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Testbericht

Sebastian Viehmann, 8. Dezember 2009
Audi hat sich vom Spießer-Auto zur Lieblingsmarke der Deutschen entwickelt. Zum 100. Geburtstag stellen wir die Modellpalette vor: Nach oben ist die Auswahl geradezu perfekt, doch untenherum stehen die Ingolstädter ziemlich nackt da.

BMW hat keinen mehr im Programm und Mercedes ist mit dem SLS gerade erst wieder nachgezogen. Doch Audi hat im Segment der Supersportwagen Zeichen gesetzt. Mit acht oder zehn Zylindern, 420 oder 525 PS und einer hohen Alltagstauglichkeit ist der Audi R8 (109.100 bis 149.800 Euro) eine echte Alternative zu Lamborghini und Co. Mit dem Mittelmotor-Renner haben sich die Ringkrieger das Renn-Feeling der 24 Stunden von Le Mans auf die Straße geholt. Sogar einen Zwölfzylinder-Diesel hat Audi in den R8 hinein gestopft – der R8 V12 TDI existiert bislang aber nur als Prototyp. Das sieht beim Audi Q7 (51.750 bis 132.400 Euro, 240 bis 500 PS) anders aus: Hier ist der Zwölfender-Selbstzünder Realität. 500 Diesel-PS und 1000 Newtonmeter Drehmoment lassen nicht nur SUV-Hasser am Sinn von PS-Monstern zweifeln, die selten mehr Gelände sehen als Bordsteine oder leicht abschüssige Garagenauffahrten. Selbst in den USA sacken die Verkaufszahlen von dicken SUV in den Keller. Auf vielen Märkten bleibt der Q7 dennoch ein wichtiger Kontrapunkt zu Touareg, GL-Klasse oder Range Rover.

Gerade in Europa geht der Trend jedoch in eine andere Richtung: SUV ja, aber bitte etwas kleiner und sparsamer. Der Audi Q5 (38.800 bis 47.900 Euro, 170 bis 270 PS) war daher die logische Fortentwicklung der Ingolstädter SUV-Palette. Bei 4,6 Metern Länge über Puffer kommt einem der Begriff „Kompaktes SUV“ allerdings nur zögerlich über die Lippen, und ein bulliger Auftritt ist auch Q5-Piloten gewiss. Einen Sparpreis gewinnt der Wagen nicht, aber als 3.0 TDI bleibt der Durchschnittsverbrauch laut Werksangabe immerhin bei 6,5 Litern Diesel pro 100 Kilometer. Übrigens trägt Audi gerade einen Baby-Q5 aus: Der Q3 soll ab 2011 die SUV-Palette nach unten abrunden und gegen den BMW X1 antreten.

Während bei den Geländewagen also bald eine dreiköpfige Familie entsteht, sieht es im Segment der Luxuslimousinen wieder besser aus. Denn der neue Audi A8 (ab März im Handel) soll es nunmehr gegen Mercedes S-Klasse und 7er BMW richten. Zunächst ist das neue Aushängeschild von Audi allein mit zwei Sechszylinder-Dieseln (204 und 250 PS) sowie zwei Achtzylindern (4.2 FSI mit 372 PS und 4.2 TDI mit 350 PS) verfügbar. Der Basispreis liegt bei 72.200 Euro für den A8 3.0 TDI. Für Hightech-Charme sorgen LED-Scheinwerfer, Allradantrieb, Aluminiumkarosserie, variable Luftfederung, Dynamiklenkung und MMI mit Touchpad. Ende 2010 folgt der Audi A7 als Mischung aus A8 und dem neuen A6.

Seinen Status kann man aber auch schon mit zwei Türen ausdrücken. Der Audi A5 (33.100 bis 61.400 Euro, 160 bis 353 PS) stammt aus der Feder von Walter de Silva. Er macht sowohl als Coupé als auch als Cabrio eine elegante Figur und gewinnt nach Meinung vieler den Schönheitspreis gegen die Coupés von BMW und Mercedes. Die offene Version des A5 hat übrigens das A4-Cabrio ersetzt. Das elektrische Stoffdach lässt sich während der Fahrt bis zu einem Tempo von 50 Km/h in 15 Sekunden öffnen und schließen. Seit kurzem ist der A5 auch als Sportback mit vier Türen zu bekommen.

