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Testbericht

Sebastian Viehmann, 30. August 2011
Opel ersetzt den durstigen 1,8-Liter-Benziner durch einen kleinen Turbomotor. So wird der Insignia auch ohne Diesel zum laufruhigen Sparmeister – mit gelegentlichen Ermüdungserscheinungen.

Der Insignia ist eins der wichtigsten Modelle für Opel, er verkaufte sich seit seiner Markteinführung Ende 2008 mehr als 400.000-mal. Abgesehen von der knappen Zuladung und der schlechten Übersicht leistet sich der Opel kaum Schwächen, die Antriebspalette bietet eine große Auswahl vom sparsamen Diesel bis zum PS-starken Allradler. Ein wirklich sparsamer Benziner fehlte allerdings bisher. Den reicht Opel jetzt nach. Der 1.4 Turbo Ecoflex mit 140 PS (103 kW) ersetzt den gleichstarken 1,8-Liter Motor. Basismotor bleibt der 1.6 mit 115 PS.

Der neue Ecoflex-Motor ist ein Aggregat nach bester Downsizing-Manier: Weniger Hubraum, dafür aber Turboaufladung. Zum Sparen tragen außerdem die Start-Stopp-Automatik, eine elektrische Servolenkung, rollwiderstandsarme Reifen sowie eine strömungsgünstige Unterbodenverkleidung bei. Opel gibt den Durchschnittsverbrauch des Wagens mit 5,7 Litern Super auf 100 Kilometer an. Das kann sich sehen lassen im Klassenvergleich: Der VW Passat 1.4 BlueMotion Technology (122 PS) benötigt im Schnitt 5,9 Liter, der Skoda Superb 1.4 TSI (125 PS) 6,8 Liter, der Renault Laguna 2.0 (140 PS) 7,5 Liter, der Ford Mondeo 1.6 EcoBoost (160 PS) 6,4 Liter und der Mazda 6 1.8 (120 PS) 6,4 Liter.

Opels Sparmotor ist wie bei allen Insignias mit einem Sechsganggetriebe kombiniert. Die Start-Stopp-Automatik arbeitet unauffällig im Hintergrund, stellt den Motor im Stand nach einer kurzen Wartezeit ab und wirft ihn nach dem Wiedereinkuppeln schnell genug wieder an. Dank 200 Newtonmetern Drehmoment zieht Opels Benziner mit der eierlegenden Wollmilchsau 1.4 TSI aus dem VW-Konzern gleich. Bei der Beschleunigung von 0 auf 100 Km/h (im Insignia 11,9 Sekunden) nimmt Wolfsburg Rüsselsheim allerdings drei Zehntel ab.

Ein Elasitizitätswunder darf man vom kleinen Turbomotor aus Rüsselsheim nicht erwarten. Von der Ampel weg geht es noch flott voran, im dritten Gang bleibt dem Aggregat aber schon ein wenig die Spucke weg. Wer schnell vorankommen will, muss das Gaspedal ordentlich durchtreten und die Gänge weit ausfahren. Auf der Habenseite verbucht der Motor eine enorme Laufruhe, auch bei 160 Km/h auf der Autobahn vermelden die Ohren keinerlei Ärger. Wer entspanntes Gleiten bevorzugt und für den Minderverbrauch ein bisschen Agilität opfert, findet im Insignia 1.4 Ecoflex ein angenehmes Reisefahrzeug. Die komfortable Federung und das tadellose Kurvenverhalten tun ihr Übriges dazu.

Auch beim Insignia 2.0 Turbo 4x4 (30 PS Leistungsplus) und bei den Dieselmotoren (weniger Verbrauch dank Start-Stopp-Automatik) haben die Ingenieure Hand angelegt. Zudem warten neue Funktionen der optionalen Frontkamera, die man zusammen mit den adaptiven Bi-Xenonschweinwerfern, dem adaptiven Fahrwerk und der Einparkhilfe im 2590 Euro teuren Innovationspaket bekommt. Die Kamera erkennt nun neben Tempolimit-Schildern auch diverse rechteckige Zusatzzeichen.

Neu ist auch der Abstandswarner, den man per Knopfdruck am Lenkrad einstellt. Auf dem Display im Instrumentenbrett sieht man den Abstand zum Vordermann in Sekunden. Ein kleines grünes Auto-Symbol zeigt an, dass die Kamera ein vorausfahrendes Auto erfasst hat. Fährt man zu dicht auf, schrillt ein Warnton durchs Cockpit. Das System greift aber im Gegensatz zu einem Abstandsregeltempomaten mit Notbremsfunktion nicht ein - wenn der Fahrer die Warnung nicht beachtet und nicht bremst, knallt’s. Wie ein Opel-Ingenieur verrät, könnte ein Abstandsregeltempomat allerdings im Zafira Tourer zum Einsatz kommen.

Das Navigationssystem des Insignia – das bereits ab der zweiten Ausstattungsstufe Design Edition serienmäßig an Bord ist – enthält jetzt einen digitalen Reiseführer, eine Routenberechnung für die verbrauchsgünstigste Strecke sowie eine Logbuch-Funktion, bei der Kollege Computer das Fahrtenbuch führt. Defizite gibt es allerdings bei der grafischen Darstellung, die recht grobkörnig und im Infodisplay am Instrumentenbrett im altmodischen Klötzchen-Stil daherkommt. Hier sind nicht nur BMW oder Audi, sondern auch Volkswagen und Ford mit ihren Displays und Anzeigen einfach ein Stück moderner und hübscher unterwegs.

Die Preise des überarbeiteten Insignia starten bei 23.330 Euro für das Basismodell 1.6 (115 PS). Der 1.4 Turbo Ecoflex mit 140 PS kostet mit Stufenheck 25.980 Euro, mit Fließheck 26.370 Euro und als Kombi SportsTourer 27.170 Euro. Zur Serienausstattung zählen unter anderem ESP, Tagfahrlicht, Klimaanlage, elektrische Fensterheber und CD-Radio.

Quelle: Autoplenum, 2011-08-30

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