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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 27. Dezember 2013

Gerade im Winter ist Allradantrieb ein Segen. Und die traktionsfördernde Technik muss noch nicht einmal teuer sein: Einige Modelle gibt es schon für weniger als 20.000 Euro. Beim Komfort-Level eines Luxus-SUV können sie zwar nicht mithalten, im Gelände oder im Schnee aber durchaus.  

Der absolute Preisbrecher kommt schon seit Jahren aus Russland, trägt seit kurzem aber einen neuen Namen: der Lada Taiga, vormals Niva. Der Geländewagen steht aktuell für konkurrenzlose 10.990 Euro in der Preisliste, im Zuge von Sonderaktionen gibt es den Offroad-Klassiker aber manchmal auch schon für einen vierstelligen Betrag. Allerdings ist der Ausdruck „Klassiker“ in diesem Fall wörtlich zu nehmen: Die Technik des Dreitürers stammt größtenteils noch aus den 70er-Jahren, der Innenraum entfaltet spartanisches Ostblock-Flair und die Sicherheitsausstattung ist im besten Fall lückenhaft zu nennen. Mittlerweils ist zumindest ABS an Bord. Beim Fahren auf befestigter Straße gibt sich der Russe behäbig und überraschend unhandlich. Die andere Seite der Medaille: Der Niva ist unendlich robust und mit zuschaltbarem Allradantrieb, Geländeuntersetzung und mechanisch sperrbarem Mittendifferential abseits der Asphaltwege ein herausragender Kraxler. Als Winterauto eignet er sich so vor allem für Bewohner sehr ländlicher Gegenden, in denen er seine Offroad-Kompetenz voll ins Spiel bringen kann. Wer noch ein Exemplar ergattern will, sollte sich beeilen. Angeblich soll bereits 2014 ein Nachfolger vorgestellt werden.

Deutlich weniger kernig tritt der Fiat Panda 4x4 auf. In der preiswertesten Allradvariante für 15.590 Euro unterscheidet sich der fünftürige Kleinwagen lediglich durch dezente Offroad-Elemente von den Standardversionen mit Frontantrieb. Anders als beim Vorgängermodell muss der Allradantrieb nicht mehr per Hand zugeschaltet werden, stattdessen aktiviert er sich bei zu viel Schlupf an der Vorderachse selbstständig. Eine elektronische Sperre ermöglicht bei Geschwindigkeiten bis 50 km/h zudem, die Antriebskräfte dauerhaft auf alle vier Räder zu leiten. So gerüstet ist der Panda in leichtem Gelände erstaunlich leistungsfähig, im Stadtverkehr fährt er sich trotzdem wie ein typischer Kleinwagen: wendig und ausreichend flott. Hinzu kommt trotz lediglich 3,65 Metern Länge ein gutes Raumangebot. Das Motorenprogramm besteht aus einem 0,9-Liter-Turbobenziner mit 63 kW/85 PS sowie einem 55 kW/75 PS starken 1,3-Liter-Diesel. Geeignet ist der Viersitzer so vor allem für Stadtbewohner mit gelegentlichem Bedarf an Zusatz-Traktion, etwa beim Erklimmen urbaner Steigungen, die der Räumdienst noch nicht freigeschaufelt hat.

Wer es eine Nummer größer mag und auch mal zu fünft im Auto sitzen will, kann für begrenzte Zeit noch auf den Fiat Sedici zurückgreifen. Der kleine Crossover ist eine Art Lückenfüller, bis die Italiener das gemeinsam mit Jeep entwickelte SUV der stylischen 500er-Familie fertig haben. Das wird allerdings noch ein paar Monate dauern. Bis dahin will der Sedici mit gutem Platzangebot auf den Vordersitzen, übersichtlicher Karosserie und vergleichsweise agilem Handling punkten. Auch der Fiat setzt auf den leicht zu bedienenden Hang-on-Allradantrieb, der sich bei Bedarf automatisch zuschaltet. Für schwierigeres Gelände kann die Antriebskraft per Knopfdruck dauerhaft zwischen den Achsen geteilt werden. Das klappt bis Tempo 60. Weil der Sedici ein Auslaufmodell auf Abruf ist, ist das Ausstattungs-Angebot allerdings beschränkt. Und auch beim Antrieb bleibt keine Wahl: Einziger Motor ist ein 1,6-Liter-Beziner mit 88 kW/120 PS für 17.690 Euro. Im Feld der preiswerten Allrader gibt der Sedici den Allrounder, der sowohl in mittelschwerem Gelände als auch auf der Straße eine gute Figur macht.

