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Testbericht

26. März 2010
Haar, 26. März 2010 - Schön leise grummelt der Diesel vor sich hin, dabei sind wir richtig flott unterwegs - in unserem Hyundai Santa Fe. Und den tollen Innenraum können wir auch kaum fassen. Wir testen den großen Wagen nach seinem Facelift mit neuem Motor unter winterlichen Bedingungen.

Außen gefällig Hyundai lässt in Deutschland zeichnen - im Designzentrum Rüsselsheim. Das zahlt sich auch beim Santa Fe aus, der noch etwas gefälliger geworden ist. Ein wenig Beliebigkeit ist übrig geblieben, aber die Zeiten, in denen Hyundais ein bisschen schräg oder nach alten Opels aussahen, sind lange vorbei.

Eindruck: hochwertig Auch die Kabinen-Materialien haben die Innenraum-Gestalter von Hyundai noch mal angefasst: Die Oberflächen wirken hochwertig und kratzfest. Auch wenn die Karbon-Zierleiste am Armaturenbrett nur Imitat ist: Besser als dieses "Du-kannst-Dir-nichts-leisten"-Hartplastik ist es allemal. Das Lenkrad des Korea-SUV fasst sich zwar gut an, lässt sich aber nur in der Höhe verstellen. Irritierend: Die gerade gewählte Automatik-Fahrstufe wird in den Instrumenten mit einem blau leuchtenden Buchstaben-Symbol dargestellt: Bei flüchtigem Hinsehen denken wir, wir seien mit eingeschaltetem Fernlicht unterwegs. Die Sitze geben straffen Langstrecken-Halt und über Platzmangel brauchen sich Passagiere der ersten zwei Reihen nicht beschweren. Allerdings ist für groß gewachsene Fahrer die Positionierung des Gestühls etwas hoch geraten. Die dritte Reihe (Aufpreis: 1.840 Euro) ist dann eher was für die Kids. Der Kofferraum fasst 528 bis maximal 1.582 Liter (Lehne der Rückbank umgeklappt), wobei der Ausbau des Kofferraum-Abdeckungs-Rollos eine unnötig komplizierte Angelegenheit ist.

Ausgewogen Der Santa Fe ist hoch - und er wankt nicht. Sowohl die zackige Landstraßen-Biege als auch die lang gezogene, schnell gefahrene Autobahnkurve bringen ihn nicht ins Kippeln. Bis auf einige typische SUV-Polterer bei Querrillen oder fiesen Winter-Schlaglöchern lässt sich das Fahrwerk nicht aus der Ruhe bringen. Besonders gut gefällt uns die Lenkung: Ohne Spiel in der Mittellage lässt sie uns schön direkt die Spur vorgeben. Und die Bremsen haben mit dem 2,0-Tonnen-SUV keine Mühe, bringen den Wagen sorgsam definiert zum Stehen.

Auf allen Wegen Unser Santa Fe ist mit Allradantrieb ausgestattet. Dabei wandert die Antriebskraft unter normalen Fahrbedingungen ausschließlich an die Vorderachse. Nur wenn es dort vorne Probleme mit dem Grip gibt, darf auch die Hinterachse bei der Vortriebsarbeit mithelfen. Wir haben es im Schneematsch und auf Eis ausprobiert: Das System regelt sich sauber durch den Schlamassel. Auch eine trockene Fahrbahn mit vereister linker und trockener rechter Seite (µ-Split) macht dem Allradantrieb keine Probleme. Am Fahrbahnrand provozierend daliegende Schneehaufen fahren wir gerne platt.

Leiser Brummer Als Selbstzünder steht dem Santa Fe jetzt ein komplett neues Turbodiesel-Aggregat mit Common-Rail-Einspritzung zur Verfügung. Seine Leistung liegt bei 197 PS, was einen Zuwachs um 42 PS gegenüber dem Vorgänger-Triebwerk bedeutet. Auch das Drehmoment konnte spürbar zulegen: um 94 auf nun 437 Newtonmeter. Und diese 437 Newtonmeter machen aus dem schweren Jungen einen veritablen Sprinter: in 9,8 Sekunden geht's auf 100 km/h, bei 190 km/h ist Schluss. Bis zur Höchstgeschwindigkeit bleibt der Santa Fe 2.2 CRDi recht bissig. Das wirklich angenehme: Der Diesel dieselt ganz leise vor sich hin, selbst im kalten Zustand ist er kein Rabauke. Und hat er sich erstmal warmgelaufen, präsentiert er sich ausgesucht kultiviert.

Verbrauch runter Leistung und Drehmoment hat Hyundai beim neuen Diesel also nach oben geschraubt - und der Verbrauch? Der liegt nach Herstellerangaben im Schnitt bei 6,8 Liter - in unserem Test sind es 6,9 Liter. Im Stadtverkehr und bei ein paar Autobahnkilometern mit Höchstgeschwindigkeit kommen wir auf einen Verbrauch von 11,01 Liter - hier gibt Hyundai 8,8 Liter an. Kombiniert werden kann der Motor mit einer Sechstufen-Automatik. Seltsamerweise gibt es diese bei der ohnehin preislich schon anspruchsvolleren höchsten Ausstattung "Premium" nur im Paket (inklusive schlüssellosem Zugang und Start-Knopf) für 2.000 Euro. Für die niedrigere Ausstattungslinie "Comfort" steht die Automatik paketfrei in der Liste - für 1.800 Euro. Wer es sich leisten kann, sollte sich dieses sechsgängige Schaltwerk gönnen: ohne Rumgesuche findet es stets den richtigen Gang und arbeitet sich geschmeidig durch die Stufen.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb, permanent
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Reihen-Turbodiesel
Hubraum:2.199
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:145 kW (197 PS) bei UPM
Drehmoment:437 Nm bei 1.800-2.500 UPM
Preis
Neupreis: 39.990 € (Stand: März 2010)
Fazit
Der neue Hyundai Santa Fe hat uns richtig ein bisschen überrascht: Mit schickem Innenraum, guter Lenkung, kräftigen Bremsen, greifendem Allradantrieb und kräftigem sowie etwas sparsamerem Diesel-Motor überzeugt der große Koreaner.

Wir können nur noch über Kleinigkeiten wie die etwas zu hohe Sitzposition und das nur vertikal verstellbare Lenkrad meckern. In der nahezu komplett ausgestatteten Linie "Premium" ist der Santa Fe dann aber auch kein Schnäppchen mehr: Inklusive Automatik werden hier über 40.000 Euro aufgerufen.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-03-26

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