fahrzeug ziemlich giftig eingestellt sind, sodass meine Beifahrerin beim Bremsen einmal kräftig nickt. Den Kopf schütteln muss ich bei meinem abschließenden kurzen Blick in den Kofferraum: Wenn ich schwere Getränkekisten ausladen müsste, würde die rund 15 Zentimeter hohe Ladeschwelle stören.

Ab 15.350 Euro
Auch bei den Preise stutze ich zunächst: Den C3 VTi 82 gibt es ab 15.350 Euro. Das scheint auf den ersten Blick reichlich hoch gegriffen. Einen Ford Fiesta 1.0 mit 80-PS-Dreizylinder gibt es schon ab 13.470 Euro. Doch dafür bekommt man bei Citroën für den happigen Grundpreis schon eine gute Ausstattung. Fünf Türen sind beim C3 ohnehin Standard. Serienmäßig sind außerdem ESP und sechs Airbags, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne, eine Zentralverriegelung, eine Klimaanlage und ein CD-Radio. Sogar Nebelscheinwerfer sowie ein Tempomat sind an Bord.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor, kontinuierliche Nockenwellenverstellung auf Ein- und Auslassseite, Ausgleichswelle
Hubraum:1.199
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:3
Leistung:60 kW (82 PS) bei UPM
Drehmoment:118 Nm bei 2.750 UPM
Preis
Neupreis: 15.350 € (Stand: November 2012)
Fazit
Der neue Puretech-Dreizylinder im C3 hat eine Reihe von Technik-Mankos. So wird für das Aggregat noch kein Start-Stopp-System angeboten - für Benzinmotoren gibt es das im ganzen PSA-Konzern nicht. Zweitens fehlt eine Direkteinspritzung, die weiteres Spritsparpotenzial böte. Drittens ist - anders als etwa beim neuen Ford-Dreizylinder - noch keine Turboversion verfügbar. Nur hinter vorgehaltener Hand wird bestätigt, dass ein Turbo "möglich wäre". Peugeot ist da bereits deutlicher: Für den 208 ist laut offizieller Verlautbarung sowohl eine Aufladung als auch eine Direkteinspritzung und ein Start-Stopp-System geplant. Von diesen Segnungen dürfte früher oder später auch Citroën profitieren.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: auto-news, 2012-11-29

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