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Testbericht

Marcel Sommer, 15. Mai 2013
Der Fiat Uno feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Fast neun Millionen Exemplare wurden seit 1983 gefertigt.

Die Sonne brennt, die Luft ist heiß und mehrere Millionen Pferdestärken bilden den Rahmen für die Weltpremiere eines kleinen Italieners. Am 20. Januar 1983 rollte im amerikanischen Cape Canaveral, der Heimat der NASA-Space-Shuttle, der Fiat Uno auf die Straße. Das ist nun 30 Jahre her. Doch nahezu jeder Autofahrer hat beim Begriff Uno zumindest ein Bild des kleinen Erfolgsmodels vor Augen. Rund 8,8 Millionen von ihnen haben sich im Laufe der Jahre sogar einen, oder mehrere gekauft. Bereits zwei Jahre nach seiner Markeinführung waren eine Million Exemplare verkauft. Die letzten Modelle liefen im Herbst 1995 von den Bändern in den italienischen Fiat-Werken Rivalta und Mirafiori.

Seinen Namen erhielt der 3,69 Meter kurze und 710 Kilogramm leichte Uno von seinem Urahn, dem Tipo Uno aus dem Jahr 1910. Dass er sich bis heute zu einem der zehn meistgebauten Autos aller Zeiten entwickeln würde, wusste damals natürlich noch niemand. Dabei wiesen die Zeichen für eine erfolgreiche Zukunft von Anfang an in die richtige Richtung. Der als Ablösung des Fiat 127 konstruierte Uno mit dem internen Code 146 leitete eine neue Ära bei den Italienern aus dem Hause Fiat ein. Das heute auf den ersten Blick nicht gerade windschnittig wirkende Design, war zum damaligen Zeitpunkt ein großer Gewinn. Für den anfänglichen cw-Wert von 0,33, den er sich zum Beispiel mit einem aktuellen Ferrari 458 Italia teilt, sorgten versenkte Türöffner, der Verzicht auf eine Regenrinne und Einarmscheibenwischer. 1989 wurde der cw-Wert mit Hilfe eines geänderten Kühlergrills auf 0,30 verbessert. Auch seitens der Fertigung setzte der aus 172 Karosserie-Einzelteilen bestehende Fiat neue Maßstäbe. Rund 200 Schweiß-Roboter und 20 Lackier-Roboter resultierten unter anderem aus der 1,3 Milliarde D-Mark-Investition in die beiden italienischen Werke. Der Uno war somit eines der ersten Fahrzeuge weltweit, die nahezu komplett automatisch gefertigt wurden.

Bezüglich der Antriebsaggregate bildete der Uno den Startschuss für eine neu konstruierte Motorenreihe. Kamen zunächst bekannte Benziner mit 45, 54 und 68 PS sowie ein Saugdiesel mit 45 PS zum Einsatz, präsentierte Fiat 1985 die FIRE-Motoren - Fully Integrated Robotized Engine. Der erste vollständig von Robotern montierte Vierzylindermotor holte aus einem Liter Hubraum 45 PS heraus. Der Verbrauch lag bei 4,1 Liter auf 100 Kilometern. Ebenfalls zur Wahl standen 50 und 58 PS aus 1,2 Litern Hubraum, sowie ein 65 PS-Aggregat mit 1,3 Litern Hubraum. Ausschließlich in Italien wurde zudem ein 1,4 Liter großer Turbodiesel mit 70 PS angeboten. Doch es blieb nur kurz bei den niedlichen Motorisierungen. Schon im April 1985 präsentierte Fiat im Rahmen des Formel 1-Auftaktes im brasilianischen Rio de Janeiro den 105 PS starken und 200 Kilometer pro Stunde schnellen La bomba. Das zusammen mit Ferrari entwickelte 1,3 Liter große Turbotriebwerk war mit einem Sportfahrwerk mit Leichtmetallfelgen und Niederquerschnittsreifen ausgestattet. 1987 kamen unter anderem noch ein Katalysator und ABS hinzu.

Die erste gründliche Überarbeitung der Baureihe fand 1989 statt. Auf der IAA in Frankfurt startete der Fiat Uno in seine zweite Generation. Neben wenigen optischen Veränderungen, wie dem geänderten Kühlergrill mit schmaleren Scheinwerfern und größeren Stoßfängern sowie neuen Sitzen, wurde der neue Fiat Uno 70 i.e. mit einem 1,4 Liter großen und 70 PS starken Benzinmotor vorgestellt. Im Herbst gesellte sich ein neuer 1,7 Liter großer Saugdiesel mit 60 PS hinzu. Für einen kurzen Zeitraum war auch noch der 900 Kubikzentimeter kleine Basis-Benziner mit 45 PS erhältlich. Wurde 1987 im 58 PS starken Fiat Uno Selecta bereits ein Automatikgetriebe angeboten, stand in der zweiten Generation wahlweise ein 1,5 Liter großer und 75 PS leistender Benziner bereit. Für besonders sportlich ambitionierte Fahrer boten sich der Uno turbo Racing mit Katalysator und 112 PS oder ohne Katalysator und 118 PS an.

Der offizielle Nachfolger des Fiat Uno, der Punto, feierte im September 1993 seine Premiere. Nach und nach wurde die Produktion des Uno in den italienischen Werken reduziert, bis sie 1995 endgültig eingestellt wurde. Schluss war dann aber noch lange nicht. Nach dem Fertigungsende tauchte der Uno bis zum Jahr 2002 in technisch modernisierter Form in Polen im Kleid der Marke Innocenti als Modellreihe Mille auf. Und auch heute noch wird im brasilianischen Werk Betim seit 2010 der völlig neue Fiat Novo Uno produziert. Er ist zwar technisch stark mit dem Fiat Panda verwandt, doch lebt zumindest der Name Fiat Uno dreißig Jahre nach seinem Raketenstart weiter.

Quelle: Autoplenum, 2013-05-15

Getestete Modelle
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