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Testbericht

8. Februar 2010
Barcelona (Spanien), 8. Februar 2010 - Was haben der Audi A6, der VW Passat CC und der Skoda Superb mit dem Seat Ibiza gemeinsam? Natürlich stammen alle Fahrzeuge aus dem Volkswagen-Konzern. Aber künftig teilen sich die Business-Autos der Schwestermarken auch einen Motor mit dem spanischen Kleinwagen. Denn Seat bietet für die Sportversion Ibiza FR (Formula Racing) künftig parallel zum 150-PS-Benziner einen 143-PS-Diesel an. Und dieses Common-Rail-Aggregat mit zwei Liter Hubraum kommt in ähnlicher Ausführung eben auch in deutlich größeren Fahrzeugen zum Einsatz. Ohne Konkurrenz in dieser Klasse Auch in anderer Hinsicht ist ein so starker Turbodiesel durchaus bemerkenswert für den Kleinwagen. Denn mehr als 140-Diesel-PS sind in dieser Klasse hierzulande konkurrenzlos. Im Alfa MiTo und im Fiat Punto Evo sind 120, im Opel Corsa 1.7 CDTI 125 Pferdestärken das Leistungsmaximum in einem Selbstzünder. Dass das nicht so bleiben muss - und etwa eine Alternative für den Konzernbruder Polo darstellen könnte - zeigt unser Ausflug mit dem Ibiza FR 2.0 TDI: Denn der kleine Flitzer sorgt für immensen Fahrspaß. Mit 320 Newtonmeter bietet der Diesel immerhin ein um 100 Newtonmeter höheres Drehmoment als der Benzinerkollege FR 1.4 TSI. Spritzig und agil Bereits beim Anfahren startet der Wagen gut durch und erweist sich als äußerst spritzig. Auch bei Vollgas bringt der aufgeladene Vierzylinder die Leistung problemlos auf die Vorderräder. Leichte Traktionsprobleme gibt es nur auf nasser Fahrbahn. Die Höchstgeschwindigkeit erreicht der FR 2.0 TDI als Dreitürer bei 210 km/h. Von null auf Tempo 100 beschleunigt der Spanier binnen 8,2 Sekunden. Das bis 2008 gebaute Vorgängermodell mit 130 PS starkem TDI-Diesel brauchte dafür noch über eine Sekunde länger. Einziges Manko des Antriebs ist die nicht gerade leise Geräuschkulisse: Bereits im Leerlauf nagelt der Common-Rail-Einspritzer hörbar.

Gutes Kurvenhandling Dafür punktet der Diesel-Ibiza mit einem sportlich-straffen Fahrwerk. Gegenüber dem Basismodell rückt die Karosserie 15 Millimeter näher an den Asphalt, Härter abgestimmte Stoßdämpfer und Federn tun ihr Übriges. Das sorgt vor allem auf kurvigen Strecken für Fahrspaß. Die serienmäßige elektronische Differenzialsperre XDS hilft dabei, das für Fronttriebler typische Untersteuern zu kompensieren. Erkennt das System, dass das kurveninnere Rad der angetriebenen Vorderachse zu sehr entlastet wird, baut das XDS an diesem Rad gezielt einen Bremsdruck auf, um wieder die optimale Traktion herzustellen. Günstige Verbrauchswerte Erfreulich ist, dass beim Ibiza FR trotz Sportlichkeit der Umweltaspekt nicht zu kurz kommt: Für den Zweiliter-Diesel gibt der Hersteller einen CO2-Ausstoß von 119 Gramm je Kilometer an. Der Normverbrauch wird mit 4,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer beziffert. Wir benötigten auf unserer Testfahrt laut Bordcomputer rund einen Liter mehr, doch das geht absolut in Ordnung. Hilfreich ist die Schaltempfehlungsanzeige, die zu frühen Gangwechseln ermuntert. Denn auch bei 1.300 Touren im sechsten Gang mobilisiert der Vierzylinder schon genügend Kraft. Im Gegensatz zum FR 1.4 TSI oder zum 180 PS starken Ibiza Cupra muss der FR 2.0 TDI auf das Siebengang-DSG verzichten. Die sechsstufige Handschaltbox verrichtet ihre Arbeit aber problemlos. Dezent-sportlicher Auftritt Optisch kommt der Ibiza FR etwas dezenter daher als der Cupra. Dennoch lässt sich der Sportler an anders gestalteten Stoßfängern, großen Lufteinlässen in Wabenoptik, silbernen Außenspiegelkappen, einem Heckdiffusor und 17-Zoll-Alufelgen vom herkömmlichen Ibiza unterscheiden. Auf Wunsch ist der FR auch als "Bocanegra" (auf Deutsch: schwarze Schnauze) mit dunkel lackierter Front zu haben. Das Interieur des FR wird durch Sportsitze mit gutem Seitenhalt, schwarz-glänzende Verblendungen und rote Kontrastnähte aufgewertet. Das mit perforiertem Leder bezogene dicke Volant liegt nicht nur bestens in der Hand, die direkt arbeitende Lenkung passt zur Gesamtcharakteristik des Flitzers.

Geschrumpfter Gepäckraum Eng wird es allerdings für die Passagiere auf den hinteren Plätzen. Vor allem die Kopffreiheit im Fond lässt aufgrund des nach hinten abfallenden Daches zu wünschen übrig. Einschränkungen sind auch beim Gepäckabteil hinzunehmen: Da die Batterie beim FR 2.0 TDI aus Platzgründen nicht im Motorraum, sondern im Heck unter dem Reserverad untergebracht ist, schrumpft der Kofferraum merklich - beim Dreitürer von 284 auf nur noch 236 Liter. Ordentliche Serienausstattung Der Seat Ibiza FR 2.0 TDI ist als dreitüriger SC ab 20.490 Euro zu haben, der Fünftürer kostet 900 Euro mehr. Zur Serienausstattung gehören eine Klimaautomatik, elektrische Fensterheber vorne, elektrisch einstellbare Außenspiegel, ein Audiosystem mit CD- und MP3-Player sowie Nebelscheinwerfer. Optional erhältlich sind unter anderem eine Lederausstattung, Xenonscheinwerfer, ein Tempomat, ein elektrisches Glas-Schiebedach sowie ein USB- und AUX-Anschluss für das Audiosystem.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Dieselmotor mit Turboaufladung und Common-Rail-Direkteinspritzung
Hubraum:1.968
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:105 kW (143 PS) bei UPM
Drehmoment:320 Nm bei 1.750 bis 2.500 UPM
Preis
Neupreis: 20.490 € (Stand: Februar 2010)
Fazit
Warum den Ibiza Cupra nehmen, wenn es fast 3.000 Euro billiger den FR 2.0 TDI gibt? Diese Frage sollte sich die Zielgruppe - männlich, unter 30 und Single - auf alle Fälle stellen. Denn der spanische Diesel-Sportler bringt bereits jede Menge von dem mit, was auch das Topmodell auszeichnet: Spritzigkeit, eine sehr gute Straßenlage und vor allem viel Spaß. Bezüglich seiner Fahrwerte ist der Cupra dem FR 2.0 TDI natürlich noch überlegen, außerdem muss der Selbstzünder auf das Doppelkupplungsgetriebe verzichten. Dafür sammelt der Diesel dank günstiger Verbrauchswerte Pluspunkte. Kaufinteressenten sollten also abwägen, was ihnen wichtiger ist.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2010-02-08

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