Opel Flextreme GT/E Concept - GT/E wiederbelebt
Testbericht
Rein äußerlich sind die technisch anspruchsvollen Hybrid- und
Elektroautos zumeist unscheinbar. Auf dem Genfer Automobilsalon zeigt
Opel die Flextreme GT/E Concept genannte Studie eines elektrisch
angetriebenen fünftürigen Coupes.
Der Opel Ampera wird optisch kein Leckerbissen. Dass Zukunftstechnik
auch sehenswerter zu verkleiden ist, zeigt die Genf-Studie des Opel
Flextreme GT/E Concept. Technisch basiert der Flextreme GT/E auf dem
Elektroantriebskonzept des Opel Ampera. Ein Elektromotor mit 120 kW
und einem Drehmoment von 370 an der Vorderachse treibt das Fahrzeug
bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von über 200 Km/h an. Für den rein
elektrischen Betrieb reicht die unter den Rücksitzen im Fahrzeugboden
eingebaute Batterie bis zu 60 Kilometer weit. Neigt sich danach die
Batterieladung dem Ende zu, springt ein 1,4-Liter-Vierzylinder
Benzinmotor an, der mit seinem Generator die Hauptbatterie nachlädt.
Nach 500 Kilometern ist dann endgültig Schluss und die Batterie muss
neu aufgeladen werden. Dafür werden an einer 230 Volt-Steckdose
weniger als drei Stunden benötigt. Über die verschiedenen Betriebsstufen
hinweg soll sich so ein Benzinverbrauch von 1,6 Litern ergeben.
Für den Flextreme GT/E haben die Opel Ingenieure ihr Hauptaugenmerk
auf Gewichtsersparnis und optimale Aerodynamik gelegt. Für viele
Karosserie-Bauteile werden leichte Kohlefaser-Verbundwerkstoffe
verwendet. Die Fenster sind aus Polykarbonat-Kunststoff und strukturelle
Komponenten sind aus Aluminium. In Summe bringen diese Maßnahmen
eine Gewichtsersparnis von 40 Prozent gegenüber herkömmlichen
Materialien. Das ist auch nötigt, schließlich muss man in dem 4,70 Meter
langen Coupe zwei Motoren und eine große Batterie unterbringen. Die
bringen schon was auf die Waage. Das Leergewicht des Flextreme GT/E
soll deutlich unter dem des technisch ähnlichen Ampera liegen.
Für Sportlichkeit sorgt hingegen das aerodynamische Design des nur 1,30
Meter hohen Fünftürers. Hier hat man viele Ideen verwirklicht, die in
aerodynamischer Hinsicht wünschenswert sind. Im Endergebnis erreicht
das Fahrzeug so einem cw-Wert von nur 0,22. Den verdankt der
Flextreme GT/E unter anderem der kleinen Stirnfläche, den sanft
gerundeten Formen und dem gekapselten Unterboden. Die gewölbte
Motorhaube hat an beiden Seiten schmale, in Längsrichtung verlaufende
Öffnungen, durch die die Luft aus dem Motorraum entweichen kann.
Leicht ausgestellte Radhäuser gehen harmonisch in die taillierte
Seitenlinie über.
Statt herkömmlicher Türgriffe, die unnötige Strömungshindernisse
darstellen, ermöglichen am Flextreme GT/E Lichtsensoren das Öffnen
der Türen. Ähnlich wie im neuen Opel Meriva sorgt ein
weiterentwickeltes FlexDoor-Konzept mit hinten angeschlagenen
Hecktüren für einen bequemen Einstieg. Auch ohne störende Luftwirbel
zu erzeugen, ersetzen kleine Kameragehäuse im unteren Bereich der
A-Säule die sonst üblichen Außenspiegel. Eine sanft gewölbte Dach-
und Fensterlinie bis ins Fahrzeugheck vervollständigt den
harmonischen Eindruck. Hinten dominiert die optisch durchbrochene C-
Säule. Eine ausgeprägte Schulterlinie betont die breite, niedrige Form
des Flextreme GT/E. Der Coupé-Look wird durch die steil abfallende
Heckklappe mit pfeilförmigen LED-Rückleuchten nach hinten
fortgesetzt. Wie beim Insignia Sports Tourer greift die Heckklappe weit
um den hinteren Wagenabschluss herum und ermöglicht so einen
leichteren Zugang zum Kofferraum. Die nach außen gewölbte, weit ins
Dach reichende Heckscheibe ist ebenfalls der Aerodynamik geschuldet.
Die vertikalen Heckspoiler, die bei Geschwindigkeiten über 50 km/h
automatisch ausfahren, leiten die Luft strömungsgünstig um das Heck
herum.