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auto-news, 2013-06-26

Audi S7 Sportback im Test: Vereint Eleganz und Sportlichkeit

4.0 von 5

Testbericht

Haar, 27. Juni 2013 - Der Motor säuselt nur so vor sich hin: Kaum zu glauben, dass hier ein V8 werkelt. Aber arbeitet er gerade wirklich als Achtzylinder oder vielleicht doch nur als Vierzylinder? Zu merken ist das nicht, wenn der 4.0 TFSI im Audi S7 Sportback die Hälfte seiner Zylinder still legt. "Cylinder on demand" heißt dieses System. Aktiv wird es im Teillastbereich zwischen 930 und 3.500 Umdrehungen und nur, wenn der dritte oder ein höherer Gang eingelegt ist. Aus der temporären Zylinderabschaltung resultieren eine verbesserte Laufruhe und ein niedriger Verbrauch. 9,6 Liter gibt der Hersteller als Normwert an, tatsächlich lässt sich der S7 zumindest im Efficiency-Modus mit durchschnittlich weniger als elf Liter fahren. Wehe, wenn die 420 PS losgelassen Doch was heißt hier Zylinderabschaltung, Efficiency-Modus und geringer Verbrauch? Wir reden immerhin von einer rassigen Sportversion mit 420 PS. Genau so viel leistet der doppelt aufgeladene Benzindirekteinspritzer in der S-Variante des eleganten Fünftürer-Coupés. Und wehe, wenn die losgelassen: Ein kräftiger Tritt aufs Gaspedal und aus dem dezenten Säuseln wird ein sonores Grummeln. Der Wagen schießt gleichmäßig, aber vehement nach vorn. Im Drehzahlmesser tanzt die Nadel wild umher, so rasant fliegt sie erst Richtung roter Bereich und dann mit jedem Schaltvorgang kurzzeitig wieder zurück nach unten. Das Doppelkupplungsgetriebe wechselt seine sieben Gänge äußerst fix und ohne Zugkraftunterbrechung. Noch mehr Spaß macht der manuelle Eingriff über die Schaltpaddles am Lenkrad. Sprint auf Elfer-Niveau So sprintet der immerhin zwei Tonnen schwere S7 Sportback in zügigen 4,7 Sekunden von null auf 100 km/h, damit spielt er in einer Liga mit dem Porsche 911 Carrera. Trotz seiner stattlichen Ausmaße und des hohen Gewichts präsentiert sich der Wagen agil und leichtfüßig, was auch dem serienmäßigen Allradantrieb zu verdanken ist. Die Luftfederung ist sportlich-straff abgestimmt, bietet aber dennoch guten Alltagskomfort. Querrillen bleiben den Insassen aber nicht verborgen. Die elektronisch geregelten Dämpfer lassen sich auf Knopfdruck härter einstellen, dann holpert der S7 aber spürbar über den Asphalt. Für 1.150 Euro kann die so genannte Dynamiklenkung geordert werden. Sie variiert ihre Übersetzung je nach Tempo, agiert dabei stets leichtgängig und angenehm direkt. Durchtrainierter Athlet Optisch präsentiert sich der S7 wie ein durchtrainierter Athlet: kräftigere Schürzen, ausgeprägtere Seitenschweller sowie 19-Zoll-Räder lassen ihn stämmiger als den zivilen Bruder A7 auftreten. Die hochwertig eingerichtete Kabine wird durch ein Sportlenkrad, Zierleisten aus matt gebürstetem Aluminium oder Carbon sowie eng anliegende Sportsitze aufgewertet. Der Einstiegspreis von 80.450 Euro ist zwar kein Pappenstiel, doch im Vergleich mit der Konkurrenz von BMW (650i Gran Coupé), Mercedes (CLS 500) oder Porsche (Panamera 4S) ist der S7 sogar der Günstigste. Alle, die sich eine noch kompromisslosere Variante des hübschen Audi wünschen, dürfen sich ab Herbst 2013 auf den RS 7 Sportback mit 560 PS freuen.

Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:7
Getriebe:Doppelkupplungsgetriebe
Motor Bauart:Ottomotor in V-Form mit Benzindirekteinspritzung und Biturboaufladung
Hubraum:3.993
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:8
Leistung:309 kW (420 PS) bei 5.500 bis 6.400 UPM
Drehmoment:550 Nm bei 1.400 bis 5.200 UPM
Preis
Neupreis: 80.450 € (Stand: Juni 2013)
Fazit

Schön, stark und schnell - der S7 Sportback vereint diese Attribute zu einem gelungenen Gesamtpaket. Der ohnehin aktuell eleganteste Audi bekommt als S-Modell ein dezentes Sport-Outfit und mit dem 4.0 TFSI einen tollen Motor verpasst. Ob entspanntes Reisen oder Fahren im Grenzbereich: Der S7 absolviert beide Disziplinen mit Bravour. + kann gediegen und brachial, superschnelle Gangwechsel, eleganter Auftritt, lässt sich auch sparsam fahren - schlechte Sicht nach hinten, Querrillen deutlich spürbar, verbesserungswürdiger Langsamfahr-Komfort

Testwertung
Quelle: auto-news, 2013-06-26
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