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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 7. Juli 2013
Der Audi RS 7 Sportback basiert im Wesentlichen auf der Technik des RS 6. Avant. Doch im Detail offenbaren sich Unterschiede, die weiter gehen, als das Aussehen.

Der Audi A7 Sportback polarisiert: Die einen halten ihn für eine gelungene moderne Interpretation des Audi 100 Coupé, die anderen für einen weiteren Audi mit dem typischen Design und einem zerklüfteten Heck. Wie dem auch sei: Wer die Technik des RS 6 Avant als Limousine fahren will, muss zum Audi A7 Sportback greifen. Da trifft es sich gut, dass die Technik des RS 7 Sportback weitgehend identisch mit der des PS-protzenden Kombis ist: Also schöpft auch im Audi RS 7 Sportback der Biturbo-TFSI-V8 aus vier Liter Hubraum knackige 560 PS, den coupéhaften Audi in 3,9 Sekunden von null auf 100 km/h katapultieren.

Mit dem maximalen Drehmoment von 700 Newtonmetern, das bereits bei 1.750 U/min bereit steht, hat der RS 7 Sportback auch unten heraus einen kräftigen Wumms. Um sich bei der Höchstgeschwindigkeit im Bereich eines Porsche Panamera zu bewegen, muss allerdings, wie beim RS 6 Avant, die erste Stufe des Dynamikpakets für 3.500 Euro geordert werden. Dann geht der RS 7 bis 280 km/h und obendrauf gibt es unter anderem noch das quattro Sportdifferenzial und ein Sportfahrwerk mit variablen Dämpfern. Die nächste Stufe wird mit dem Dynamikpaket plus gezündet: Da überspringt der Audi RS 7 Avant die 300-km/h-Grenze (305 km/h). Zudem sind dann Keramikbremsen verbaut. Der Preis? Knackige 11.400 Euro, die sich zu einem Grundpreis von 113.000 Euro addieren. Das sind 5.100 Euro mehr als beim RS 6 Avant. Wer sich beides nicht leisten will, ist mit dem Serienfahrwerk inklusive Luftfederung auch gut aufgehoben.

Dafür gibt es auch einige kleine Unterschiede zum RS 6 Avant: Bei gleichem Radstand 2,92 Metern hat der RS 7 Sportback kürzere Überhänge, eine etwa um drei Zentimeter breitere Spur und ist um 15 Kilogramm leichter. Auch der Schwerpunkt liegt einen Schuss tiefer. Diese Kombination gibt dem RS 7 einen Vorteil in der Agilität. Die Achslastverteilung von 56 Prozent vorne und 44 Prozent hinten kommt dem paritätischen Ideal schon näher, als in der Vergangenheit. Gerade Kurven umrundet der RS 7 eben den Hauch geschmeidiger als der Kombi-Bruder. Von Einnicken beim Anbremsen keine Spur. Mit der hervorragend arbeiteten Wankstabilisierung und dem Quattro-Antrieb inklusive optionalem Sportdifferenzial im Heck, das die Kraft auch eines der beiden Hinterräder leitet, feuert der Zwei-Tonnen-Audi um die Ecken, dass eine wahre Freude ist.

Dazu gibt das V8-Kraftwerk noch die passende kraftvolle Geräuschkulisse, garniert von dem bellenden Zwischengas beim Runterschalten. Die Dynamiklenkung ist dagegen nur etwas für langgezogene Kurven. Bei vielen Kehren ist sie schwergängig und auf lange Sicht nur etwas für Fahrer mit rennsport-trainierten Oberarmen. Wer den RS 7 Sportback einigermaßen artgerecht bewegt, kann den angegebenen Norm-Verbrauch von optimistischen 9,8 l/100 km getrost in das Reich der Fabel verweisen. Real sind es gut fünf Liter mehr. Was für ein Auto dieser Leistungsklasse immer noch in Ordnung ist.

Wenn man sich den Audi RS 7 Sportback anschaut, wird schnell klar, dass er den Nutzlast-Vergleich nicht für sich entscheiden kann. Ein Fassungsvermögen von 535 l bis maximal 1.390 Liter stehen 565 Liter bis 1.680 beim Audi RS 6 Avant gegenüber. Aber auch im RS 7 lässt sich auf den hinteren Plätzen gut reisen. Natürlich fällt großgewachsenen Menschen über 1,90 Meter Körpergröße das Dach schneller auf den Kopf als beim Bruder-Modell. Vorne ist ohnehin alles typisch Audi. Die sehr gute Verarbeitung, die feinen Materialien und die gute Ergonomie gehören bei Audi schon zum guten Ton. Das darf man für diesen Preis auch verlangen. Positiv ins Auge stechen noch die dreidimensionalen Rundinstrumente und die Gang-Blitz-Anzeige im Head-up-Display, das in bester Formel-1-Marnier den perfekten Zeitpunkt zum Hochschalten signalisiert. So ist der Audi durchaus eine kraftvolle Alternative zum BMW M6 Gran Coupé und dem Mercedes CLS AMG.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2013-07-07

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