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Testbericht

Stefan Grundhoff, 1. August 2017

Seit 2005 ist der aktuelle Aston Martin Vantage auf dem Markt. Endlich klopft seine Ablösung an die Tür. Technik und Design des Elfer-Gegners sind komplett neu - der Charakter bleibt.

Als der aktuelle Aston Martin Vantage vor zwölf Jahren erstmals auf die internationale Sportwagenbühne rollte, staunten die Experten nicht schlecht. Die Eleganz vergangener Jahre war zwar nicht vollends verloren gegangen, doch wirkte der damalige Vantage auf einen Schlag ungewöhnlich kompakt, betont bullig, wahrhaft gefährlich und auf der Straße kauernd wie kein anderer Aston Martin vor ihm. Eine klare Unterscheidung zu den zahlreichen Vorgängergenerationen, die seit Anfang der 50er Jahre beginnend mit dem DB2 Vantage die Fans britischer Sportwagenkunst frohlocken ließen. Ende des Jahres kommt nun endlich der Nachfolger und der könnte ein echter Volltreffer werden. Er bleibt bei leicht gewachsenen Abmessungen kompakt und bullig, wirkt dabei jedoch moderner denn je, ohne sich allzu sehr an das Topmodell DB11 anzunähern. Gewisse Ähnlichkeiten zu dem Aston Martin DB 10, der im letzten James-Bond-Streifen "Spectre" an den Ufern des Tiber in Rom seinen großen Auftritt hatte, lassen sich kaum verneinen.

Der Film-DB-10 wurde 2014 in einer Auflage von nur zehn Modellen per Hand gefertigt. Acht Modelle wurden für die verschiedenen Filmsequenzen benötigt und größtenteils zerstört; zwei weitere wurden für Marketingzwecke rund um Aston Martin, 007-Darsteller Daniel Craig und den Filmstart von Spectre, den 24. James-Bond-Film, genutzt. Eines der beiden Marketingfahrzeuge wurde im vergangenen Jahr für mehr als drei Millionen Euro versteigert. Wer bei der Christie\\\'s-Versteigerung zu kurz gekommen ist, kann Ende des Jahres beim Serienmodell des kommenden Aston Martin Vantage zugreifen. Unter der Motorhaube des neuesten Aston Martin arbeitet erstmals ein Herz aus dem Hause Mercedes-AMG. Der aufgeladene Vierliter-V8 mit rund 500 PS dürfte dabei nur der Einstieg in die Vantage-Welt sein. Im Laufe des kommenden zwei Jahre werden weitere Leistungsstufen und wie auch beim Vorgänger ein V12-Motor mit dann mehr als 600 PS verfügbar sein. Die Motorleistung wird per Getriebeautomatik an die Hinterachse übertragen. Es ist fraglich, ob auch weiterhin eine Handschaltung für Fahrdynamik-Puristen verfügbar sein wird. Der ebenfalls sehr bullige Roadster mit Stoffdach kommt Ende 2018.

Doch der etwas gewachsene Aston Martin Vantage bekommt aus Schwaben nicht nur das Daimler-Triebwerk geliefert. Auch bei Elektronik, Fahrwerk, Infotainment und Sicherheitssystemen wurde der spürbare Technikrückstand mit Kooperationsmodulen aus dem Hause Mercedes aufzuholen versucht. Preislich dürfte es bei rund 120.000 Euro losgehen. Vielleicht gerade noch rechtzeitig zu Weihnachten.

Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2017-08-01

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