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Testbericht

Jürgen Wolff, 12. Oktober 2009
Mr. Sulu, geben Sie Energie. Wer auf dem Fahrersitz im Familienvan Peugeot 5008 Platz nimmt, kommt sich vor wie am Steuerpult der Enterprise. Und gleitet relaxt durch unendliche Weiten.

Nein, mit futuristischem Design kommt Peugeots neuer Kompaktvan nicht angefahren. Anders als die kleinen Peugeot-Modelle er auch kein großes Haufischmaul auf. Und das aufregendste sind noch die LED-Heckleuchten mit ihrer Bumerang-Form. Aber insgesamt wirkt der 5008 mit seine sanft geschwungenen Linienführung durchaus elegant und modern. Als Basis greift der 5008 ebenso wie der Crossover 3008 auf die Limousine 308 zu. Mit 4,53 Metern Länge legt er allerdings im Vergleich zum 3008 noch einmal knappe 20 Zentimeter drauf. Dazu kommen eine Höhe von 1,64 und eine Breite von 1,84 Metern. Das sorgt zusammen mit dem Radstand von 2,73 Metern für viel Platz im Innenraum. Entsprechend reisen vier Passagiere sehr entspannt, vor allem wenn die Rücksitze nach hinten verschoben sind - das bringt bis zu 13 Zentimeter mehr Kniefreiheit. Halbwegs bequem geht es auch noch zu fünft zu - obwohl es auf dem Mittelsitz dann doch etwas eng wird. Das beste Mittel gegen jede Platzangst ist jedoch das fast 1,7 m² große Panoramadach, das Peugeot in der Top-Ausstattungslinie serienmäßig mitliefert. Es verschafft dem Innenraum Luftigkeit und Helle. Wer eher einen Bus braucht: Gegen 700 Euro Aufpreis bietet Peugeot zwei versenkbare Sitze in der dritten Reihe an. Aber auch im 5008 sind sie höchstens als Notbehelf oder für Kinder zumutbar.

Wer ihn nicht so voll packt, hat im 5008 Platz satt nicht nur für die Passagiere - es gibt auch reichlich Laderaum. Selbst voll bestuhlt reicht es noch für 679 Liter. Und wer für den Großeinkauf beim schwedischen Möbelhaus alle Sitze bis auf den des Fahrers umklappt, der bringt sogar fast 2000 Liter unter. Mit einer Ladelänge von bis zu 2,76 Metern lässt sich schon einiges an Regalen transportieren. Hinter dem Lenkrad des Peugeot 5008 fühlt man sich ein wenig wie Mr. Sulu am Steuerpult der Enterprise: Alle Bedienelemente sind rund um den Fahrer angeordnet. Die hohe Mittelkonsole sorgt dafür, dass selbst groß gewachsene Mitmenschen ihr rechtes Bein bequem anlehnen können - und für einen gut erreichbaren Ganghebel. Die Schaltwege sind etwas eng, lassen sich aber präzise bedienen. Weniger gut: Bei weit nach hinten verschobenen Frontsitzen liegen die Hebel für die Verstellung der Rückenlehne so eng am Türholm, dass man kaum dran kommt. Wie Mr. Sulu genießt man vom hohen Fahrersitz aus eine hervorragende Übersicht und freut sich an den vielen, meist optional bestellbaren elektronischen Helferlein des 5008. Dazu gehört etwa das unkonventionelle Head-up-Display. Im 5008 fährt beim Anlassen aus dem Armaturenbrett eine teilverspiegelte kleine Glasscheibe vor dem Fahrer aus, auf der die Informationen erscheinen. Oder die Sensoren, die eine potenzielle Parklücke neben dem Auto ausmessen, ob man auch rein passt.

Überall fällt die Liebe der Designer zu praktischen Details auf. Die drei Einzelsitze in der zweiten Reihe etwa lassen sich einfach zusammenklappen und sorgen so für einen halbwegs bequemen Durchstieg zu den Plätzen in Reihe Drei. Über einen kleinen Zusatzspiegel haben Eltern ihren Nachwuchs dort immer unter Beobachtung. Fächer im Boden für den Kleinkram der lieben Kleinen, Klapptische an den Rücklehnen der Frontsitze, eine Laderaumbeleuchtung, die sich herausnehmen und als Taschenlampe nutzen lässt - alles nicht wirklich neu, aber praktisch. Unter der Fronthaube des 5008 arbeiten zum Start vier altbekannte Vierzylinder, allesamt kultiviert und laufruhig. Die beiden 1,6-Liter-Benzinmotoren starten mit 88 kW/120 PS. Deutlich mehr Kraft bringt die zusammen mit BMW entwickelte Turbo-Version an die Vorderräder: Sie leistet 115 kW/156 PS. Die beiden alternativen Dieselaggregate haben in der 1,6-Liter-Version 80 kW/109 PS und mit zwei Litern Hubraum 110 kW/150 PS. Wer mit dem knapp 1,6 Tonnen schweren Peugeot 5008 angemessen unterwegs sein will, der wird an den beiden stärkeren Motoren nicht vorbei kommen - und am besten gleich den 2-Liter-Selbstzünder wählen. Der sorgt mit seinem Drehmoment von 340 Nm für problemloses Vorankommen. Überholen funktioniert flott, an Steigungen gibt es keine nervenden Erschöpfungszustände - der Diesel ist immer kraftvoll dabei. Von 0 auf 100 km/h zieht er den 5008 in 9,9 Sekunden. Dass die Drehmoment-Leistung bereits bei 2000 U/min. anliegt, garantiert ein angenehm schaltfaules und entspanntes Fahren. Als Durchschnittsverbrauch gibt Peugeot 5,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer an.

