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Testbericht

Stefan Grundhoff, 15. Dezember 2016
Der mächtige VW Atlas kommt nicht nach Europa, sondern erobert nur die USA. Stattdessen bringen die Wolfsburger im kommenden Sommer eine Langversion des erfolgreichen Tiguan mit sieben Sitzplätzen.

Vans sind out - immer mehr Familien steigen von praktischen Schiebetürenmodellen ebenfalls in einen SUV um. Sind diese Crossover in den USA, China oder Russland gigantisch, geht es in Zentraleuropa zumeist zwei Nummern kleiner. Mit dem 4,70 Meter langen Tiguan Alltrack legt Volkswagen ab 2017 eine Langversion des Volumenmodells Tiguan auf. Dank 21 Zentimetern mehr Gesamtlänge gibt es wahlweise ein mächtiges Gepäckabteil oder zwei Notsitze im Laderaum. Elf Zentimeter mehr Radstand sorgen dabei nicht für nennenswert mehr Platz in der zweiten Reihe, sondern bereiten die Möglichkeit für einen Einstieg in eine etwaig georderte dritte Sitzreihe. Die Rückbank in der zweiten Reihe lässt sich dabei variabel verschieben. In Europa ist die Nachfrage nach einer dritten Sitzreihe zumeist überaus überschaubar; ganz anders sieht das Ganze in den USA aus, wo der VW Tiguan Allspace als kleiner Bruder des mächtigen VW Atlas ab Sommer 2017 ebenfalls angeboten wird.

Optisch ist der Allspace vom Standard-Tiguan kaum zu unterscheiden. Eine etwas erhabenere Motorhaube, größere Fondtüren und ein längerer hinterer Überhang - das war‘s. Ebenso wie beim identisch dimensionierten tschechischen Zwillingsmodell Skoda Kodiaq ist das Einsteigen in die dritte Reihe überaus beschwerlich und Erwachsenen kaum ernsthaft zuzumuten. Ernsthaft sitzen können auf den Notplätzen allenfalls Kinder bis zu einer Körpergröße von 1,40 Meter. Sonst reichen im Rahmen der artgerechten Haltung weder Bein- noch Schulterfreiheit für Strecken über zwei Kilometer aus. Besser schlägt sich bei der Belegung als Allspace-Fünfsitzer das Platzangebot des Laderaums. Schade, dass die Wolfsburger dem SUV eine elektrische Heckklappe nicht serienmäßig spendieren. Wer diese einmal benutzt hat, möchte sie nie wieder missen. Über die genauen Volumina des Allspace-Abteils hält sich Volkswagen noch zurück, doch es ist angesichts ähnlicher Dimensionen und Proportionen auf der Plattform des modularen Querbaukastens davon auszugehen, dass diese dem Skoda Kodiaq entsprechen. Dessen Laderaum ist geradezu üppig: selbst mit drei Sitzreihen sind es noch 270 Liter, als Fünfsitzer 720 Liter und bei umgeklappter Rücksitzlehne kommt man auf bis zu 2.065 Liter.

Im Fahrbetrieb ist der Unterschied von Tiguan zu Tiguan Allspace kaum zu spüren. Auf unbefestigter Straße ist das Heck etwas träger, was seinen Grund insbesondere am zehn Zentimeter längeren hinteren Überhang hat. Zudem bringt der Allspace rund 75 Kilogramm mehr auf die Waage. Das Motorenportfolio ist mit dem den normalen VW Tiguan identisch. Volumenmodell in Europa dürften daher die zwei Liter großen Dieselversionen sein, die mit 115, 150, 190 PS und 240 PS verfügbar sind. Für die stärkeren Modelle ist die Symbiose aus Allradantrieb 4motion und Doppelkupplungsgetriebe obligatorisch; die schwächeren Versionen sind auch mit Handschaltung und dem wenig standesgemäßen Frontantrieb zu bekommen. Die Palette der TSI-Benziner reicht vom 1,4-Liter-TSI mit 92 kW/125 PS bzw. 110 kW/150 PS bis zum 2,0-Liter-TSI mit 180 und 220 PS . Das erwartete Volumenmodell des VW Tiguan Allspace 2.0 TDI 4motion dürfte 210 km/h schnell sein und einen Normverbrauch von 5,7 Liter Diesel auf 100 Kilometern bieten.

Das Fahrwerk mit seiner variablen Dämpferregelung bügelt die meisten Fahrbahnunebenheit so gekonnt weg, dass es einer Oberklasselimousine Ehre machen würde und selbst auf den staubigen Teststrecken in Südafrika lässt sich die 4,70 Meter lange Karosserie nur auf Rüttelpisten aus der Ruhe bringen. Davon abgesehen kann der optionale Fahrmodus-Schalter in Zusammenarbeit mit dem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe noch deutlich mehr. Wer sportlich wählt, der muss sich ein agileres Handling nicht einfach nur vorstellen: Die Lenkung wird spürbar direkter, die Gasannahme deutlich schneller, die Gänge drehen beim Beschleunigen bis zum Anschlag und auch die Federung versteift sich binnen eines Sekundenbruchteils. Zu den Fahrassistenzsystemen gehört neu der Rangierassistent für den Anhänger und eine Kamera die das Umfeld abbildet. Dazu kommen City-Notbremsfunktion, Fußgängerschutz und ein Dutzend weiterer Systeme. Das Preisspektrum für den großen Tiguan-Bruder soll bei unter 30.000 Euro beginnen. Weltpremiere: auf der Detroit Motorshow im Januar 2017.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-12-15

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