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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 26. Juni 2014
Hinter dem spröden Namen VW T5 Multivan Business verbirgt sich eine opulent ausgestattete Luxuslimousine im Van-Gewand, in der sich auch Superstars wohlfühlen.

Wo ist mein Multivan? Diese Frage von Robby Williams bei seiner Deutschland-Tour stellte die Mitarbeiter der Konzertagentur vor arge Probleme. Sie hatten für die Fahrt zum Auftritt des Engländers eine Luxus-Limousine bereitgestellt. Doch der Superstar weigerte sich partout in das Gefährt einzusteigen. Er bestand auf seinen Luxus-VW-Bus. Erst als das gewünschte Modell vorfuhr, war Robby zufrieden. So sind sie, die Stars.

Was dem Mädchenschwarm recht ist, ist uns nur billig. Kaum hat man in den superbequemen Sesseln Platz genommen, weiß man, warum der ehemalige Boygroup-Star auf dieses Modell besteht. Denn der T5 Multivan Business bietet Luxus pur. Feines zweifarbiges Nappa Leder umschmeichelt den Körper. Schaut gut aus, fühlt sich auch so an. Kein Wunder: Das Gestühl stammt von der britischen Volkswagen-Edeltochter Bentley. Etwas schieben hier, ein bisschen drehen da, schon kann man es sich richtig gemütlich machen und lümmeln wie auf dem Sofa. Wem die Beinfreiheit nicht reicht, kann das Stühlepaar der zweiten Reihe komplett ausbauen.

Die rollende Herren-Lounge bietet noch mehr Komfort. Zwischen den Sitzen befinden sich Applikationen aus ansehnlichem Wurzelholz. Ein Alcantara-Fahrzeughimmel vollendet das Nobelgefühl vollends. Damit der Champagner auch anständig temperiert ist, gibt es eine Kühlbox. Die passenden Gläser sind passenderweise eine Etage tiefer verstaut. Auf den verschiebbaren Tischen lässt es sich angemessen dinieren oder mit dem Laptop Emails verfassen. Ein WLan-Hotspot garantiert, dass das elektronische Schriftstück auch ankommt. Für ein Heimkino-Erlebnis ist ebenfalls gesorgt: Wenn es während der Fahrt langweilig wird, klappt ein Zehn-Zoll-Monitor inklusive DVD-Player aus dem Dachhimmel. Die persönliche Kommunikation kommt nicht zu kurz: Damit sich die beiden Personen in der ersten Reihe auch bei Tempo 200 km/h mit den Fond-Passagieren unterhalten können, ohne sich anschreien zu müssen, haben die VW-Ingenieure das DVE-System ersonnen. DVE steht für "Digital Voice Enhancement" (dt.: Digitale Stimmen Verstärkung). Dabei zeichnen Mikrofone die Stimme des jeweils Sprechenden auf und die Audio-Lautsprecher verstärken diese.

Platzwechsel. Auf Luxus folgt die Ernüchterung. Wer auch hinter dem Lenkrad Bentley-Flair erwartet, muss umdenken. Vorne ist auch der Edel-VW-Bus gewöhnlicher. Zwar findet sich auch hier das schicke Wurzelholzdekor, aber selbst so wird die Hartplastik-Landschaft nur bedingt aufgewertet. Auch das Navigationssystem ist schon etwas angestaubt. Beim Fahren zeigt der T5 Multivan Business alle Stärken seiner Schwester-Modelle. Der 180-PS-Diesel hat mit dem 2,2-Tonnen schweren Gefährt wenig Mühe. Dafür sorgt das maximale Drehmoment von 400 Newtonmetern. Wenn nötig beschleunigt der 4,89 Meter lange van in 11,3 Sekunden von null auf 100 km/h. Der T5 Multivan Business schaffte eine Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h. So kommen die Herrschaften auf den hinteren Reihen rechtzeitig zu ihrem Termin. Der Durst ist mit 8,1 Litern Dieselkraftstoff erträglich.

Dank der hohen Sitzposition hat man die Umgebung gut im Blick. Dass die Lenkung ziemlich indirekt ist, ist beim T5 kein Beinbruch. Schließlich ist der VW-Bus kein Rennauto sondern ein nobler Großraum-Personen-Transporter. So umschifft der Multivan auch Kurven. An den Assistenzsystemen merkt man, dass der VW T5 aus dem Jahr 2003 stammt. Immerhin wurde die Technik aufgewertet und so unterstützen Spurwechselwarner und ein Tempomat den Fahrer. Einen Notbremsassistenten sucht man vergebens und mehr als Bi-Xenon-Scheinwerfer sind nicht drin. Angesichts des gesalzenen Grundpreises von 90.588,75 Euro fällt das schon ins Gewicht. Immerhin ist die Aufpreisliste beim T5 Multivan Business kurz. Das dürfte Robby sowieso egal sein. Der singt gerade seine nächste CD ein.

Quelle: Autoplenum, 2014-06-26

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