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Testbericht

23. Juli 2007
München, 28. Juni 2007 – Über mangelndes Aufsehen braucht man sich mit dem Opel Vectra OPC wahrlich keine Sorgen zu machen. Überall wo wir mit unserem Testwagen auftauchten, ernteten wir die komplette Palette der Gefühlsäußerungen von purem Neid über neugieriges Interesse bis hin zu verächtlichen Blicken. Mit einem Vectra OPC kann einem also nahezu alles passieren. Auffälliger geht es kaum Hauptgrund war in unserem Fall sicherlich die sehr auffällige Lackierung im OPC-typischen Arden-Blau. Ansonsten unterscheidet sich der stärkste Opel von den herkömmlichen Vectra-Modellen vor allem durch die weit heruntergezogene Frontschürze mit großem Lufteinlass und die integrierten Nebelscheinwerfer in Punktstrahler-Optik. Das Heck des Sportlers ist geprägt von einem markanten Stoßfänger mit diffusorartigen Konturen, dezenten Spoilerlippen sowie einer zweiflutigen Abgasanlage mit trapezförmigen Endrohren, deren Sound vor allem im Niedertourenbereich für Gänsehaut sorgt. Auffällig sind auch die serienmäßigen 18-Zoll-Leichtmetallfelgen mit 235er-Reifen. In 6,3 Sekunden auf Tempo 100 Unter der Motorhaube der Mittelklasselimousine verrichtet ein V6-Motor mit 2,8 Liter Hubraum seine Arbeit. Er leistet 280 PS und beschleunigt den schnellen Rüsselsheimer in 6,3 Sekunden auf Landstraßentempo. Der OPC-Tacho reicht zwar bis 300 km/h, aber anders als bei seinem Vorgänger regelt das Opel Performance Center den blauen Sportler bei 250 Sachen ab. Das Drehmoment von 355 Newtonmeter stemmt der Sechszylinder bereits bei 1.800 Touren auf die Kurbelwelle. Der Testverbrauch des blauen Opels lag zwischen 13,3 und 14,2 Liter Super plus.

Keine ideale Kombination Bei forscher Fahrweise merkt man schnell, dass 280 PS und Frontantrieb eine nicht ganz ideale Kombination sind. Vor allem bei scharfen Richtungswechseln mit dem Fuß auf dem Gaspedal kann sich der Vectra OPC nicht gänzlich von den Einflüssen des Frontantriebkonzepts befreien. Resultat ist ein vehementes Untersteuern. Auch der flotte Ampelstart überfordert die Traktion des Opel ein wenig. Beim Kickdown des Gaspedals hebt sich die Front des Wagens deutlich an und die Kraft des Sechszylinders kann nicht optimal auf die Vorderachse übertragen werden. Quietschende Reifen und ein leicht schlingerndes Fahrzeug sind also keine Seltenheit, wenn man seinem Ampelnachbarn zeigen will, was man hinter dem Steuer so drauf hat. Einstellbares Fahrwerk auf Knopfdruck Die Stärken des OPC-Fahrwerks machen sich eher auf schnellen Autobahnfahrten bemerkbar. Hohe Geschwindigkeiten meistert der Rüsselsheimer tadellos. Per Knopfdruck hat der Fahrer die Wahl zwischen der herkömmlichen Komfort-Einstellung und dem etwas strafferen Sport-Modus. Der Unterschied ist allerdings marginal. Im Sport-Setup spürt man kleine Schläge und Bodenwellen jedoch etwas deutlicher. Das Fahrverhalten der Limousine ändert sich dadurch aber nicht. Knackige Gangwechsel Kupplung und Sechsgangschaltung fügen sich nahtlos in das Sport-Konzept des OPC ein. Das linke Pedal fordert vom Fahrer zwar etwas mehr Kraftaufwand als gewohnt, wirkt dennoch nicht schwergängig. Die Gänge flutschen knackig durch die Schaltkulisse und die Wege sind angenehm kurz. Lediglich den Kupplungsweg empfanden wir als ein wenig zu lang. Die Lenkung wirkt etwas ungenau und verlangt auch wegen des Untersteuerns in engen, schnellen Kurven die erhöhte Aufmerksamkeit des Fahrers.

OPC-Blau auch im Innenraum Das typische OPC-Blau findet sich auch im Innenraum wieder. Die Nähte von Sitzen und Lenkrad sowie die gepunkteten Sitzflächen passen ebenso zur Wagenfarbe wie auch die OPC-Embleme auf Schalthebel, Lenkrad und Fußmatten. Das griffige Lenkrad liegt gut in der Hand, allerdings empfanden es vor allem Fahrer mit kleineren Händen fast schon als zu dick. Die Schalensitze von Recaro bieten guten Seitenhalt und auch auf langen Strecken einen ausreichenden Komfort. Je nach Geschmack dürften sie jedoch eine Spur fester zupacken. Billig wirkendes Karbonimitat und Plastik an Türverkleidungen und Armaturenbrett tragen nicht unbedingt dazu bei, den Charme des Innenraums zu erhöhen. Sportfahrwerk serienmäßig Zur umfangreichen Serienausstattung des Vectra OPC gehören unter anderem sechs Airbags, eine Klimaanlage, Bi-Xenon-Kurvenlicht, ein Sportauspuff, eine Heckschürzenlippe von OPC, 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 235er-Reifen, Recaro-Sportsitze, ein Sport-Lederlenkrad und ein Sportfahrwerk mit elektronischer Dämpferregelung. Teurer als Konkurrenz Opel verlangt für den Vectra OPC 39.610 Euro. Ein Schnäppchen ist der schnelle Rüsselsheimer damit also nicht. Der Mazda 6 MPS mit 260 PS kostet 34.800 Euro und VW ruft für den Passat 3.2 V6 mit 250 Pferden 36.110 Euro auf. Lediglich der 260 PS starke Volvo S60 T5 für 39.120 Euro kostet in etwa so viel wie unser Testwagen.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:V6-Ottomotor
Hubraum:2.792
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:206 kW (280 PS) bei UPM
Drehmoment:355 Nm bei 1.800 - 4.500 UPM
Preis
Neupreis: 22.560 € (Stand: März 2007)
Fazit
Die äußerst auffällige Optik des Opel Vectra OPC spaltet die Gemüter. Sollte Sie jedoch nur das OPC-typische Arden-Blau vom Gang zum Händler abhalten, sei Ihnen gesagt: Es gibt ihn auch in Schwarz und Rot. Motor und Getriebe machen richtig Lust aufs Fahren und passen hervorragend zur sportlich straffen Abstimmung des Fahrwerks. Lediglich in engen Kurven kommt der blaue OPC an seine Grenzen und drängt vehement Richtung Kurvenaußenseite. Außerdem ist der flotte Vectra im Vergleich zur Konkurrenz nicht ganz billig.

Quelle: auto-news, 2007-07-23

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