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Testbericht

Stefan Grundhoff, 4. März 2020
Der Audi SQ7 gehört mit seinem bärenstarken V8-Diesel zu den stärksten Luxus-SUV auf dem Markt. Edeltuner Abt entlockt dem Koloss noch ein paar mehr Pferde und die machen auf der Straße richtig Laune.

Das Potenzial des aufgeladenen V8-Diesels ist ohnehin mächtig. Bereits ab Werk leistet der Audi SQ7 TDI stattliche 320 kW / 435 PS und ein maximales Drehmoment von 900 Nm. 250 km/h Spitze und 0 auf Tempo 100 in knapp fünf Sekunden lassen zugegeben nur wenige Wünsche offen. Anlass zur Kritik gibt es in solchen Dimensionen allenfalls am Rande, denn auch dieser V8-Selbstzünder aus dem Hause Audi schlägt sich nach der jüngsten Abgaseinstufung mit einer spürbaren Anfahrschwäche herum, die auch das 48-Volt-Bordnetz und Zusatzverdichter nicht vollends übertünchen können. Abt verhilft dem Koloss mit einer neuen Leistungselektronik dazu, dass das Triebwerk geradezu mühelos die 500-PS-Marke knackt. Wer sich für den Abt Audi SQ7 TDI entscheidet, der kann aus dem vollen schöpfen, denn 375 kW / 510 PS und 970 Nm maximales Drehmoment sind ein Nachschlag, der sich allemal erfahren lässt. Trotzdem soll sich der Normverbrauch in einem erträglichen Rahmen halten. Wer nicht ständig auf dem Gas steht, bleibt unter zehn Litern. So etwas kann nur ein drehmomentstarker Diesel und genau der ist die Glanzbesetzung für einen wie den Audi Q7.

\"Reserven waren sowohl beim Triebwerk als auch bei der Plattform noch deutlich vorhanden und die enorme Kraft überzeugt mit ihrer hervorragenden Fahrbarkeit\", erläutert Abt-CEO Hans-Jürgen Abt. Da mag man ihm nicht widersprechen und der Achtzylinder-Diesel hat wohl ausreichend Potenzial die Leistungsschraube noch deutlich weiter nach oben zu schrauben. Dafür gibt es hinter dem Steuer jedoch keinen nennenswerten Grund, denn der knapp 2,4 Tonnen schwere Allrad-Koloss ist mit den 510 PS mehr als sportlich unterwegs. Bereits beim Herausbeschleunigen auf die Autobahn drücken einen die 970 Nm mehr als imposant in die bequem anliegenden Sportstühle aus handschuhweichem Leder. Dank variablem Allradantrieb und der dezent im Hintergrund arbeitenden Achtstufenautomatik wird die stattliche Motorleistung trotz teils rutschiger Fahrbahn und Temperaturen um die null Grad Celsius beeindruckend souverän auf den Asphalt gebannt. So wünscht man sich einen bulligen Tourer, mit dem man Dank 85-Liter-Tank Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern zurücklegen kann. Ein kleine Vollgaspassage oder ein kräftiger Zwischenspurt sind bei dieser Leistung immer drin.

Damit keine Zweifel aufkommen: der Abt Audi SQ7 TDI schiebt an, als gäbe es kein Morgen und jeder Beschleunigungsvorgang wäre der absolut letzte seiner Art. Der Druck ist dabei abgesehen von der genannten Anfahrschwäche unter 1.200 Touren - gigantisch und so brachial, wie es eben nur ein doppelt aufgeladener V8-Diesel kann, der die Insassen zudem noch mit einem hörenswerten satten Klangerlebnis aus Triebwerk und Auspuffanlage verwöhnt. Für Exportmärkte gibt es für 590 Euro Aufpreis einen besonders bullig wummernden Klang der Auspuffanlage. Dabei ist es Geschmacksache, ob man dem Abt Audi SQ7 TDI auch optisch mit einem allemal polarisierenden Breitbau-Paket die Backen aufblasen will oder das automobile Umfeld weitgehend im Unklaren über den Tatendrang des nachgeschärften SQ7 TDI lassen will und schmaler wie die Serienversion unterwegs ist.

So viel Sportlichkeit und Exklusivität haben jedoch ihren Preis. Der nennenswerten Leistungsnachschlag der 435 Serien-PS auf die trampelnden 510 Abt-Pferde kostet 5.680 Euro - zuzüglich Montage, TÜV-Abnahme und Garantieerweiterung sind es knapp über 6.000 Euro extra. Wer dem Audi SQ7 TDI spezielle Innenraumdetails, Zusatz-Belederungen oder einen bulligen 22-Zoll-Radsatz aus Kempten gönnen will, drückt den Basispreis von 95.700 Euro für den normalen Audi SQ7 TDI von der Stange mit entsprechender Sonderausstattung schnell deutlich über die 120.000-Euro-Marke.
Technische Daten
Antrieb:Allrad
Getriebe:Achtgang-Automatik
Motor Bauart:Achtzylinder Commenraildiesel
Hubraum:3982
Preis
Neupreis: 102.000 € (Stand: 2020-03-04)
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2020-03-04

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