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Testbericht

Marcel Sommer, 10. Juni 2012
Audi beschenkt ab Ende September sportlich ambitionierte Fahrer mit dem neuen RS4 Avant.

Audi lässt sich mit der Vorstellung seiner Topmodelle der RS-Familie immer allzu viel Zeit. Erst zum Herbst des Produktionszyklus‘ werden die RS-Renner auf die sportlich ausgehungerten Familienväter losgelassen, die sich bis dato mit den zahmen S-Modellen begnügen müssen. Das ist beim neuen Audi RS4 Avant nicht anders. Ab 76.600 Euro steht der eigene Name im Fahrzeugschein des mit 331 kW / 450 PS stärksten RS4 Avant aller Zeiten. Der Labor-Normverbrauch liegt bei 10,7 Liter auf 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 249 Gramm pro Kilometer entspricht und somit 26 Prozent unter den Werten seines Vorgängers liegt - bei gleichem Hubraum und gestiegener Leistung.

Diese Fakten sind für Käufer des auf Wunsch bis zu 280 Kilometer pro Stunde schnellen Audis kaum mehr als eine Randnotiz. Gilt es doch für die Kleinfamilie und gleichzeitig sich ein sportliches Fortbewegungsmittel zu gönnen. Sportlich ist er - der neue RS4. Die acht Zylinder toben sich in 4,2 Litern Hubraum auf Befehl des Gasfußes so sehr aus, dass bis zu 8.500 Umdrehungen pro Minute auf der gut abzulesenden analogen Anzeige abzulesen sind. Zwischen vier- und sechstausend Umdrehungen leistet der FSI-Benzinmotor ein maximales Drehmoment von 430 Newtonmeter, welches er an alle vier Antriebsräder des Allradlers weitergibt. Den Namen Hochdrehzahl-Technologie trägt er damit völlig zu Recht.

Damit der Fahrer sich voll und ganz auf seine Umwelt konzentrieren kann, welches bei einer Sprintzeit von 4,7 Sekunden von Null auf 100 Kilometer pro Stunde rasend schnell an ihm vorbeizieht, sorgt sich das hervorragend arbeitende Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen und einer Launch-Control. Die Gangwechsel sind kaum zu spüren, dank einer automatisch eingebauten Zwischengas-Sequenz beim Herunterschalten, jedoch gut und vor allem gerne zu hören. Auch zu hören, aber nur im Notfall sind die quietschenden Reifen, wenn sich die optional erhältlichen Karbonbremsen in den bis zu 20 Zoll großen Leichtmetallrädern gegen den Vorwärtsdrang des 4,72 Meter langen und 2,04 Meter breiten Kombi stemmen. .

Das Umschalten von der dynamischen hin zur komfortablen Fahrwerkseinstellung ist bereits wenige Sekunden nach dem dazu notwendigen Knopfdruck zu spüren - der Rücken und die bis zu vier, durchaus auch groß gewachsenen Mitfahrer werden es dem Drücker danken. Wie eine Sänfte, sprich ein nahezu über Schlaglöcher hinwegsegelnder A8 fährt sich der Spaßmacher dann zwar immer noch nicht, doch reicht es aus, um für die ungeliebte Fahrt zur Schwiegermutter alle im Auto zu besänftigen. Im Komfort-Modus giftet der RS4 Avant zwar nicht mehr so sehr herum, was der an Spontanität einbüßenden Einstellung anzulasten ist, doch belebt ein Kick-Down auch im Schlafwagen-Modus noch jeden zuvor eingeschlafenen Gesichtszug bis hin zur völligen Entgleisung.

Für einen ausreichenden Seitenhalt sorgen die beiden Rennsitz-Schalen mit integrierter Kopfstütze. Schaltwippen am Lenkrad können ebenso für manuelle Schaltwechsel hinzugezogen werden wie das nach vorn oder hinten Tippen des nach rechts geschobenen Schalthebels. Besonders nett für Mitreisende, die in Besitz eines W-Lan fähigen Endgerätes wie einem Laptop sind, ist der integrierte W-Lan-Hotspot. Dieser macht aus dem eigentlich für die Rennstrecke geschaffenen Audi ein fahrendes Geschäfts- oder Spielezimmer. Um den serienmäßig bereits aus Alcantara und Leder bestehenden Innenraum komplett zum Wohn- oder Arbeitszimmer umzufunktionieren steht ein Bang & Olufsen Sound-System zur Auswahl.

Ist Papa allein unterwegs und hat nicht gerade den bis zu 1.430 Liter fassenden Kofferraum mit der Abendration hefehaltiger Getränke für seine Fußball guckende Männergruppe voll, darf ruhig der Dynamik Drive-Knopf so lang gedrückt werden, bis im Display zwischen dem Drehzahlmesser und dem bis 320 km/h anzeigenden Tacho das Wörtchen "Dynamik" steht. Der Drehzahlmesser macht einen kleinen Satz nach oben, der V8 beginnt das Wummern und die Lenkung wird spürbar direkter. Er will Spaß. Allerdings gekonnten und kontrollierten Spaß. Vom Ausschalten des ESC ist bei Regen nasser Fahrbahn daher abzuraten. Nur allzu gern lässt sich das Heck trotz Allradantriebs, welcher von 60 bis zu 85 Prozent der Antriebskraft auf die Hinterachse lenken kann, auf ein Tänzchen ein. Mit elektronischer Unterstützung steht einer sportlichen und gleichzeitig sicheren Fahrt hingegen nichts mehr im Wege.
Testwertung
5.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2012-06-10

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