Noch relativ neu im Wettbewerb ist der Dacia Duster. Das SUV basiert auf dem Billigauto Logan und hat die zuschaltbare Allradtechnik von Kooperationspartner Nissan an Bord. Optisch wirkt der große Fünftürer mit seiner bulligen Karosserie im Offroad-Stil vor dem Hintergrund deutlich dynamischer gezeichneter Wettbewerber etwas altmodisch. Und auch die Technik ist eher robust als hochmodern. Das zeigt sich auch bei der Sicherheitsausstattung: In der Basisversion gibt es nur zwei Airbags, der Schleuderschutz ESP ist nur gegen Aufpreis zu bekommen. Dafür kostet der 4,32 Meter lange Fünfsitzer in der preiswertesten Allradversion gerade mal 15.490 Euro. Als Antrieb fungiert dann ein 77 kW/105 PS starker 1,6-Liter-Benziner. Der Duster ist die perfekte Allradalternative für Fahrer mit großem Platzbedarf und kleinem Selbstdarstellungsdrang.

Eine herausragende Stellung in der überschaubaren Klasse der preiswerten Allrader hat Suzuki inne. Als einziger Hersteller haben die Japaner hier gleich vier Modelle im Programm. Preiswertestes Angebot ist der 69 kW/94 PS starke Swift 4x4 für 14.990 Euro. Der Kleinwagen verzichtet komplett auf Offroad-Tamtam und beschränkt sich auf die unsichtbare Traktionsverbesserung. Im Gegensatz dazu geht es im Jimny rustikal zu. Der kleine Geländewagen ist ab 15.190 Euro mit zuschaltbarem 4x4-System zu haben. Ein Reduktionsgetriebe sorgt zusätzlich für Geländegängigkeit. Auf befestigten Straßen ist das Fahrverhalten dafür etwas gewöhnungsbedürftig. Perfekt ist der Jimny hingegen als Zweitwagen für Strand oder Forst.

Noch einmal kostspieliger, aber auch deutlich komfortabler ist der Suzuki SX4 Classic, der unter Führung der Japaner gemeinsam mit dem Fiat Sedici entwickelt wurde. Mit 18.390 Euro ist er etwas teurer als der Italiener, dafür gibt es auf Wunsch auch einen 99 kW/135 PS starken Diesel, der dann die 20.000er-Marke allerdings um knapp 400 Euro überbietet. Top-Modell in der Riege der preiswerten Suzuki-Allrader ist der Grand Vitara. Allerdings bleibt lediglich die dreitürige Kurzversion des Kompakt-SUV unter der magischen Preisgrenze. Dafür kann der Viersitzer immerhin als einziger der genannten mit einem aufwändigen permanenten Allradantrieb aufwarten. Zudem überzeugt die reichhaltige Serienausstattung mit Klimaautomatik, Leichtmetallrädern und CD-Radio. Der Grand Vitara dürfte vor allem traditionsbewusste 4x4-Fans ansprechen, kann er doch inklusive seines Vorgängers Vitara auf rund ein Vierteljahrhundert Modellgeschichte zurückblicken.

Allradautos müssen nicht unbedingt teuer sein. Auch unterhalb von 20.000 Euro gibt es zahlreiche Alternativen. Interessant sind sie nicht nur als Winterauto für Motorrad- oder Cabrio-Fahrer.

Fazit
Allradautos müssen nicht unbedingt teuer sein. Auch unterhalb von 20.000 Euro gibt es zahlreiche Alternativen. Interessant sind sie nicht nur als Winterauto für Motorrad- oder Cabrio-Fahrer.

Quelle: Autoplenum, 2013-12-27

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