Während der A5 ein Auto für Genießer ist, ist der natürliche Lebensraum des Audi A6 (34.700 bis 109.450 Euro, 136 bis 580 PS) die linke Spur auf der Autobahn. Jeder Handlungsreisende hortet heimlich A6-Prospekte unterm Kopfkissen, denn vor allem mit einem starken Dieselmotor an Bord und als Kombiversion Avant wird der komfortable Wagen zum idealen Kilometerfresser. Ein Geheimtipp, aber auch eine Notwendigkeit für PS-feindliche Märkte wie Frankreich ist der A6 2.0 TDIe: Schon mit 136 PS ist der Wagen recht flott unterwegs und verbraucht im Schnitt 5,3 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Das andere Ende der Fahnenstange gehört dem kraftstrotzenden RS6 mit 580 PS. Zuletzt lahmte der A6 infolge von neuer Mercedes E-Klasse und dem neuen BMW 5er deutlich. Ein Nachfolger kommt Ende 2011.

Abgesehen vom Platzangebot bietet aber eigentlich schon der Audi A4 (26.500 bis 55.050 Euro, 120 bis 333 PS) alles, was man zum angenehmen Reisen braucht. Wie alle neuen Audis erkennt man den Konkurrenten von BMW 3er und Mercedes C-Klasse schon im Rückspiegel an den charakteristischen Tagfahrleuchten. Der Variantenreichtum, die Motorenvielfalt und das Angebot an Assistenzsystemen sind enorm, die Aufpreisliste leider auch. Für wohlhabende Bergbauern und Offroad-Freunde steht der A4 in der Allroad-Version zur Verfügung. Seinen Status als Design-Ikone hat er sicher, eine echte Sportskanone ist er jetzt auch: Der Audi TT (30.000 bis 58.650 Euro, 160 bis 340 PS) bedient als Coupé und Roadster die Stil- und Spaßfraktion. Audi-Enthusiasten freuen sich vor allem über den 340 PS starken TT RS, der mit fünf Zylindern an eine erfolgreiche Tradition der Marke anknüpft (auch der erste Quattro hatte fünf Töpfe) und aus dem Stand in 4,6 Sekunden Tempo 100 erreicht.

Sportwagen, Luxuslimousinen, Edel-Kombis, SUV: Oberhalb der 30.000 Euro-Marke ist die Palette der Ingolstädter reich bestückt. Doch in der Kompaktklasse folgt ein radikaler Bruch: Abgesehen vom betagten Audi A3 (20.500 bis 40.150 Euro, 90 bis 265 PS) hat die Marke hier gar nichts anzubieten. Der A3 hat zwar ein großes Motorenangebot und drei Karosserieversionen (Schrägheck, Sportback, Cabrio). Doch trotz Modellpflege im vergangenen Jahr sieht man dem Wagen, der technisch auf dem Golf V beruht, auch im Innenraum sein Alter an. Unterhalb des A3 – übrigens der einzige Audi, der mit weniger als 100 PS zu haben ist – hat die Marke mit den Ringen nichts mehr anzubieten und verbaut damit finanzschwächeren Kunden den Zutritt zur Audi-Welt. Der A2, als 1.2 TDI ein echtes Dreiliter-Auto, wurde 2005 eingestellt. Ein Nachfolger ist im Gespräch, dürfte aber noch einige Jahre auf sich warten lassen. 2010 wird immerhin der A1 auf den Markt kommen, die technische Basis liefert der neue Polo. Um sich von eben diesem abzuheben, wird Audi den A1 als kleinen Lifestyle-Kreuzer positionieren – und damit vor allem den Mini angreifen.

Quelle: Autoplenum, 2009-12-08

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