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Testbericht

12. September 2012

Nun testen wir das erste Golf Cabrio. Aber nicht irgendein Cabrio, sondern das schnellste, der offene VW Golf GTI.

Der GTI stemmt mit seinen 210 PS satte 280 Nm auf die Kurbelwelle
Wir wollen, dass die Haare ordentlich "verwuschelt" werden, wollen den Druck im Rücken spüren, wenn der Golf nach vorne stürmt - und das kann nur der offene GTI. Der GTI startet bei 33.224 Euro. Dafür gibt es aber dann das Golf GTI Cabriolet 2,0 l TSI mit 210 PS und Sechsgang- Doppelkupplungsgetriebe DSG und das bedeutet Gänsehaut pur. Die Farbe Tornadorot mit schwarzem Verdeck gibt es gratis dazu und sieht mit den GTI-Sitzen in Stoff genial aus.

Warum kommt das GTI-Cabrio erst jetzt?
Die Frage stellt sich sofort nach der ersten schnellen Runde. Denn das Auto fühlt sich sehr gut an, macht offen und zu extrem viel Spaß und wird dadurch den einen oder anderen GTI-Fahrer in den "Frischluft-Bereich" entführen und natürlich auch bei den Mitbewerbern wildern. Das ist gut so - denn Erfolg macht träge und Konkurrenz erzeugt entweder Preisdruck oder Qualitätsverbesserung.

Früher wurde das Golf Cabrio auf Grund des Überrollbügels oft als Erdbeerkörbchen bezeichnet. Den Bügel hat der GTI völlig abgelegt. Stattdessen schauen hinten zwei nette Endrohre heraus, an den Seiten farblich abgesetzte Schweller, ansonsten das GTI "Look & Feel", mit der GTI-Bezeichnung im Sitz, rot gestepptes Lenkrad – das volle Programm.

VW Verarbeitung serienmäßig
Reinsetzen und sich wohl fühlen. Die Sportsitze könnten in schnellen Kurven mehr Seitenhalt bieten, ansonsten gilt: Höhe einstellen (also ganz runter), Lehne senkrecht, Sitz nach vorn und los.

18-Zoll-Felgen (4 Leichtmetallräder Detroit in 7,5x18 Zoll mit 225/40er Reifen, 615 Euro) sind bei einem GTI natürlich Pflicht. Diese sehen nicht nur gut aus, sondern werden auch für schnelle Kurven benötigt.

Der Volkswagen Golf GTI als Cabrio ist nicht nur ein Schönling, sondern lässt es mit seinen 210 PS auch ganz schön krachen. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt er 7,3 Sekunden und erst bei 237 km/h ist Schluss. Braucht man 210 PS in einem Cabrio? Nein, aber es ist schön, wenn man sie hat.

Ich bin ein bekennender Schalter, aber seit dem ich die Direktschaltgetriebe (DSG) von Volkswagen und Porsche gefahren bin, meine ich: Warum soll ich schalten, wenn es das DSG-Getriebe besser und schneller kann. Also die etwa 1.700 Euro würde ich schon investieren, denn das DSG ist genial. Schade, dass es kein 7-Gang ist. Da könnte ich eher auf Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenfahrlicht und LED-Tagfahrlicht inkl. Nebelscheinwerfer (1.325 Euro) verzichten.

Die fast 1.000 Euro für die Adaptive Fahrwerksregelung DCC (Karosserie ca. 15 mm tiefer gelegt) würde ich auf jeden Fall ordern. Denn nur ein harter GTI ist ein guter GTI und kann dann die Kraft auch in den Kurven auf die Straße bringen.

Power to the GTI
Das 2.0 Liter-Triebwerk macht richtig Spaß und man wünscht sich, dass der Sommer nie zu Ende geht. Denn offen ist der GTI-Genuss perfekt: Den Sommer riechen, sich den Wind um die Nase wehen lassen und den Motor-Sound genießen.

Wenn man schnell unterwegs ist, ist der Kraftstoffverbrauch immer zweistellig. Aber wenn man den GTI rollen lässt, kann man mit unter 8 Litern unterwegs sein.

Offen in nur 10 Sekunden
Wann immer es geht waren wir während des Tests offen unterwegs und zwar ohne Windschott. In unter zehn Sekunden scheint die Sonne in das Herz des GTI-Fahrers. Das Öffnen und Schließen klappt sogar bei Geschwindigkeiten bis 30 km/h. Das Windschott ist nach etwa einer Minute problemlos montiert. Wer es nicht so gern windig mag, sitzt dann wie in "Abrahams Schoß", warm, windgeschützt und fast wie in einem Coupé.

Schade, dass das Golf Cabrio keine "Straßen-Cafe-Taste" an der Fernbedienung hat. Denn viele Cabrios lassen sich inzwischen per Fernbedienung öffnen. Das ist immer ein netter Gag, wenn sich das Coupé aus der Ferne plötzlich in ein Cabrio verwandelt.

Der Golf GTI schafft die versprochen 237 km/h sogar mit 6. Gang im D-Modus. Mehr Feuer hat er aber, wenn der Golf GTI im S-Modus den nach vorne stürmt. Leichtfüßig geht es bis etwa 220 km/h voran. Windgeräusche gibt es dabei keine. Das Cabrio fährt sich wie ein Coupé.  Die maximale Geschwindigkeit im S-Modus war laut Tacho 246 km/h.

Alltagstauglichkeit
Der Golf als Cabrio ist alltagstauglich. Drei Kisten Wasser und eine Kiste Bier sind kein Problem. Leider ist die Heckklappe aus Design-Gründen etwas klein geraten, so dass man die Kiste Wasser nicht von der Höhe einladen kann, sondern man muss sie kannten. Praktisch: Man kann die Rücksitzlehnen umklappen, so dass auch ein kleiner IKEA-Einkauf transportiert werden kann.

Kraftstoffverbrauch
Der Kraftstoffverbrauch ist für ein 210 PS-Triebwerk mit Direkteinspritzung okay. Mit leichtem Gasfuß kann man unter 7 Litern fahren, sehr sparsam sogar unter 6 Litern. Realistische Werte liegen bei etwa 9 Litern und wenn man die Pferde laufen lässt, sind auch 13 bis 14 Liter keine Schande. Gemäß Bedienungsanweisung ist das Tanken von E10 kein Problem.

Modus Strecke [km] Geschw. [km/h] Verbrauch [l/100km]
Autoplenum-Vergleichsrunde (offen) 55 69 6,9
Autoplenum-Vergleichsrunde (zu) 55 71 6,9
Super-Spar 14 54 5,8
BAB 85 121 8,1
BAB normal 380 105 9,1
BAB flott 24 124 11,1
Landstraße, normal 85 65 7,0
Landstraße, sparsam 25 66 5,9
Landstraße, flott 35 65 18,9

Gesamtschnitt nach 2.100 km = 9,1 l/100 km

Fazit
Der GTI als Cabrio macht offen und geschlossen einfach nur Spaß. Der Motor ist zusammen mit dem DSG-Getriebe klasse. In der nächsten Golf-Generation hoffen wir auch im Cabrio auf einen straken Diesel. Denn Diesel und Cabrio schließen sich nicht aus.

Foto © 2012 Redaktionsbüro Kebschull

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