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Testbericht

Stefan Grundhoff, 31. Juli 2016
In den USA ist Subaru ein absoluter Bestseller und steht Marken wie Audi oder Volvo kaum hinterher. In Europa sieht das mit zurückhaltenden Stückzahlen seit Jahrzehnten ganz anders aus. Dabei müssen sich Modelle wie der Levorg keinesfalls verstecken.

Wer sich im volumenstarken Segment der Mittelklassekombis für einen Audi A4 Avant, BMW 3er Touring oder das T-Modell einer Mercedes C-Klasse interessiert, sinniert kaum darüber, auch einmal beim Subaru-Händler vorbeizuschauen. Das sieht bei den Non-Premiummodellen wie Ford Mondeo, Opel Insignia oder Peugeot 508 oder Mazda 6 kaum anders aus. Dabei bieten die Subaru-Modelle echte Qualitäten. Ihre Kunden zählen seit Jahren zu den zufriedensten überhaupt, die Technik der obligatorischen Boxermotoren stimmt und ganz nebenbei gibt es ohne Aufgeld im gesamten Portfolio einen Allradantrieb. Und der erfreut sich schließlich auch bei den anderen Marken einer immer größer werdenden Beliebtheit. Die Japaner bieten eine Fünfjahresgarantie bis 160.000 Kilometer und so überrascht es nicht, dass sich die meisten Subaru-Fahrer beim Nachfolgemodell wieder für ein Subaru entscheiden - leider erst nach vergleichsweise langer Zeit: knapp zwölf Jahren.

Optisch parkt der 4,69 Meter lange Subaru Levorg keinesfalls in der zweiten Reihe. Leicht ausgestellte Kotflügel, grimmiger Blick und eine mächtige Lufthutze, die einen von Impreza-Rallyeerfolgen träumen lässt, gaukeln einem weit mehr Tatendrang vor, als der Japaner letztlich zu bieten imstande ist. Das Motorenangebot ist gerade im Gegensatz zur deutschen Konkurrenz mit einem 170 PS starken Einzeldarsteller zwar dünner als dünn, doch das 1,6 Liter große Einstiegsmodell in die Mittelklasse zeigt bekannte Subaru-Qualitäten. Was das Design angeht, so ist haben die Japaner mit de Levorg den größten Schritt der letzten Jahrzehnte gemacht. Die wenig handliche Bezeichnung Levorg - eine Abkürzung für die LEgace, reVOlution und touRinG ist dagegen ein Fehlgriff; insbesondere weil die Bezeichnung des Vorgängermodells Legacy zwar etwas angestaubt, aber allemal etabliert war.

Einen Neuanfang machte Subaru beim Levorg auch mit dem neuen Vierzylinder, der Dank Turboaufladung immerhin 125 kW / 170 PS leistet. Leider gibt es keine Variante mit mehr Leistung, größerem Hubraum oder gar einem Dieseltriebwerk. 0 auf Tempo 100 in knapp neun Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h belegen, dass es jedoch nicht immer ein Turbodiesel sein muss, der in einem Mittelklasse-Kombi seinen Alltagsdienst verrichtet. Das Vierzylinder-Triebwerk zeigt bekannte Boxer-Qualitäten. Der Motor präsentiert sich vibrationsarm und mit seinen 250 Nm Drehmoment zwischen 1.800 und 4.800 U/min allemal drehfreudig, wenngleich es in höheren Drehzahlen etwas kraftvoller sein könnte. Der Normverbrauch verspricht trotz obligatorischem Allradantrieb und Automatikgetriebe rund sieben Liter Super auf 100 Kilometern. Kein schlechter Wert angesichts von knapp 1,6 Tonnen Leergewicht.

Deutlich verbessert zeigt sich die stufenlose CVT-Automatik, die Subaru seinem Levorg serienmäßig in die Wiege gelegt hat. Sie hat nicht die fahrdynamische Qualität moderner Wandlerautomaten oder verwöhnt in Verbindung mit vernetzten Fahrprogrammen, senkt jedoch den Verbrauch und ist im Vergleich zu bisherigen CVT-Applikationen anderer Subarus oder asiatischen Konkurrenten besser abgestimmt. Wer unbedingt will, kann im flotten Galopp auf der Landstraße oder bei Zwischenspurts zum Überholen selbst in die Schaltpaddel greifen und dem Allradjapaner in sechs Schaltstufen manuell Beine machen, wenn der Boxer bis 6.500 Touren dreht. Die Fahrwerksabstimmung lässt sich nicht variieren; doch da sportliche Attribute fehlen, ist der Fokus auf Komfort der rechte Weg für den Japaner. Zu wenig Rückmeldung bietet jedoch die allzu leichtgängige Lenkung.

Wenn es schon keine unterschiedlichen Antriebe gibt, kann der Interessent zumindest zwischen drei Ausstattungsvarianten wählen. Neben der guten Trendversion ab 29.900 Euro gibt es die beiden Pakete Comfort und Sport, wovon die Topversion unter anderem Navigationssystem, Fernlichtassistent oder beheizte Ledersitze bietet. Jedoch bereits das Einstiegsmodell sollte mit LED-Scheinwerfern, schlüssellosem Zugang, Alufelgen, Sitzheizung und Multifunktionslenkrad für die meisten genügen. Ab sofort serienmäßig ist das kamerabasierte Fahrerassistenzsystem Eyesight, das neben einem adaptiven Abstandstempomaten unter anderem über ein Notbremssystem mit Kollisionswarner, Spurhalte- und Spurverlassenswarner verfügt.

Der schnöde Plastikcharme vergangener Jahre ist im neuesten Subaru-Modell noch nicht Vergangenheit, doch man fährt mit einem Preis von unter 30.000 Euro eben nicht in der Premiumliga. Einem Mittelklassemodell angemessen ist dabei das Platzangebot. Der Levorg bietet vier Personen solide Platzverhältnissen; allein zu dritt im Fond wird es für Schultern und Becken eng. Der 522 Liter große Laderaum lässt sich durch Umklappen der Rückbank problemlos auf 1.446 Liter erweitern. Vielleicht sollte der ein oder andere Mittelklassekunde doch einmal überlegen, wo sich der nächste Subaru-Händler befindet. Vielleicht gibt es bis dahin auch weitere Motorvarianten.
Technische Daten
Antrieb:Allrad
Getriebe:CVT-Automatik
Motor Bauart:Vierzylinder Boxer mit Turboaufladung
Hubraum:1600
Preis
Neupreis: 29990 € (Stand: 2016-08-01)
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-07-31

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