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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 29. Juni 2020
Audi verpasst dem Q5 eine Modellpflege, die interessante technische Neuerungen bereithält. Unter anderem kommuniziert das SUV jetzt mit Ampeln und empfiehlt dem Fahrer die passende Geschwindigkeit für die grüne Welle. Allerdings hat die Sache einen Hacken.

Ein schöner Rücken kann auch entzücken, heißt es. Bei Audi definiert sich die Kehrseite bei der Modellpflege des Q5 über die Rückleuchten, die mit OLEDs bestückt sind - also organische Dioden, die selbst Licht ausstrahlen. Der eine oder andere wird einen Fernseher im Wohnzimmer stehen haben, der diese Technologie nutzt. Beim Q5 können die Kunden jetzt aus drei Rücklichtsignaturen wählen und wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer dem Audi SUV von hinten näher als zwei Meter kommt, leuchten alle Elemente der Rückleuchten. Sozusagen ein visueller Igel-Modus. Wer diese Lichtorgel will, muss zwischen 900 und 1.300 Euro hinlegen.

Bei Audi definieren sie sich ohnehin stark übers Licht. Also sind LED-Scheinwerfer serienmäßig und wer noch einige Euro drauflegt, bekommt das gute Matrix Licht. Ansonsten fallen die Designänderungen bei der Modellpflege überschaubar aus. Der Oktagon Single-Frame Grill ist etwas flacher und betont die Breite des Fahrzeugs. An der Flanke soll ein neuer Schwellenansatz dem Auto mehr Leichtigkeit geben - zumindest nach dem Willen der Designer. Ein paar neue Farben gibt es - darunter ein schickes Grün. Apple hat es beim iPhone vorgemacht und die Ingolstädter springen nur allzu gerne auf diesen Zug auf.

Technisch tut sich dagegen mehr: Der aufgepeppte Q5 setzt jetzt auf Schwarmintelligenz, kommuniziert jetzt mit Ampeln und mit anderen Fahrzeugen. Damit bekommt der Fahrer eine Geschwindigkeitsempfehlung, um auf der \"grünen Welle\" durch die Stadt zu schwimmen. Dazu nutzt das Audi System die Ampelsteuerung der jeweiligen Stadt. Um diese Car2X-Kommunikation zu gewährleisten, müssen Autos und Städte mit diesen Funktionalitäten ausgerüstet sein - aktuell klappt das nur in Ingolstadt und Düsseldorf. Ansonsten haben die Techniker das Infotainment rund um dem 10,1 Zoll großen Touchscreen etwas aufgepeppt. Die Navigation setzt umgangssprachliche Eingaben besser um und findet jetzt Toiletten entlang der Route. Deutlich nützlicher ist die Tatsache, dass gesperrte Fahrspuren jetzt angezeigt werden. Wer will, kann jetzt Funktionen per \"My Audi App\" nachträglich ordern, die bei der Bestellung nicht angekreuzt waren. Das hat man offenbar von Tesla gelernt. Sinnvoll ist es auf alle Fälle. Auch Googles Alexa hält im Ingolstädter SUV Einzug.

Bei den Motorisierungen tut sich nicht besonders viel. Das gilt vor allem für die Plug-in-Hybriden, die wieder in zwei Leistungsvarianten mit 220 kW / 299 PS sowie 270 kW / 367 PS Systemleistung angeboten werden. Trotz der Kraft des Antriebsstrangs, verpassen es die Ingolstädter, sich beim elektrischen Fahren von der Konkurrenz abzusetzen. Denn die nominelle Reichweite steigt von rund 40 Kilometern lediglich auf etwa 50 Kilometern. Vermutlich sind die Extra-Kilometer das Resultat von Effizienzverbesserungen und eben nicht von neuen Batteriezellen. Auch da haben die Audianer von Apple gelernt.

Beim Erscheinungsdatum des Audi Q5 ab Herbst / Winter ist der 2.0 TDI mit 150 kW / 204 PS samt Mild-Hybrid-System (MHEV) erhältlich. Später folgen zwei weitere Zweiliter-Diesel mit 100 kW / 136 PS und 120 kW / 163 PS. Ein Dreiliter V6-TDI mit wird das Selbstzünderangebot abrunden. Wir gehen wie bisher von mindestens 170 kW / 231 PS aus, während ein bulliger SQ5 TDI mit leicht reduzierten 251 kW / 341 PS (vorher 255 kW / 347 PS) die Sperrspitze bildet. Alle Diesel sind mit der VW-bekannten SCR-Twindosing-Technologie ausgestattet. Bei den Benzinern geht es mit dem Zweiliter TFSI mit 150 kW / 204 PS und 195 kW / 265 PS los. Auf einen SQ5 TFSI warten die Europäer vergebens, der ist den Nordamerikanern und Asiaten vorbehalten.

Grundsätzlich haben die Vierzylinder Motoren ein zwölf Volt MHEV-System an Bord, bei den Sechszylindern ist es ist die 48 Volt-Mildhybridisierung. Die Vierzylinder-Triebwerke werden mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt, während bei Sechszylinder-Triebwerken die Achtstufen-Tiptronic Wandlerautomatik die Schaltarbeit verrichtet. Gebaut wird der Q5 seit 2016 in Mexiko, lediglich die Version mit langem Radstand läuft in China vom Band.

Quelle: Autoplenum, 2020-06-29

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