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Autoplenum, 2010-03-02

Audi A1 e-tron - e-trönchen

Testbericht

Stefan Grundhoff

Der neue Audi A1 ist noch nicht einmal auf dem Markt, da erweitern die
Ingolstädter die visionäre Elektronenfamilie bereits um den kleinsten Audi.

Audi will den Markennamen e-tron ähnlich in die Köpfe der Kunden
hämmern, wie die Allrad-Bezeichnung quattro. Was bei der hauseigenen
4x4-Technik in den letzten drei Jahrzehnten mit ebenso gut geplanten
wie langsamen Schritten klappte, muss aufgrund des großen Konkurrenz-
und Innovationsdrucks nunmehr jedoch etwas schneller gehen. Nach der
Premiere des ersten Audi e-tron auf der Los Angeles Autoshow im
Grundkonstrukt eines R8 und dem Nachzügler auf der NAIAS 2010 in TT-
Dimensionen, folgt am Genfer See nunmehr ein Audi A1 e-tron. Ganz
nebenbei gibt es die Rückkehr des Wankelmotors.

Während der neue 1er auf dem Genfer Salon 2010 seine lang erwartete
Publikumspremiere als Serienmodell feiert, zeigt die Studie des A1 e-tron,
dass elektrones Innenleben nicht den Sportversionen im Hause Audi
vorbehalten bleiben soll. Während die Hauptkonkurrenten Mercedes und
BMW bereits die ersten Hybridversionen auf die Straße gebracht haben,
hat Audi den Hybridanschluss verschlafen. Weil Serienmodelle wie Q5 oder
A8 mit Hybridtechnik noch auf sich warten lassen, sollen es Imagemodelle
und Technologieträger aus der e-tron-Familie richten. Daran ändert auch
die seriennahe zweite Genf-Studie des Audi A8 Hybrid nichts.

Angetrieben wird der Audi A1 e-tron von einem Elektromotor mit einer
Maximalleistung von 75 KW / 102 PS und 240 Nm maximalem
Drehmoment. Im Dauerbetrieb reduziert sich die Leistung auf 45 KW / 61
PS. Den Spurt 0 auf 100 km/h soll das Citymobil in 10,2 Sekunden
schaffen; die Höchstgeschwindigkeit liegt jedoch bei wenig
beeindruckenden 130 km/h. Die Kraftübertragung erfolgt mit einem
einstufigen Getriebe. Die A1-Reichweite im reinen Elektrobetrieb: 50
Kilometer. Ist der vor der Hinterachse positionierte Lithium-Ionen-Akku
leer, bewegt sich der kleinste Audi ähnlich wie Opel Ampera oder
Chevrolet Volt mit einem kleinen Verbrennungsmotor. Der so genannte
Range-Externder, lädt den Akku während der Fahrt wieder auf und
schraubt so die Reichweite auf ein praktikables Maß hoch.

Überraschung: das Mini-Triebwerk ist dabei kein konventioneller
Verbrenner oder ein Dieseltriebwerk mit Turboaufladung, sondern ein
Einscheiben-Wankelmotor mit einer Leistung von überschaubaren 15
Kilowatt, der unterhalb des Kofferraums untergebracht ist. Durch den so
aufgeladenen Akku erhöht sich die Reichweite um weitere 200 Kilometer.
Der mittlere Verbrauch des A1 e-tron würde bei knapp unter zwei Litern
Super auf 100 Kilometern liegen. Der Tank für den Wankelmotor fasst 12
Liter Kraftstoff.

Der Akku lässt sich per Plug-In-Anschluss an einem 380-Volt-Netz in rund
drei Stunden wieder aufladen. Hinter den Ringen im Singleframe des Audi
A1 e-tron liegt die Buchse für den Einheitsladestecker. Ein Display zeigt
aktuellen Lade¬zustand und Restladezeit. Der Lithium-Ionen-Akku ist in
der Bodengruppe vor der Hinterachse angeordnet, um die
Gewichtsverteilung und den Schwerpunkt des 1,2 Tonnen schweren A1 e-
tron zu verbessern. Die Batterie-Einheit in Form eines „T“ füllt den
hinteren Teil des Mitteltunnels und den Bereich vor der Hinterachse, der
sonst dem Kraftstofftank gehört. Der 150 Kilogramm schwere Lithium-
Ionen-Akku, der mit 380 Volt Spannung arbeitet, hat einen Energieinhalt
von zwölf Kilowattstunden.

Quelle: Autoplenum, 2010-03-02