Die Alternative ist der 156-PS-Benziner. Er beschleunigt den Peugeot zwar 0,3 Sekunden schneller als der große Diesel - in dem Bereich, in dem man Überland meist unterwegs ist und der besonders beim Überholen dort relevant ist kommt der Diesel beim Beschleunigen von Tempo 80 auf 120 km/h jedoch deutlich schneller voran. Der Durst des Ottomotors liegt bei offiziell 7,3 Litern - wer sich an die Schaltempfehlungen im Tacho hält, wird weder beim Diesel noch beim Benziner sehr weit darüber liegen. Beide Motoren reichen für eine Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h. Das Fahrwerk des 5008 ist mehr auf Langstreckenkomfort ausgelegt als auf Sportlichkeit. Wer um Kurven jagen will, der ist im 3008 sicher besser aufgehoben. Selbst lange Strecken werden im 5008 nicht ermüdend. Eine McPherson-Vorderachse und eine Verbundlenker-Hinterachse sorgen für Präzision und Stabilität. In Kurven lässt sich der Franzose kaum aus der Ruhe bringen - auch bei flottem Tempo. Zur Not bringt ihn das bereits früh eingreifende ESP wieder in die Spur. Dass der Dieselmotor 150 PS auf die Vorderräder los lässt, merkt man im Lenkrad allenfalls durch ein leichtes Ruckeln, wenn man forsch beschleunigt. Der Grip verlieren aber auch dann die Räder nicht: Das intelligente Antischlupfsystem (Serie) hat spezielle Kennfelder, die auch auf vereisten oder nassen Straßen das Anfahren erleichtern. Einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt die Lenkung. Sie ist ziemlich gefühllos und deutlich zu leichtgängig.

Wer sich schnell entscheidet, dem gewährt Peugeot bis zum Verkaufsstart am 24. Oktober 2009 noch einen Frühbucherrabatt von 1.600 Euro. Damit ist die Basisversion des 5008 mit 120 PS-Benzinmotor ab 19.900 Euro zu haben. Der Preis danach wird bei mindestens 21.500 Euro liegen. Der stärkere Benziner kostet ab 25.750 Euro, für den empfehlenswerten Diesel mit 150 PS werden mindestens 27.650 Euro fällig. Dieses Preisniveau liegt auf einer Ebene mit den Konkurrenten. Für den VW Touran muss man mindestens 21.550 (102-PS-Benziner) anlegen, den Diesel mit 140 PS gibt es bei den Wolfsburgern ab 27.950 Euro. Preiswerter geht es bei der Konkurrenz aus Frankreich zu. Der Renault Scénic hat in der preiswertesten Benziner-Version zwar 7 PS weniger Leistung, kostet mit 19.100 Euro aber auch deutlich weniger. Für einen vergleichbaren Diesel werden bei Renault mindestens 26.200 Euro fällig. Zwei Ausstattungslinien bietet Peugeot in Deutschland neben der Basisausführung "Tendance" an: Das Panoramadach ist ab der Ausstattungslinie "Premium" serienmäßig, ebenso Tempomat oder elektrische Fensterheber hinten. Im Paket "Platinum" finden sich unter anderem dann 2-Zonen-Klimaautomatik, Head-up-Display, Abstandswarner und Einparkhilfe. Ein paar weitere Extras, die in der Liste mit den Zusatzausstattungen zu finden sind: 3. Sitzreihe (700 Euro), Lederpaket (ab 1540 Euro), Video-Paket (600 Euro), Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht (900 Euro), Navi (950 Euro oder als Teil eines kompletten Entertainment-Systems für insgesamt 2200 Euro). Komfortabel ausgestattet hat der 5008 also kein Problem, in der Diesel-Version mit 150 PS die 30.000-Euro-Marke locker zu reißen.

Quelle: Autoplenum, 2009-10-12

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