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Testbericht

22. September 2011
Weniger ist mehr oder, zutreffender, kann manchmal mehr sein. Autohersteller handeln nach diesem Grundsatz und entwickeln Verbrennungsmotoren, die trotz kleineren Hubraums und weniger Zylinder effizienter sind. Alles dreht sich um mehr Motorleistung und weniger Kraftstoffverbrauch. Dieses widersprüchlich scheinende Ziel wird mit unterschiedlichen Konzepten verfolgt. Kein Zweifel: Entwicklungs- und Fertigungsaufwand nehmen zu. Nissan liefert mit dem neuen Micra DIG-S (Direct Injection Gasoline – Supercharged) ein ebenso interessantes wie überzeugendes Beispiel dafür, wie sich motorische Effizienz deutlich steigern lässt. In der Presseinformation ist zu lesen, dass das Antriebsaggregat dieses Micra „einer der saubersten und verbrauchsärmsten Motoren weltweit“ sei. Ins Feld geführt werden der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch von 4,1 Litern für 100 Kilometer und der CO2-Ausstoß von nur 95 Gramm pro Kilometer, wenn der Motor mit dem handgeschalteten Fünfganggetriebe kombiniert ist. Die wahlweise angebotene Version mit CVT-Getriebe beansprucht etwas mehr Kraftstoff (im Durchschnitt 5 l/100 km). In diesem Fall beträgt der CO2-Ausstoß 115 g/km. Mit Blick auf die Zahlenwerte ist wohl noch einmal zu betonen, dass es sich bei diesem Sparkünstler um keinen Diesel, sondern um einen Benziner handelt. Veranlassung genug, sich für die Komponenten zu interessieren, die dem Motorkonzept des Micra DIG-S Bewunderung einbringen. Zunächst ist es kein Vierzylinder, sondern ein Dreizylinder, selbstverständlich einen Direkteinspritzer, ein Vierventiler. An Hubraum wurde aber nicht gespart: 1.2.98 Kubikzentimeter! Sie erklären sich aus der Ableitung des Dreizylinders vom Vierzylinder, der NIssans Note, Juke und Qashqai motorisiert. Die Reduzierung um einen Zylinder verringert die Zahl bewegter Teile und damit die Reibungsverluste. Ein kleinerer Motor beansprucht zudem weniger Platz und erweist sich auch als thermisch effizienter. Hauptanteil am motorischen Gewinn, der in 72kW/98 PS Höchstleistung gipfelt, hat im Falle des Micra DIG-S ein mechanisch angetriebener Kompressor. Eine Kupplung schaltet ihn im unteren Geschwindigkeitsbereich ab. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass ein mechanischer Kompressorantrieb immer auch Motorleistung und Kraftstoff kostet. Umgehend übernimmt der Kompressor die leistungssteigernde „Zwangsbeatmung“ des Micra-Motors, sobald der Gasfuß des Fahrers über entsprechende Drehzahlsteigerung mehr Power anfordert. Im Fahrbetrieb ist der Kompressorschub deutlich spürbar. Gelegenheit zum Umgang mit dem neuen Micra DIG-S war jetzt, wenige Tage vor der Markteinführung dieses Autos in Deutschland, bei einer Pressepräsentation im Rahmen der traditionellen Nissan-Roadshow. Vom ersten Meter an vertrieb das neue Triebwerk Vorbehalte, die sich gewöhnlich einstellen, wenn von Downsizing die Rede ist: Weniger Hubraum nimmt man hin, aber immer weniger Zylinder? Wird das gutgehen? – Ja. Die Laufruhe des Dreizylinders im Nissan Micra DIG-S kann mit der eines Vierzylinders konkurrieren. Den Motorentechnikern ist es gelungen, der Unwucht und den Vibrationen, die ein Dreizylinder nun einmal provoziert, erfolgreich zu Leibe zu rücken. Die Tricks, die man sich einfallen ließ, funktionieren. Der ruhige Motorleerlauf bringt sogar mit sich, dass der Fahrer zunächst kaum wahrnimmt, wie das Start-Stopp-System den Motor nach dem Anhalten vor der roten Ampel zum Schweigen bringt. Der äußerst sparsame Umgang mit Kraftstoff ist einer ganzen Reihe von Detailmaßnahmen zu verdanken. Anteil an der Effizienz des neuen Dreizylinders haben etwa minimierte Reibungsverluste in der Wasser- und Ölpumpe, beschichtete Kolbenringe mit diamantähnlichem Karbon, gezielte Eingriffe in den Verbrennungsablauf, ein verbessertes Thermomanagement, die variable Ventilsteuerung oder die elektronisch gesteuerte Abgasrückführung. Nissans neuer Micra DIG-S folgt der Philosophie des Unternehmens, die mit „PUR DRIVE“ überschrieben wird. „Mit dem PUR-DRIVE-Siegel zeichnet Nissan Fahrzeuge aus, die von nationalen Regierungen gesetzte Grenzwerte für CO2-Emissionen oder Durchschnittsverbräuche unterbieten“, sagt der Präsident und CEO der Nissan Motor Company, Carlos Ghosn. Nissan setze modernste Technologien ein, um „eine optimale Balance aus Wirtschaftlichkeit, Performance und sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten“. Solcher Anspruch führt aktuell hin auch zu den Preisen des neuen Micra DIG-S. Mit 5-Gang-Schaltgetribe ist das Auto ab 13.440 Euro in Deutschland zu haben (Ausstattung VISIA). 14.840 Euro sind für die Ausstattung ACENTA aufzubringen (mit CVT-Automatikgetriebe 16.040 Euro). Die Topausstattung TEKNA muss man sich 17.040 bzw. 18.240 Euro (Automatik) kosten lassen. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel) Weitere Fotos zum Thema unter UnitedPictures.com.               

Quelle: auto-reporter.net, 2011-09-22

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