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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 4. Juni 2013

Keine drei Jahre nach Markteinführung erhält der Nissan Micra ein Facelift – und zwar ein ungewöhnlich gründliches. Dank neuer Frontgestaltung und überarbeitetem Innenraum soll der preiswerte, aber bisher gesichtslose Kleinwagen aus thailändischer Produktion nun auch europäische Kunden stärker locken. Beim Händler steht der Fünftürer im September zu Preisen ab rund 11.000 Euro.

Wo die Front des aktuellen Modells noch auf graumäusige Mandelaugen-Niedlichkeit setzt, hat der geliftete Micra nun ein selbstbewussteres, fast aggressives Gesicht. Die Scheinwerfer laufen pfeilförmig zu, der vergrößerte Grill trägt nun das Markenlogo sowie eine Chromspange im Stil der SUV-Modelle Qashqai und Juke. Etwas sanfter fällt die Überarbeitung am Heck aus, wo es neue Rückleuchten und einen geänderten Stoßfänger gibt.

Die Kunststofflandschaft im Innenraum wird im Zuge des Liftings durch neue Zierteile und Klavierlack aufgewertet. Außerdem kommen neue Stoffe und Materialien bei Sitzen und Türverkleidungen zum Einsatz. So soll das mit spitzem Rechenstift konstruierte Weltauto vor allem für europäische Kunden mehr Charme entfalten. Auf dem deutschen Markt zumindest hatte es der traditionsreiche Micra zuletzt schwer, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen, die zunehmen Wert auf schicken Lifestyle legt. Im ersten Quartal fanden sich hierzulande lediglich rund 1.400 Käufer. Der VW Polo kam im gleichen Zeitraum auf die zehnfache Stückzahl.

Wirklich punkten konnte der Micra bislang nur mit sparsamen Motoren. Beim Facelift blieben diese daher unangetastet. Als Einstiegstriebwerk fungiert weiterhin ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 59 kW/80 PS, darüber rangiert eine per Kompressor aufgeladene Version mit 72 kW/98 PS und einem Normverbrauch von 4,1 Litern. Für die Kraftübertragung stehen eine manuelle Fünfgangschaltung und eine stufenlose Automatik zur Wahl. Die Preisliste startet aktuell bei 10.840 Euro – die Überarbeitung dürfte daran nichts Wesentliches ändern. Genaue Preise nennt der Hersteller erst in den kommenden Monaten.

Weltautos werden häufig optisch extrem glatt gebügelt, um auch auf den exotischsten Märkten nicht negativ aufzufallen. Beim Micra ist Nissan zuletzt aber über das Ziel hinausgeschossen – der biedere Kleinwagen fällt überhaupt nicht mehr auf, schon gar nicht positiv. Das soll sich nun ändern.

Fazit
Weltautos werden häufig optisch extrem glatt gebügelt, um auch auf den exotischsten Märkten nicht negativ aufzufallen. Beim Micra ist Nissan zuletzt aber über das Ziel hinausgeschossen – der biedere Kleinwagen fällt überhaupt nicht mehr auf, schon gar nicht positiv. Das soll sich nun ändern.

Quelle: Autoplenum, 2013-06-04

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