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Testbericht

25. April 2012
„Sportwagen für den Alltag“, so interpretiert Audi die neuen großen S-Modelle, die jetzt in München bei ihrer internationalen Fahrvorstellung viel versprechende Visitenkarten abgaben. Verständlicherweise interessiert beim Anblick eines Sportwagens zuerst dessen motorische Potenz. Solche Neugier sei spontan befriedigt: Alle drei neuen S-Modelle, der S6 als Limousine oder Avant wie auch der S7, der sich als coupéhafter Fünftürer namens Sportback präsentiert, haben unter der Fronthaube ein und dasselbe Sportlerherz, einen neu entwickelten V8-Biturbo-TFSI mit knapp vier Liter Hubraum, der satte 309 kW/420 PS erarbeitet und mit einem maximale Drehmoment von strammen 550 Newtonmetern ans Werk geht. Dank zweier Twinscroll-Turbolader genügen dazu schon 1.400 Kurbelwellenumdrehungen. Dass die Gefährte, die selbstverständlich über Audis Allradantrieb quattro verfügen, bei derartig viel versammelter Power in 4,6 bzw. 4,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 „schnipsen“, ist beeindruckend, aber ja nicht unbedingt überraschend. Verblüffen muss der in Aussicht gestellte Durchschnittsverbrauch von 9,6 bzw. (S6 Avant) 9,7 Litern auf 100 Kilometer Fahrstrecke. Schließlich geht es um einen V8! Zylinder auf BestellungWeil das, was er kann, in der Fahrpraxis gar nicht permanent abgefordert wird, schien es sinnvoll zu sein, im Teillastbetrieb die Hälfte der Zylinder abzuschalten. Das erledigt ein entsprechendes Zylindermanagement (cylinder on demand). Pause machen die Zylinder 2, 3, 5 und 8, indem deren Einspritzung und Zündung unterbrochen und sowohl Ein- als auch Auslassventile geschlossen werden. Gegen störende Schwingungen, die während des Vierzylinderbetriebs auftreten und bis in den Innenraum vordringen, geht das Active Noise Control System vor, indem es über vier Lautsprecher des Soundsystems gezielten Gegenschall in den Innenraum schickt. Beteiligt am Auffangen von Schwingungen, die zeitweiliges Abschalten von vier Zylindern nun einmal mit sich bringt, sind auch sogenannte aktive Motorlager. Das Abschaltsystem ist übrigens stets betriebsbereit, selbst im S-Modus des Automatikgetriebes.Bei gelassenem Fahrstil sieht das Zylindermanagement Anlass zum Abschalten von vier Zylindern. Das geschieht beim Aufenthalt in den mittleren und oberen Gängen und etwa ab 3.500 U/min. Vom blitzschnellen Umschalten auf halbe Kraft bekommt der Fahrer eigentlich nichts mit. Deutlich wahrzunehmen aber ist der explosionsartige Schub, der bei kräftigem Gasgeben einsetzt; deutliche Zeichen für die Wiederaufnahme der Arbeit aller acht Zylinder. Im Zusammenspiel mit dem Allradantrieb quattro beschert das V8-Kraftpaket dynamischen und sicheren Vorwärtsdrang. Das Temperament eines S6 oder S7 lässt Erfolg in ausgeschriebenen Sportwagen-Disziplinen vermuten.  Siebengang S tronic und Luftfederung sind Serie. Serienmäßig gibt’s bei allen drei Neustartern die überlegene, harmonisch arbeitende Siebengang S tronic und auch die Luftfederung mit geregelter Dämpfung. Sie übernimmt das Tieferlegen der Autos um zehn bzw. zwanzig Millimeter (S7/S6). Gegen Aufpreis gibt es das Sportdifferenzial, das die Antriebskräfte aktiv zwischen linkem und rechtem Hinterrad verteilt, und oder auch die Dynamiklenkung, die die Lenkübersetzung dem Tempo der Vorwärtsbewegung anpasst. Umfassende Ausstattung. Der hohe Anspruch der neuen großen Audi-S-Modelle lässt sich auch von deren Ausstattung ablesen. Serie ist beispielsweise Scheinwerferlicht Xenon plus einschließlich des neuen Allwetterlichts, das herkömmliche Nebelscheinwerfer verdrängt, weil es die Fahrbahn deutlich weiter erfasst. An Bord sind selbstverständlich Audi-typische Assistenzsysteme. Spitzenausstattungen, etwa ein Head-up-Display oder das Highend-Soundsystem von Bang & Olufsen mit 15 Lautsprechern, stehen optional zur Wahl. Auch Amüsantes gibt es gegen Aufpreis: die „gestengesteuerte Entriegelung der Heckklappe“. Wer keine Hand frei hat, wenn er ans Auto tritt, braucht mit dem Fuß nur einen Tritt in Richtung Stoßfänger anzudeuten – schon springt der Gepäckraumdeckel auf. Was es doch nicht alles gibt! Ausgefallene Details. Das richtige Material am richtigen Ort und der Einsatz von Technik auf neuestem Stand, diese Audi-Orientierung galt ganz besonders bei der Entwicklung der großen S-Modelle. Erstmals verwendete innovative Materialien fürs Interieur sprechen für den anhaltenden Ehrgeiz der Marke, auch bei Designlösungen außerordentlich kreativ zu sein. Jetzt kann wieder eine einzigartige Neuerung bewundert werden: feine Dekoreinlagen, denen eine innige Verbindung von Aluminium und schwarz durchgefärbtem Holz vorausging, indem dünne Holzfurniere und Aluminium von 0,4 Millimeter Dicke zu einem Paket verklebt werden. Obwohl Holz und Aluminium ganz unterschiedliche Festigkeiten und Spannungen haben, gelang es, aus dem geschichteten Material exklusive Furniere zu schneiden. Sie wird es nun einige Jahre lang nur bei Audi geben.Belege für hohe Verarbeitungsqualität finden sich in den anspruchsvollen S-Modellen zur Genüge. Begehrswertes hat aber eben auch seinen Preis. Der Grundpreis des S6 beträgt 72.900 Euro, der des S6 Avant 75.250 Euro. Das fünftürige, viersitzige Coupé S7 Sportback verlangt eine Investition von 79.900 Euro. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel) Weitere Fotos unter UnitedPictures.com
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: auto-reporter.net, 2012-04-25

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